"Eine milde Antwort wendet den Grimm ab, aber ein kränkendes Wort erregt den Zorn."
Wenn wir das doch lernen würden: „Gelinde“ zu reagieren, wenn wir uns über die Worte eines anderen ärgern! Unerwartet können wir in eine Situation kommen, wo durchaus eine „milde Antwort den Grimm abwenden“ könnte. Aber – wir reagieren gereizt und ein Wort ergibt das andere …
Das kann im Umgang mit Glaubensgeschwistern vorkommen, aber vor allem im Miteinander als Eheleute. Denken wir daran: Der Feind der Seelen lauert nur darauf, uns unglücklich zu machen, indem wir durch ein kränkendes Wort den Zorn des anderen erregen. Deshalb wollen wir die Ermahnung des weisen Salomo beachten.
Hanna – eine milde Antwort trotz großer Not
Hanna, die Frau Elkanas, ist uns ein Vorbild hinsichtlich einer wirklich „milden“ Reaktion. Mit ihrem Ehemann war sie nach Silo zum Zelt der Zusammenkunft gekommen um das jährliche Opfer zu bringen (s. 1. Sam 1).
Wie niedergeschlagen war sie doch in ihrer Seele: Wie sehr hatte sie sich ein Kind gewünscht, aber der Herr hatte ihren Mutterleib verschlossen (V. 6). In der Seele verbittert, weinte sie und aß nicht (V. 7). Vor dem Herrn betete sie in ihrem Herzen und bat inständig um einen Nachkommen – nicht laut, „nur ihre Lippen bewegten sich“ (V. 13). Dabei beobachtete sie der für die Ordnung im Haus verantwortliche alte Priester Eli – und der hielt sie für eine Betrunkene! In sehr verletzender Weise machte er Hanna den Vorwurf:
„Bis wann willst du dich wie eine Betrunkene gebärden? Tu deinen Wein von dir!“ (V. 14).
Arme Hanna: Für sie war das ein Stich in eine offene Wunde! Ob sie sich nun mit einem verachtenden Blick von Eli abwendet oder gar gekränkt mit heftigen Worten reagiert?
Im Gegenteil! Sie reagiert sehr milde und antwortet: „Nein, mein Herr, eine Frau beschwerten Geistes bin ich; weder Wein noch starkes Getränk habe ich getrunken, sondern ich habe meine Seele vor dem Herrn ausgeschüttet. Halte deine Magd nicht für eine Tochter Belials; denn aus der Fülle meines Kummers und meiner Kränkung habe ich bisher geredet“ (V. 15.16).
Eli beruhigt sich bei solch einer Ansprache sofort und muss erkennen, wie unweise er geredet hat. Er spricht nunmehr Worte des Trostes: „Geh hin in Frieden; und der Gott Israels gewähre deine Bitte, die du von ihm erbeten hast“ (V. 17)!
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Dies ist der letzte Teil unserer kleinen Reihe über die tüchtige Frau in Sprüche 31. Es geht um die letzten Aussagen des Textes und um die Schlussfolgerung, die wir – Frauen und Männer – daraus ziehen wollen.
Interessiert beobachtet ein Kind seine Mutter dabei, wie sie im Frühjahr Saatkartoffeln in die Erde legt. „Mama, wieso vergräbst du denn die Kartoffeln in der Erde, wenn du sie im Herbst doch wieder ausgräbst?“, möchte es wissen. Es ist noch klein und weiß noch nichts von Saat und Ernte.