BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Zusagen des Herrn für das Gebet

© tarapatta, stock.adobe.com

In Gottes Wort gibt es sehr viele Verheißungen in Bezug auf das Gebet. Darunter sind solche, bei denen keine direkten Vorbedingungen genannt werden, wie die Aufforderung des Herrn in der sogenannten Bergpredigt zeigt: „Bittet, und es wird euch gegeben werden; sucht, und ihr werdet finden; klopft an, und es wird euch aufgetan werden. Denn jeder Bittende empfängt, und der Suchende findet, und dem Anklopfenden wird aufgetan werden“ (Mt 7,7.8). Es gibt aber auch bedingte Gebetsverheißungen, wie die folgende: „Wenn ihr in mir bleibt und meine Worte in euch bleiben, so werdet ihr bitten, um was ihr wollt, und es wird euch geschehen“ (Joh 15,7).
Von den vielen Zusagen das Gebet betreffend wollen wir uns mit denen beschäftigen, die der Herr selbst gegeben hat und die keine Vorbedingungen enthalten. Wir beginnen mit der schon erwähnten Zusage in Matthäus 7,7.8.

Bitten, Suchen und Anklopfen

In dieser langen Ansprache auf dem Berg, die vor allem seinen Jüngern galt, hatte der Herr schon einmal über das Gebet gesprochen (s. Mt 6,5-15). Dabei hatte Er sie gewarnt, bei öffentlichem Beten zu heucheln, wie die Pharisäer es taten. Dann hatte Er ihnen im sogenannten „Vaterunser“ gezeigt, wofür und wie sie beten sollten. Hier nun spricht Er zum zweiten Mal über das Gebet. Die vom Herrn genannten Tätigkeiten (Bitten, Suchen und Anklopfen) sprechen von einem Beten mit steigender Intensität.

  • Bitten ist das normale Äußern von Wünschen im Gebet zu Gott.
  • Suchen spricht vom ständigen Gebet für etwas, das solange anhält, bis man das Begehrte erhält.
  • Anklopfen deutet an, dass selbst Hindernisse (hier die geschlossene Tür) überwunden werden, um zu Gott vorzudringen.
Bittet, und es wird euch gegeben werden

Bittet! Die Ermahnung liegt in der Aufforderung: Bittet! Ähnlich äußert sich der Herr in den letzten Worten an seine Jünger, wenn Er sagt: „Bittet und ihr werdet empfangen, damit eure Freude völlig sei“ (Joh 16,24). Möchten wir doch dieser Aufforderung nachkommen! Gott ist ein williger Geber (s. Jak 1,5). Oder trifft auf uns zu, was Jakobus auch schreibt: „Ihr habt nichts, weil ihr nicht bittet“ (Jak 4,2)?

Sucht, und ihr werdet finden

In 2. Chronika 15 sagt Asarja dem König Asa und ganz Juda und Benjamin, dass, wenn sie den Herrn suchen würden, Er sich finden lassen würde (s. V. 2). Er erinnert sie daran, dass das Volk einst in ihrer Bedrängnis Gott gesucht hat und Er sich finden ließ (s. V. 4). Asa und das Volk suchten daraufhin den Herrn mit ihrem ganzen Willen und Er ließ sich auch von ihnen finden (s. V. 15). Wenn das keine Ermunterung ist! Auch Jesaja fordert uns auf: „Sucht den Herrn, während er sich finden lässt; ruft ihn an, während er nahe ist“ (Jes 55,6).
Gott zu suchen ist sicher das Wichtigste, aber wir werden auch aufgefordert, nach Dingen zu suchen. Paulus schreibt den Kolossern: „Sucht was droben ist, wo der Christus ist“ (Kol 3,1). Wie gerne lässt Christus uns diese Dinge finden!
Die ersten Jünger fragte der Herr: „Was sucht ihr?“ (Joh 1,38), während Er Maria Magdalene fragte: „Wen suchst du?“ (Joh 20,15). Die zwei Jünger und auch Maria suchten, was wert war zu finden und fanden es. Möchten wir es ihnen gleichtun!

Klopft an, und es wird euch aufgetan werden

Ein Beispiel für vergebliches Anklopfen finden wir in 1. Könige 18,25-29. Dass Baal nicht antwortete, wundert uns nicht. Wie treffend beschreibt der Psalmist die toten Götzenbilder, wenn er sagt: „Einen Mund haben sie und reden nicht; Augen haben sie und sehen nicht; Ohren haben sie und hören nicht; …“ (Ps 115,5.6a). Wie anders dagegen ist unser Gott. Von Ihm heißt es: „Der das Ohr gepflanzt hat, sollte er nicht hören? Der das Auge gebildet hat, sollte er nicht sehen?“ (Ps 94,9). Elia ruft nur einmal und sofort antwortet Gott (1. Kön 18,36-39).
Im Sendschreiben an Laodizäa sagt der Herr: „Siehe, ich stehe an der Tür und klopfe an; wenn jemand meine Stimme hört und die Tür öffnet …“ (Off 3,20). Wie viele öffnen Ihm leider nicht die Tür. Auch die Braut im Hohenlied hat es nicht sofort getan (s. Hld 5,2-6). Aber bei Gott klopft man jetzt nicht vergebens an. Einmal wird es aber ein vergebliches Anklopfen geben, wie es die fünf törichten Jungfrauen erleben mussten (s. Mt 25,11.12).

Denn jeder Bittende empfängt …

Dieser Vers ist nicht einfach eine Wiederholung des Vorhergehenden. Dort hatte Er zu den Jüngern gesprochen und die Frage hätte entstehen können: „Gilt das auch uns?“ Aber das „jeder“ macht klar, es gilt auch dir und mir. Jeder empfängt, findet, wird eingelassen. Wir wollen uns ermuntern lassen zu bitten, zu suchen, anzuklopfen – heute, morgen, allezeit.

Bitten in seinem Namen

Nun wollen wir uns noch den Aussagen des Herrn zuwenden, wo Er vom Bitten in seinem Namen spricht. Die dort gemachten Zusagen enthalten keine weiteren Vorbedingungen, außer der grundsätzlichen, in seinem Namen zu bitten. Sechsmal spricht der Herr in seinen Abschiedsworten an die Jünger vom Bitten in seinem Namen (s. Joh 14,13.14; 15,16; 16,23.24.26). Was bedeutet es nun, in seinem Namen zu bitten?
Der Ausdruck „in dem Namen von“ bedeutet die Repräsentation der Person, deren Namen benutzt wird, indem man an ihrer Stelle redet oder handelt und so ihren Willen und ihre Absichten ausführt. Beten in seinem Namen setzt voraus, dass wir unsere Stellung in Christus und unsere Vereinigung mit Ihm verwirklichen und in den Bitten seine Verherrlichung suchen.

An jenem Tag

Zweimal spricht der Herr im Zusammenhang des Bittens in seinem Namen von „jenem Tag“ (Joh 16,23.26). Welchen Tag meint Er damit? Er meint damit die Zeit, in der Er zur Rechten Gottes und der Heilige Geist auf der Erde sein würde. Es ist die Zeit der Gnade, in der wir leben. Sie begann zu Pfingsten und endet mit der Entrückung. In dieser Zeit, in der der Herr nicht auf der Erde ist, haben wir das Vorrecht, in seinem Namen zu bitten, d. h. an seiner statt. Diese Gebete geschehen sicher auch unter der Leitung des Heiligen Geistes. Als der Herr auf der Erde war, konnten die Jünger so noch nicht beten (s. Joh 16,34).

Wir bitten den Vater

Wenn wir in seinem Namen bitten, wenden wir uns an den Vater (s. Joh 15,16; 16,23). Seinen Namen hatte der Herr den Seinen offenbart (s. Joh 17,6) und Er hatte den Jüngern in Auferstehung sagen lassen, dass sein Vater auch ihr Vater ist (s. Joh 20,17). Wir sind Kinder Gottes und kommen zu Gott als unserem Vater. Als der Herr auf der Erde war, hatten die Seinen ihre Wünsche Ihm mitgeteilt, damit Er sie vor den Vater bringt (s. Joh 11, 22). Diese Art von Mittlerdienst übt der Herr jetzt nicht mehr aus. Wir können selbst direkt den Vater bitten, denn Er hat uns lieb, weil wir an seinen Sohn glauben und Ihn lieben (s. Joh 16, 26.27).

Um was irgend ihr bittet

Dreimal spricht der Herr von dem, „was irgend ihr bittet“ (Joh 14,13; 15,16; 16,23). Da ist nichts ausgenommen. Martha hatte zum Herrn gesagt, dass, was irgend Er von Gott erbitten würde, Gott Ihm geben würde (s. Joh 11, 22). Uns ist klar, dass dies bei dem Herrn so ist. Aber nun ist das bei uns auch so, wenn wir in seinem Namen bitten. Wie groß ist das!

Der Vater wird es geben – der Sohn wird es tun

Zweimal sagt der Herr, dass der Vater uns das geben wird, was wir in seinem Namen erbitten (s. Joh 15,16; 16,23) und zweimal sagt Er, dass Er das tun würde, was wir in seinem Namen bitten (s. Joh 14,13.14). Ähnliches finden wir auch bei der Sendung des Heiligen Geistes. Einerseits sagt der Herr, dass der Vater Ihn senden würde (s. Joh 14,26) und andererseits, dass Er es tun würde (s. Joh 15,26). In beiden Fällen sehen wir die Wahrheit dessen, dass der Vater und der Sohn eins sind (s. Joh 10,30).

Damit der Vater verherrlicht werde – damit unsere Freude völlig sei

Es gibt zwei wunderbare Resultate der erhörten Bitten. Als Folge, dass der Herr Jesus das tut, was wir in seinem Namen erbitten, wird der Vater verherrlicht (s. Joh 14,13). Alles, was der Herr tut, verherrlicht den Vater. Das war auf der Erde so, das ist jetzt im Himmel so. Er konnte sagen: „Ich habe dich verherrlicht auf der Erde“, aber auch: „Verherrliche deinen Sohn, damit dein Sohn dich verherrliche“ (s. Joh 17,1.4.5). Der Ausgangspunkt der Verherrlichung des Vaters aber sind in diesem Fall unsere Bitten. Ist das nicht eine große Ermunterung, in seinem Namen zu bitten?
Aber auch für uns haben die erhörten Gebete eine wunderbare Wirkung: Unsere Freude wird völlig sein (s. Joh 16,24). Wie ist dem Herrn Jesus daran gelegen, dass unsere Freude völlig ist! Dreimal spricht Er davon in seinen Abschiedsworten an die Jünger und in dem Gebet zu seinem Vater, das die Jünger gehört haben (s. Joh 15,11; 16,24; 17,13).
Möchten wir ermuntert sein, wie Kinder zu beten, zu suchen und anzuklopfen, aber auch an des Herrn statt – in seinem Namen – zu beten, mit dem Ziel, dass Gott verherrlicht wird!

Horst Zielfeld

Aktuelle Artikel

Damit Liebe hält, was sie verspricht

Solange alles gut geht, fällt es uns leicht, einander zu lieben. Doch tauchen Schwierigkeiten auf oder gibt es gar Streit in der Ehe, sieht die Sache schon anders aus. Dann wird unsere Liebe einem Belastungstest unterzogen. Doch wie kann unsere Liebe zum Ehepartner gerade in schwierigen Zeiten das halten, was wir einander im Hochgefühl der ersten frischen Liebe versprochen haben? Das Verhalten des Samariters in Lukas 10,33-35 liefert uns wertvolle Hinweise dazu.
Mehr lesen

Alles klar?

Klare, eindeutige und zugleich liebevolle Worte sind in allen Bereichen des menschlichen Zusammenlebens so wichtig. Fehlen Klarheit und Ein­deutigkeit, dann führt es zu unnötigen Missverständnissen. Fehlt Liebe, dann kommt es schnell zu Verletzungen. Vier wichtige Aussagen der Bibel zu diesem Thema wollen wir in diesem Artikel kurz untersuchen und auf die Kommunikation zwischen Eltern und Kinder sowie zwischen Glaubens­geschwistern anwenden.
Mehr lesen

Vom Unruhestifter zum Segensbringer (Teil 2)

Der erste Lebensabschnitt Jakobs, die Zeit bei seinen Eltern, liegt nun hinter ihm. Er endete, wie wir im letzten Heft gesehen haben, in einem Desaster. Die Zwillings­brüder Jakob und Esau sind verfeindet und ihre Eltern nicht mehr eins. Jedes Familien­mitglied trägt eine Mitschuld an dem ein­getretenen Zerwürfnis. Die folgenden zwanzig Jahre verbringt Jakob bei Laban, dem Bruder seiner Mutter Rebekka. Dort heiratet er Lea und Rahel, die beiden Töchter seines Onkels, dort werden bis auf Benjamin alle seine Söhne geboren und dort erwirbt er seinen Herdenbesitz. Das Verhältnis zu seinem Onkel und Schwiegervater wird durch gegenseitiges Misstrauen zunehmend belastet. Mit einer heimlichen Flucht zurück nach Kanaan endet diese Zeit, mit der wir uns nun näher beschäftigen wollen.
Mehr lesen

Das gute Teil erwählen

Sein Angesicht feststellend, war der Herr Jesus auf dem Weg nach Jeru­salem, wo das Kreuz auf ihn wartete, um „die Strafe zu unserem Frie­den“ auf sich zu nehmen (s. Jes 53,5). Wie hat es den Heiland da erfreut, in das Haus der Martha in Bethanien eingeladen zu werden. War Er doch der „von jedermann Verachtete…“, und „der nicht hat, wo er sein Haupt hinlege“ (Jes 49,7; Lk 9,58). Den Herrn Jesus in sein Haus aufzunehmen, ist damals wie auch heute mit reichem Segen verbunden. Natürlich war die Gastfreundschaft gegenüber dem Herrn und seinen zwölf Jüngern mit Mühe verbunden. Der unterzog man sich gern.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Pfarrer Wilhelm Busch)

Der Pfarrer Wilhelm Busch wurde einmal gebeten, über seine Erlebnisse als Christ im Dritten Reich zu berichten. Er war sich der eigenen Un­zu­länglich­keit sehr bewusst und schlug deshalb vor, lieber über ein anderes Thema zu sprechen. Als er der Bitte dann doch schließlich nachkam, stellte er seinen Aus­führun­gen eine Bemerkung voran. Darin sprach er sinngemäß von der großen Ge­fahr, die er sehe, dass es sich wie eine Rechtfertigung des eigenen Handelns anhören und der Eindruck entstehen könne, dass er sich einigermaßen anständig durchgebracht habe.
Mehr lesen

Und was wird dann aus unserem Kind?

„Wenn ich denke, unser Baby bliebe beim Kommen des Herrn für die Seinen alleine und unversorgt hier auf der Erde zurück, könnte ich mich gar nicht mehr auf die Entrückung freuen“, gesteht Carmen offen. „Am Schlimmsten ist für mich dabei aber der Gedanke, dass unser Kind keine Chance mehr hätte, den Herrn Jesus als seinen Heiland und Erretter zu finden und deshalb für ewig verloren wäre.“ Deshalb fragen sich Carmen und ihr Mann Guido, was Gottes Wort eigentlich darüber sagt.
Mehr lesen
1 52 53 54 55 56 71
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo