BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Horatio G. Spafford
Der Dichter des Liedes „Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt“

© wikipedia.org
© PICRYL

Horatio G. Spafford wurde am 20. Ok­tober 1828 in NordTroy, New York, geboren, studierte Rechtswissenschaft und war anschließend als erfolgreicher Rechtsan­walt in Chicago tätig. Er besaß eine im Stadt­zentrum Chicagos gelege­ne Immobilie und Ländereien entlang den Ufern des Michigan-Sees. Das so­genannte „Große Feuer“, ein verhee­render Großbrand, der 1871 in Chica­go wütete, zerstörte seinen Besitz. Seine materiellen Ver­luste waren erheblich.
Horatio G. Spafford, Vater von vier Töchtern, war bekannt als aufrichti­ger, hingegebener Christ.
Im Herbst 1873 entschied Spafford, mit seiner gesamten Familie nach Eng­land zu reisen, wobei diese dort ihre Ferien verbringen sollte. Er selbst beab­sichtigte, seinen Freund, den Evangelisten Dwight L. Moody, in England bei dessen evangelistischer Arbeit zu unterstützen. Jedoch wurde Rechtsanwalt Spafford unerwartet in Chicago wegen einer dringenden Geschäftsangelegen­heit zurückgehalten. Er bestimmte, dass seine Frau Anna mit den Kindern an Bord des französischen Dampfers Ville du Havre wie geplant abreisen sollte.Er wollte später nachkommen.
Am 2. November 1873 wurde das Passagierschiff mitten auf dem atlantischen Ozean durch ein englisches Containerschiff gerammt. Das Schiff sank in gerade 12 Minuten und Spaffords vier Töchter Anna (11), Maggie (9), Bessie (7) und Tanetta (2) wurden über Bord gespült. 226 Passagiere ertranken bei die­sem Unglück. Mrs. Anna Spafford war eine von den Wenigen, die überlebten. Ihre letzte Er­innerung war ihr Baby Tanetta gewesen, das durch die Kraft des Wassers aus ihren Armen gerissen wurde. Sie selbst wurde von einem Matro­sen gerettet und nach Cardiff/Wales gebracht. Ihrem Ehemann sandte sie das herzzerreißen­de Telegramm: „Alles ist verloren, nur ich überlebte.“
Nach dieser schrecklichen Nachricht segelte Spafford sofort mit schwerem Her­zen nach England ab, um seiner leidgeprüften Frau beizustehen und sie zu trösten.
Bertha Spafford-Vester, eine später geborene Tochter Horatio Spaffords, schrieb über seine Überfahrt in ihrem Buch „Unser Jerusalem“:
„… Vater war überzeugt, dass Gott gut ist und dass er seine Kinder im Himmel wiedersehen würde. Dieser Gedanke beruhigte sein Herz … Auf der Reise über den Atlantik bat der Kapitän, Herr Goodwin, meinen Vater in seine priva­te Ka­bine: `Eine vorsichtige Berechnung ist vorgenommen worden´, erklärte er ihm, `und ich glaube, dass wir uns jetzt in dem Bereich befinden, in dem die „Ville du Havre“ unterging´.
Vater schrieb der Tante Rachel: Am Donnerstag befanden wir uns über der Stelle, wo das Schiff im mittleren Ozean hinunterging; das Wasser ist drei Mei­len tief. Aber ich denke nicht an unsere Lieben dort. Sie sind sicher und gebor­gen in den Armen des „guten Hirten“ und dort – nicht mehr lang – wer­den auch wir sein. In der Zwischenzeit danken wir Gott und haben noch Gelegen­heit, Ihm zu dienen und Ihn zu preisen wegen seiner Liebe und Gnade zu uns.“
Nach dieser Unterredung mit Kapitän Goodwin schrieb Spafford nachts in sei­ner Kabine die Worte des Liedes, das jetzt schon weit mehr als 100 Jahre alt ist und Millionen Menschen zum Segen wurde:

Wenn Friede mit Gott meine Seele durchdringt,
Ob Stürme auch drohen von fern,
Mein Herze im Glauben doch allezeit singt:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!

Refrain:
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!
Mir ist wohl, mir ist wohl in dem Herrn!


Wenn Satan mir nachstellt und bange mir macht,
So leuchtet dies Wort mir als Stern:
Mein Jesus hat alles für mich schon vollbracht;
Ich bin rein durch das Blut meines Herrn!
Refrain


Die Last meiner Sünde trug Jesus, das Lamm,
Und warf sie weit weg in die Fern;
Er starb ja für mich auch am blutigen Stamm;
Meine Seele lobpreise den Herrn.
Refrain


Nun leb ich in Christus für Christus allein.
Sein Wort ist mein leitender Stern.
In ihm hab ich Fried' und Erlösung von Pein;
Meine Seele ist selig im Herrn.
Refrain
Ins Deutsche übersetzt von Theodor Kübler (1832-1905).


Statt bitter zu werden und sogar mit Gott zu hadern, schrieb Spafford diese Liedstrophen und erfuhr für sein Herz den „Frieden Gottes, der allen Ver­stand übersteigt“ (Phil 4,7). Er hatte glaubensvoll festgehalten, dass „denen die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“ müssen (Röm 8,28).
Später wurde dem Ehepaar Spafford noch ein Sohn namens Horatio und die schon erwähnte Tochter Bertha geschenkt, die am 24.03.1878 in Chicago geboren wurde. Als der kleine Horatio infolge Scharlachfieber im Alter von 3 Jahren starb, war es ein weiterer Schlag für die Eltern. Bevor diese schreckli­chen Ereignisse ihr Leben überschatteten, war bereits das Interesse der Spaffords am „Heiligen Land“ geweckt worden.
Am 17. August 1881 reisten die Eheleute Spafford mit ihrem Töchterchen Bert­ha und einer kleinen Gruppe von Leuten von ihrer Heimatstadt Chicago aus über London nach Jerusalem. Ursprünglich geplant als vorübergehender Be­such, blieben Spaffords jedoch dort. Ihre Tätigkeit legte die Grundlage für eine Gruppe, die als die „amerikanische Kolonie“ in Jerusalem bekannt wurde.
Am 16. Oktober 1888 starb Horatio Gates Spaffordim Alter von 60 Jahren in Je­rusalem an Malaria.

Friedhelm Müller

Aktuelle Artikel

Das gute Teil erwählen

Sein Angesicht feststellend, war der Herr Jesus auf dem Weg nach Jeru­salem, wo das Kreuz auf ihn wartete, um „die Strafe zu unserem Frie­den“ auf sich zu nehmen (s. Jes 53,5). Wie hat es den Heiland da erfreut, in das Haus der Martha in Bethanien eingeladen zu werden. War Er doch der „von jedermann Verachtete…“, und „der nicht hat, wo er sein Haupt hinlege“ (Jes 49,7; Lk 9,58). Den Herrn Jesus in sein Haus aufzunehmen, ist damals wie auch heute mit reichem Segen verbunden. Natürlich war die Gastfreundschaft gegenüber dem Herrn und seinen zwölf Jüngern mit Mühe verbunden. Der unterzog man sich gern.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Pfarrer Wilhelm Busch)

Der Pfarrer Wilhelm Busch wurde einmal gebeten, über seine Erlebnisse als Christ im Dritten Reich zu berichten. Er war sich der eigenen Un­zu­länglich­keit sehr bewusst und schlug deshalb vor, lieber über ein anderes Thema zu sprechen. Als er der Bitte dann doch schließlich nachkam, stellte er seinen Aus­führun­gen eine Bemerkung voran. Darin sprach er sinngemäß von der großen Ge­fahr, die er sehe, dass es sich wie eine Rechtfertigung des eigenen Handelns anhören und der Eindruck entstehen könne, dass er sich einigermaßen anständig durchgebracht habe.
Mehr lesen

Und was wird dann aus unserem Kind?

„Wenn ich denke, unser Baby bliebe beim Kommen des Herrn für die Seinen alleine und unversorgt hier auf der Erde zurück, könnte ich mich gar nicht mehr auf die Entrückung freuen“, gesteht Carmen offen. „Am Schlimmsten ist für mich dabei aber der Gedanke, dass unser Kind keine Chance mehr hätte, den Herrn Jesus als seinen Heiland und Erretter zu finden und deshalb für ewig verloren wäre.“ Deshalb fragen sich Carmen und ihr Mann Guido, was Gottes Wort eigentlich darüber sagt.
Mehr lesen

Praktisches Christenleben in der Erwartung des Herrn Jesus

Das Kommen des Herrn Jesus zur Entrückung – das ist die großartige Erwartung der wiedergeborenen Christen. Wenn es gut um uns steht, dann ist diese Erwartung frisch und lebendig. Dann wird sie das praktische Leben prägen! Einige konkrete Aufforderungen für das tägliche Christenleben werden in der Bibel mit dem direkten Hinweis auf das Kommen des Herrn Jesus verbunden. Zum neuen Nachdenken darüber soll dieser Artikel anregen.
Mehr lesen

Der Bräutigam holt seine Braut nach Hause

Was wird das für ein Augenblick sein! Das erste Zusammentreffen mit unse­rem Herrn bei der Entrückung wird ja noch im Bereich dieser Schöpfung sein, in der Luft. Lange hat unser Herr auf diesen Moment gewartet, viel sehnli­cher noch als wir, die Glaubenden die­ser Gnadenzeit, die wir seine Ver­sammlung, seine Braut, bilden. Aber dann holt Er seine Braut nach Hause. Die Bibel sagt uns nichts weiter über dieses erste Zusammentreffen zwi­schen Braut und Bräutigam und wir wollen hier auch nicht spekulieren. Wir wissen aber, dass es vor dem sichtba­ren Erscheinen des Herrn Jesus in Macht und Herrlichkeit im Himmel eine Hoch­zeit geben wird, die Hochzeit des Lammes.
Mehr lesen

Für immer unendlich glücklich!

Jeden Augenblick kann sich die zentrale Hoffnung aller Gläubigen erfüllen: Jesus Christus kommt wieder und nimmt die Seinen zu sich in das Haus seines Vaters. Das hat Er selbst gesagt: „Und wenn ich hingehe und euch eine Stätte bereite, so komme ich wieder und werde euch zu mir nehmen, damit, wo ich bin, auch ihr seiet“ (Joh 14,3). Da, wo Er ist, im Haus seines Vaters, da ist auch unsere Heimat und dahin wird Er uns selbst bringen. Und sind wir erst einmal dorthin gelangt, dann werden wir für immer dort bleiben.
Mehr lesen
1 51 52 53 54 55 69
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo