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Zeitschrift für die christliche Familie

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Erzählen – lehren – befehlen (Teil 2)

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Im letzten Heft haben wir uns etwas näher mit der ersten von drei Stellen im 5. Buch Mose beschäftigt, in der Mose das Volk Israel aufforderte, mit seinen Kindern über das Wort Gottes zu reden und es ihnen einzuschärfen. Die zweite Stelle, die wir uns in diesem Heft etwas genauer ansehen möchten, finden wir in 5. Mose 11: „Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf eure Seele legen und sie zum Zeichen auf eure Hand binden, und sie sollen zu Stirnbändern zwischen euren Augen sein. Und lehrt sie eure Kinder, indem ihr davon redet, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst; und schreibe sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore, damit eure Tage und die Tage eurer Kinder sich mehren in dem Land, das der Herr euren Vätern geschworen hat, ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels über der Erde“ (V. 18-21).

Der Auftrag: unsere Kinder das Wort Gottes lehren

Diese zweite Stelle unterscheidet sich kaum von der ersten. Der wesentli­che Unterschied zu 5. Mose 6 ist, dass das Volk seine Kinder das Wort Gottes lehren soll, und nicht „nur“ erzählen und einschärfen. Oberflächlich gelesen klingt dieser Auftrag danach, bei den Kindern ver­standesmäßiges Wissen aufzuhäufen. Doch es geht um mehr. Das geht aus der ersten Stelle hervor, in der das hier mit „lehrt“ übersetzte Wort in der Bibel vorkommt: „Und nun, Is­rael, höre auf die Satzungen und auf die Rechte, die ich euch zu tun lehre“ (5. Mo 4,1). Und in Vers 5 des gleichen Kapitels heißt es: „Siehe, ich habe euch Sat­zungen und Rechte gelehrt, so wie der Herr, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr so tut inmitten des Lan­des, wohin ihr kommt, um es in Be­sitz zu nehmen.“ In beiden Versen wird das, was gelehrt wurde, in di­rekte Verbindung damit gebracht, es zu tun.[1] Für uns heute bedeutet das, unseren Kindern das Wort Gottes so zu er­klären, dass sie dessen Sinn verste­hen und es in ihrem Leben ihrem Alter entsprechend in die Tat umset­zen können. Wenn wir früh genug damit beginnen, wird sich auch darin bewahrheiten, was wir in Sprüche 22,6 finden: „Erziehe den Knaben seinem Weg entsprechend; er wird nicht davon weichen, auch wenn er alt wird.“ Dabei ist es unerlässlich, sie nicht zu überfordern, aber auch nicht zu un­terfordern. Entscheidend ist auch, es ihnen nicht „einzutrichtern“. Vielmehr benötigen unsere Kinder Hilfe­stellung, um zu einer eigenen, gefestigten Glau­bensüberzeugung zu gelangen.

Fußnoten:

  1. In 1. Chronika 25,7 und Lied der Lieder 3,8 wird dieses Wort mit „geübt“ übersetzt und in Hosea 10,11 mit „gewöhnt“. In beiden Worten steckt im Deutschen auch der Gedanke, sich etwas durch re­gelmäßiges Wiederholen so anzueignen, dass man es lernt und anwenden kann.

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