BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Keine Frage des Geschmacks

Im Jahr 1804 verfasste Johann Gottfried Seume das Gedicht „Die Gesänge“. In einer Stro­phe heißt es:

Wo man singet, lass dich ruhig nieder,
ohne Furcht, was man im Lande glaubt;
wo man singet, wird kein Mensch beraubt;
Bösewichter haben keine Lieder.


In der Tat werden viele Lieder in geselliger Runde gesungen. Und oft ist es dabei so, dass sich die Stimmung der Anwesenden merklich bessert. Das gilt nicht nur für geistliche Lie­der. Trotzdem stellt sich die Frage, ob Seume Recht hat und es stimmt, dass Bösewichter keine Lieder haben.
Wer sich anhand des Wortes Gottes mit dem Thema Lieder und Gesang beschäftigt, wird schnell feststellen, dass es ausgerechnet ein Nachkomme Kains ist, dessen Name in der Bi­bel als erstes mit Musik in Verbindung gebracht wird (s. 1 Mo 4,21). Jubal gehörte zu denen, die in ihrem Leben nicht nach Gott fragten, sondern ihren eigenen Willen durch­setzen woll­ten und in der Musik offensichtlich Zerstreuung und Ablenkung von Gott such­ten. Seume liegt also falsch.
Hätten wir nur diese Bibelstelle, könnte jemand denken, Lieder würden nicht zu einem Gott wohlgefälligen Leben als Christ passen. Beim weiteren Studium stößt man dann aber auf König David, einen Mann nach dem Herzen Gottes. Er war ein geschickter Instrumentenbauer, der zudem viele Lieder dichtete, in denen die Größe und die Ehre Got­tes besungen werden. Eine ganze Reihe davon haben Eingang in das Wort Gottes gefunden. Wir finden sie in den Psalmen. Einige von ihnen sind dabei wahre Meisterwerke der Dicht­kunst.
Schließlich fordert uns Gott selbst auf, Lieder zu seiner Ehre zu singen. In Kolosser 3,16 heißt es: „Lasst das Wort des Christus reichlich in euch wohnen, indem ihr in aller Weis­heit euch gegenseitig lehrt und ermahnt mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern, Gott sin­gend in euren Herzen in Gnade.“
Die Frage, ob Lieder gut sind oder nicht, ist keine Frage des Geschmacks. Da mag es der eine lieber fröhlich und beschwingt, der andere lieber „getragen“. Der Wert von Liedern bemisst sich vielmehr daran, ob sie zur Ehre Gottes sind oder nicht.
Die Artikel dieser Sonderausgabe von „Bleibt in mir“ möchten deshalb dazu anregen, sich anhand des Wortes Gottes mit diesem Thema zu beschäftigen. Gleichzeitig möchten sie einen Anstoß geben, das gemeinsame Musizieren und Singen von Liedern zur Ehre Got­tes leben­dig zu erhalten und wieder mehr wertzuschätzen. Viel Freude und reichen Se­gen dabei wünscht uns allen

Stefan Busch

Aktuelle Artikel

Paulus – ein Mann des Gebets (Teil 1)

Wir dürfen in der Apostelgeschichte und den Briefen von Paulus immer wieder etwas am Gebetsleben des Apostels teilhaben. Es beginnt mit seiner Bekehrung (Apg 9,11b) und geht bis zu den letzten Tagen seines Lebens, in denen er seinem Gott dankt und Ihm sein geliebtes Kind im Glauben (Timotheus) Nacht und Tag anbefiehlt (2.Tim 1,3.4). Im Folgenden wollen wir in zwei Teilen die Gebete von Paulus in der Apostelgeschichte ein wenig näher betrachten.
Mehr lesen

…hinschauend auf Jesus...

Als Kontrastprogramm zu den vielen visuellen Eindrücken, die ‒ gewollt oder ungewollt ‒ auf uns einströmen, ist die Aufforderung aus dem Hebräerbrief, den Herrn Jesus zu betrachten, hochaktuell! Mit den Augen, mit denen wir Bilder auf Monitoren anschauen können, sehen wir den Herrn Jesus noch nicht. Aber mit den Augen unserer Herzen (s. Eph 1,18), mit den „Glaubensaugen“, können wir ihn heute schon anschauen!
Mehr lesen

Griechisch: aphorõntes

Hinschauend auf Jesus – auf nichts anderes, so wie der Grundtext so schön mit einem Wort (aphorõntes) sagt, das in unserer Sprache nicht mit einem entsprechenden Wort zu übersetzen ist. Die Bedeutung ist, dass wir unseren Blick von allem anderen abwenden und allein auf Ihn richten.
Mehr lesen

Der Blick auf die anderen

Niklas würde so gerne mehr für seinen Herrn tun und den Gläubigen dienen. Aber leider ist er nicht so begabt wie sein Freund Clemens. „Dem fällt immer das richtige Wort zur richtigen Zeit ein“, denkt er manches Mal. Meike liegt es am Herzen, alte Schwestern zu besuchen und ihnen eine Freude zu bereiten, doch sie ist froh, wenn sie ihren Haushalt im Griff behält. Da bleibt keine Zeit mehr für anderes. „Wie Sonja das bloß alles schafft?“, hat sie sich schon mehr als einmal gefragt. Wie viele Aufgaben, die der Herr durch uns getan haben wollte, sind wohl nicht getan worden, weil wir uns für nicht so begabt hielten wie Bruder X oder Schwester Y.
Mehr lesen

Vom Unruhestifter zum Segensbringer (Teil 3)

Die Zeit in der Fremde nähert sich für Jakob seinem Ende zu. Aus dem einsamen Mann war das Haupt einer großen Familie geworden und aus dem mittellosen Flüchtling der Besitzer großer Herden. Trotz mancher notwendiger Züchtigung hatte Gott Jakob in Paddan-Aram doch auch sehr gesegnet.
Mehr lesen

Welches Erziehungsziel haben wir?

Als Mose geboren wurde, war das für seine Eltern Amram und Jokebed ein bewegendes Ereignis. In die Freude über die Geburt eines gesunden Jungen mischte sich jedoch sofort die Sorge. Denn der Pharao von Ägypten hatte ja angeordnet, dass alle neugeborenen Söhne der Hebräer in den Nil geworfen werden sollten, um sie zu töten. Was war jetzt zu tun? Jokebed sah, dass Mose schön war (s. 2. Mo 2,2). Nun ist normalerweise für jede Mutter ihr Kind ein schönes Kind. Doch aus der Apostelgeschichte wissen wir, worin diese Schönheit bestand: Mose war schön für Gott! (s. Apg 7,20)
Mehr lesen
1 50 51 52 53 54 71
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo