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...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Kinderlos? (Teil 2)

Anregungen für Ehepaare ohne Kinder!

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Im vorigen Heft haben wir zunächst gesehen, dass Kinder ein Geschenk Gottes sind, das Er in seiner Gnade denjenigen Ehepaaren bereitet, denen Er Kinder anvertrauen möchte. Im Anschluss daran standen positive und negative Beispiele von Ehepaaren in Gottes Wort vor uns, denen Gott zunächst keine Kinder geschenkt hatte. Anhand dieser Beispiele haben wir über den persönlichen Umgang mit Kinderlosigkeit und die Reaktionen anderer auf Kinderlosigkeit nachgedacht.
In diesem Heft möchten wir der Frage nachgehen, ob es Auswege aus der Kinderlosigkeit gibt, und Anregungen aus Gottes Wort geben, die betroffenen Ehepaaren helfen können, mit des Herrn Hilfe einen anderen Blick auf diese sicher schwierige Situation zu gewinnen.

Ist Adoption ein Ausweg?

Über Methoden, die als „unnatür­lich“ zu bezeichnen sind, haben wir bereits kurz nachgedacht. Man kann nur zur Vorsicht raten. An­ders ist es bei „natürlicher” medi­zinischer Hilfe. Sicher kann diese angenommen werden, wie in an­deren Bereichen auch, immer im Vertrauen auf den Herrn und in Ab­hängigkeit von Ihm. Und wie steht es mit der Möglichkeit, Kinder zu adoptieren? Auf den ersten Blick scheint die Bibel dazu nichts zu sa­gen. Beim näheren Hinschauen ent­decken wir jedoch einige Hinweise[1].
Das Neue Testament gibt uns zwar kein direktes Beispiel von einem Ehepaar, das Kinder adoptiert hätte. Dennoch kommt das Wort „Adop­tion“ insgesamt fünfmal vor (Röm 8,15.23; 9,4; Gal 4,5; Eph 5,1). Es wird in der Elberfelder Bibelüber­setzung durchweg mit „Sohnschaft“ übersetzt. Das griechische Wort bedeutet jedoch tatsächlich Adop­tion. Es ist ein zusammengesetztes Wort und besteht aus den beiden Worten „Sohn“ und „stellen“.
Wenn Gott uns zur Sohnschaft (Adoption) bestimmt hat[2], bedeu­tet das also, dass Gott uns „zu Söhnen gestellt hat“. Wir hatten keinerlei Anrechte auf den Segen und das Erbe Gottes. Trotzdem hat Er uns „an Sohnes statt“ angenom­men und in alle Rechte eingesetzt, die ein Sohn hat.
Wenn Gott Söhne adoptiert, sollte der Gedanke an die mögliche Adop­tion von Kindern nicht gleich an die Seite geschoben werden. Es ist ge­rade der Epheserbrief, der uns – wenn­gleich in einem anderen Zu­sammenhang – auffordert, Nach­ahmer Gottes zu sein (s. Eph 5,1)
Im Alten Testament gibt es min­destens eine Person, die – nach unserem heutigen Rechtsverständ­nis – adoptiert wurde und die spä­ter ein großer Segen für das Volk Got­tes war. Ich denke an Esther. Sie war eine Waise und wurde von ihrem Onkel Mordokai als Tochter auf- und angenommen. Der Bibel­text sagt das ausdrücklich zweimal (Est 2,7.15). Er übte einen guten Einfluss auf die junge Esther aus und ist ein motivierendes Beispiel für alle, die eine Adoption in Be­tracht ziehen.
Das Alte Testament macht an ver­schiedenen Stellen klar, dass Wai­senkinder einen hohen Stellen­wert bei Gott haben. In 5. Mose 10,18 lesen wir z. B., dass Gott der Waise „Recht verschafft“. Psalm 68,6 sagt ausdrücklich, dass Gott „ein Vater der Waisen“ ist. In Psalm 146,9 lesen wir, dass Gott die Waise be­wahrt. In Hosea 14,4 heißt es, dass die Waise bei Gott Erbarmen fin­det. Wiederholt wird das Volk Israel aufgefordert, die Waisen nicht ge­ring zu achten und zu vernachläs­sigen.
Im Neuen Testament wird einmal von Waisen gesprochen und zwar in Jakobus 1,27: „Ein reiner und unbefleckter Got­tesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal zu besuchen“. Das unterstreicht den hohen Stellen­wert, den eine Waise bei Gott hat und bei uns haben sollte.
Die Unterstützung von Waisen­kindern und Waisenheimen sollte selbst­verständlich sein und es kann ganz sicher nicht ausgeschlossen sein, dass das ein oder andere Ehepaar sich mit dem Gedanken beschäftigt, eine Patenschaft zu übernehmen, Pflegekinder aufzu­nehmen oder gar ein elternloses Kind zu adoptieren.
In einem anderen Zusammenhang sagt der Herr Jesus seinen Jüngern: „Wer irgend dieses Kind aufnimmt in meinem Namen, nimmt mich auf; und wer irgend mich auf­nimmt, nimmt den auf, der mich gesandt hat“ (Lk 9,48). Sicher kann man diesen Vers auch auf die Adoption eines Kindes übertragen.
Andere Stellen können solche Über­legungen verstärken: „… denn die Armen habt ihr allezeit bei euch, und wenn ihr wollt, könnt ihr ih­nen wohltun“ (Mk 14,7). „Und wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihr ihnen ebenso“ (Lk 6,31). Dazu zählt ebenso die Auf­for­derung des Herrn, den Nächsten zu lieben wie sich selbst (s. Lk 10,27).
Ehepaare, die bereit sind, ein Kind aufzunehmen, finden dabei ganz sicher die Zustimmung Gottes.
Allerdings ist es wichtig, sich eine solche Entscheidung reiflich zu über­legen und sie gemeinsam im Gebet vor dem Herrn zu treffen. Es braucht in der Tat einen klaren Auf­trag Gottes dazu, und die Motive müssen gründlich geprüft werden.
Es gibt ohne Frage viele praktische Erwägungen und Argumente, die dagegen zu sprechen scheinen. Man sollte sie nicht übersehen. Doch es hilft nicht weiter, nur bei den „Risiken“ stehen zu bleiben. Wir dürfen ebenso die Chancen sehen, die eine Adoption – besonders für das betreffende Kind – bedeutet.
Einem Kind die Möglichkeit zu bie­ten, in einer christlichen Familie aufzuwachsen, wo es die göttliche Liebe erfahren kann, überwiegt manchen Nachteil und manches Risiko. Ja – es gehört Mut dazu und die Überzeugung, nach Gottes Willen zu handeln.

Kinderlos oder kinderfrei?

Während einer Auslandsreise vor einigen Jahren lernte ich ein gläu­biges Ehepaar kennen, das seit vielen Jahren verheiratet ist und keine Kinder hat. Wir kamen ins Gespräch und die Schwester er­klärte mir, dass es besonders für sie viele Jahre lang sehr schwer gewesen war, ihre Kinderlosigkeit von Gott anzunehmen. Doch dann sei sie zu dem Punkt gekommen, zu dem Plan Gottes „ja“ zu sagen.
Seit dieser Zeit bezeichnet sich die­ses Ehepaar nicht länger als „kin­derlos“, sondern als „kinderfrei“. Gemeinsam nutzen sie die be­son­deren Möglichkeiten, die sie ohne Kinder haben, um sich im Werk des Herrn einzusetzen und dort Aufgaben zu übernehmen, die sie mit Kindern nicht übernehmen könn­ten. Das ist die Alternative, über die betroffene Ehepaare eben­falls nachdenken können.
Kinderlose Ehepaare haben andere Möglichkeiten, sich im Dienst für den Herrn zu engagieren als Ehe­paare mit Kindern. Es lohnt sich, über mögliche Aufgabenfelder vor dem Herrn nachzudenken.
Ein Mut machendes Beispiel in der Bibel sind Aquila und Priszilla, de­nen wir im Neuen Testament ins­gesamt sechsmal begegnen. Wir können es nicht ganz sicher sagen, doch es scheint sehr wahrschein­lich zu sein, dass dieses engagierte Ehepaar keine Kinder gehabt hat. Hier nur in Stichworten ein paar Anregungen:

  • Apostelgeschichte 18,2: „Und als er einen gewissen Juden fand, mit Namen Aquila, aus Pontus ge­bürtig, der kürzlich aus Italien ge­kommen war, und Priszilla, seine Frau … ging er zu ihnen“. Kinder­lose Ehepaare haben eine be­son­dere Möglichkeit, Gastfreund­schaft zu üben und Menschen in ihr Haus aufzunehmen.
  • Apostelgeschichte 18,18: „Nach­dem aber Paulus noch viele Tage dageblieben war, nahm er Ab­schied von den Brüdern und se­gelte nach Syrien ab, und mit ihm Priszilla und Aquila…“. Kinderlo­se Ehepaare können sich wesent­lich flexibler bewegen und für den Herrn Reisen unterneh­men.
  • Apostelgeschichte 18,26: „Und dieser fing an, freimütig in der Synagoge zu reden. Als aber Priszilla und Aquila ihn hörten, nahmen sie ihn zu sich und leg­ten ihm den Weg Gottes genau­er aus“. Erneut sind die beiden gast­frei. Kinderlose Ehepaare ha­ben mehr Zeit und Gelegen­heit, an­deren eine Hilfe im Glauben zu sein oder ungläubigen Men­schen durch persönliche Kontakte den Weg zum Herrn zu zeigen.
  • Römer 16,3: „Grüßt Priska und Aquila, meine Mitarbeiter in Chris­tus Jesus“. Kinderlose Ehe­paare haben deutlich mehr Frei­räume, sich im Werk des Herrn zu enga­gieren. Arbeit gibt es dort genug und zwar immer mehr, als Arbei­ter da sind.
  • 1. Korinther 16,19: „Es grüßen euch vielmals im Herrn Aquila und Priszilla samt der Versam­mlung in ihrem Haus“. Kinderlose Ehepaare können sich oft einfa­cher als andere in die Aufgaben der örtlichen Versammlung ein­bringen und sich dort nützlich machen. Denken wir nur an die Arbeit an Kindern, Jugendlichen, an alten oder an einsamen Ge­schwistern.
  • 2. Timotheus 4,19: „Grüße Priska und Aquila“. Diese auf den ersten Blick simpel erscheinende Aussa­ge zeigt die Wertschätzung Pau­lus für dieses Ehepaar. Sie steht im letzten Brief, den Paulus schrieb und das in einer Zeit, in der alle, die in Asien waren, sich von ihm abgewandt hatten. Nicht so diese beiden. Ein treues und hingebungsvolles Ehepaar, das uns allen – ob mit oder ohne Kin­dern – Mut macht.

Ich hoffe, mit diesen Gedanken­anstößen niemand wehgetan, son­dern im Gegenteil zum gemein­samen Nachdenken vor dem Herrn angeregt zu haben.

Ernst-August Bremicker


Fußnoten:

  1. Der Vollständigkeit wegen sei hinzugefügt, dass diese Frage nicht nur kinderlose Ehepaare betrifft, sondern sich ebenfalls stellt, wenn Ehepaare eige­ne Kinder haben

  2. "Kindschaft“ hat mit Geburt zu tun. Wir sind Kinder Gottes, weil wir aus Gott geboren sind. „Sohnschaft“ hingegen ist eine Stellung, in die wir gebracht worden sind. Beide Begriffe sind vonein­ander zu unterscheiden.

„Nimm deinen Sohn,… den du lieb hast…“ (Teil 1)

Liebe in der Kindererziehung (eine Anwendung von 1. Mose 22)

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Das Kapitel 1. Mose 22 beschreibt in seiner prophetischen Linie vorbildhaft, dass Gott seinen einzigen geliebten Sohn, den Herrn Jesus, als Opfer gegeben hat. Der Gedanke des Opfers, der sich wie ein roter Faden durch die ganze Bibel zieht, wird hier erweitert, indem gezeigt wird, dass ein menschliches Opfer nötig war, um Versöhnung zwischen Gott und den Menschen zu bewirken.
Ein weiterer Aspekt des Kapitels liegt in der Glaubensprüfung von Abraham, die wir auch auf Prüfungen unseres Glaubens durch Gott anwenden dürfen.
Dann erlaubt das Kapitel aber auch die Anwendung auf das positive Verhältnis zwischen Vater und Sohn (bzw. Eltern und Kindern, Alt und Jung). Über diese Anwendung des Textes wollen wir in diesem Artikel näher nachdenken. Zu be­achten ist, dass wir das in aller Vorsicht machen wollen, da es tatsächlich nur eine Anwendung ist – denn in erster Linie weist dieser Abschnitt auf das Verhältnis zwischen Gott, dem Vater, und seinem Sohn, der geopfert wird, hin.

Die geistliche Ausgangsposition des Vaters

Abraham befand sich offenbar auf seinem geistlichen Höhepunkt. Er hatte sich von Lot und Hagar ge­trennt, hatte ein gutes Zeugnis von den Philistern und am Ende von Kapitel 21 lesen wir, dass er am Brunnen, den er in Beerseba ge­graben hatte, den Namen des ewi­gen Gottes anrief.
Das ist eine wichtige Botschaft für uns Väter (bzw. Eltern, Ältere). Ein gesundes Verhältnis zu unseren Kindern fängt zunächst einmal bei uns selbst (und nicht bei unseren Kindern) an und setzt drei Dinge bei uns voraus:

  • Haben wir uns klar von ungeistli­chen Verbindungen distanziert[1]? Ist unsere Lebensführung so, dass unsere Kinder merken, dass wir getrennt von der Welt leben (im Gegensatz zu Lot)? Stattdessen sollten wir uns im Volk Gottes aufhalten, dort un­sere Freundschaften suchen, Zu­sammenkünfte der Gläubigen be­suchen, etc.!
  • Hat das Wort Gottes einen fes­ten und ständigen Platz in unse­rem Leben? Abraham hielt sich nicht nur bei dem Brunnen auf, son­dern er hatte ihn sogar gegra­ben. Sind wir solche, die Mühe auf­wenden, um zu „graben“, denen viel daran liegt, sich auch die tie­feren Schichten des Wortes Got­tes zu erarbeiten? Halten wir uns doch nahe bei der wahren Quelle auf, um geistlich erfrischt und ge­sund ausgerichtet die Be­ziehung zu unseren Kindern zu leben!
  • Haben wir echte Liebe zu Gott, die sich bei Abraham durch ak­tive Gemeinschaft mit Gott (er hörte sofort, als Gott zu ihm sprach), durch Opferbereitschaft (diese ging so weit, dass er sogar bereit war, seinen Sohn zu op­fern) und durch bedingungslo­sen Ge­hor­sam Gott gegenüber zeigte?

In Sprüche 14,26 lesen wir: „In der Furcht des Herrn ist ein starkes Ver­trauen, und seine Kinder haben eine starke Zuflucht.“ Ist es nicht so, dass Gottesfurcht, Vertrauen und Liebe zu dem Herrn Jesus bei uns selbst eine Wirkung auf unsere Kinder haben und wir so ihr Ver­trauen gewinnen und für sie eine Zufluchtsstätte werden können?

Kennzeichen beim Vater für eine gesunde Beziehung zum Sohn

Im weiteren Verlauf finden wir einige bemerkenswerte Merkmale bei Abraham, die die positive und funktionierende Beziehung des Va­ters zu seinem Sohn kennzeichnen. Alle diese Aspekte können gute Impulse für uns als Eltern sein[2].

Verfügbarkeit für den Sohn (bzw. für unsere Kinder):

Und Isaak sprach zu seinem Vater Abraham und sagte: Mein Vater! Und er sprach: Hier bin ich, mein Sohn“ (V. 7).
Der gesamte Verlauf dieser Bege­benheit zeigt, dass Abraham an­wesend war und seinem Sohn zur Ver­fügung stand. Ist das nicht die ers­te Voraussetzung, um über­haupt eine praktische Beziehung zu unse­ren Kindern aufbauen zu können?
Wenn wir für unsere Kinder im­mer abwesend sind – körper­lich und/ oder geistig –, ist das nur schwer möglich. Unsere Kinder suchen sich dann andere Bezie­hungen und wir verlieren die Verbindung zu ihnen.
Das ist natürlich besonders bei vielen Vätern eine echte Heraus­forderung, insbe­sondere wenn sie durch berufli­che oder andere Pflichten stark eingebunden sind. Umso wichti­ger ist es, gerade dann aktiv Möglichkeiten zu su­chen, den Kindern zur Verfügung zu stehen. Sie müssen merken: Mein Vater ist ansprechbar, wenn ich eine Frage, ein Problem habe. Und bei Bedarf müssen wir auch bereit sein, die Prioritäten zu ihren Gunsten zu verschieben.
Unsere Kinder haben ein feines Gespür dafür, ob wir ein wirkli­ches Interesse für sie haben und ob wir bereit sind, die nötige Zeit für sie zu investieren. Das gilt besonders für anspruchsvolle Zei­ten und Erprobungen, in denen unsere Kinder in der Gefahr ste­hen, mit der Situation nicht mehr alleine zurechtzukommen.
Dann muss der Vater in erster Linie (das gilt natürlich in allen Anwendungen hier für die Eltern insgesamt) anwesend, verfügbar und ansprechbar sein, nicht nur für einen Augenblick, sondern mindestens bis zur Lösung des Problems. Auch darin ist uns Abra­ham in der vorliegenden Bege­benheit ein gutes Vorbild.

Liebe (s. auch Tit 2,4)

Wir haben schon gesehen, dass Abraham durch offensichtliche Lie­be Gott gegen­über gekenn­zeichnet war. Gott selbst gibt ihm in Vers 2 zudem das Zeugnis, dass er (Abraham) auch seinen Sohn liebt: „deinen Sohn, den du lieb hast.“ Das ist ein wunder­schönes Urteil Gottes über die Beziehung eines Vaters zu sei­nem Sohn. Sie hat beson­deren Wert, da es die erste Erwähnung von „Liebe“ im Wort Gottes ist.
Wie ist das bei uns? Lieben wir unsere Kinder von ganzem Her­zen? Sie haben Schwächen (oft­mals ja dieselben wie wir!); sie verhalten sich häufig nicht so, wie wir uns das wünschen; sie machen Fehler, auf die wir sie unzählige Male hingewiesen ha­ben, immer und immer wieder; sie testen unsere Grenzen und beanspruchen uns manches Mal über diese hinaus.
Deshalb die Frage: Haben wir echte Liebe und Wertschätzung für unsere Kinder? Sehen wir in ihnen Geschöpfe mit all ihren vom Schöpfer gegebenen Fähig­keiten und Stärken sowie Ge­schenke Gottes, die Er uns anver­traut hat?
Gott möchte, dass wir sie mit derselben Liebe lieben, wie Er uns liebt! Wirkliche Liebe ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt einer gesunden Beziehung zu un­seren Kindern.
Umso schwerer muss es für Ab­raham gewesen sein, den Sohn, den er liebte, dort auf dem Berg Morija zu opfern. Aber sein Ge­horsam und Vertrauen Gott ge­genüber hatten Priorität.

Vertrauen

Die Beziehung zwischen Abra­ham und Isaak ist offenbar durch Vertrauen gekennzeichnet. Das lässt sich daraus ableiten, dass Isaak ohne zweifelnde Fragen dem Plan des Vaters folgt und den Weg mitgeht.
Auch der Ausdruck „und sie gin­gen beide miteinander“ macht deutlich, dass der Vater zum Sohn offenbar eine gute Vertrauens­basis aufgebaut hatte, die sie mit­einander den Weg gehen lässt. Diese Vertrauensbeziehung sehen wir auch in Maleachi 3,24. Schön, wenn das bei uns nicht nur bloße Theorie ist.

Markus Krauss


Fußnoten:

  1. Abraham hatte sich von Lot getrennt, der für einen weltlich gesinnten Gläubigen steht. Er hatte sich von Hagar distanziert, die ein Bild von dem Fleisch ist. Und er lebte abgesondert von den Philistern, die für fleischlich religiöses Christentum stehen.

  2. Wir finden in diesem Abschnitt interessanterweise keine Hinweise auf Zucht. Eine mögliche Erklärung hierzu ist, dass uns hier ein tadelloses Verhalten von Vater und Sohn vorgestellt wird. Die Realität bei uns sieht insofern anders aus, da zu einer ge­sunden Er­ziehung je nach Verhalten und Charakter der Kinder durchaus Zucht gehört. Auch unser himmlischer Vater wendet in seinen Erziehungs­wegen mit uns Zucht an. Dieser Aspekt ist aber nicht Thema dieses Artikels, darf in der Erzie­hungsaufgabe jedoch na­tür­lich nicht ausgeblendet werden.

Vom Unruhestifter zum Segensbringer (Teil 6)

Von Sichem nach Bethel (1. Mose 35)

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Jakob ist an einem weiteren Tiefpunkt in seinem Leben angelangt. Seine Tochter ist entehrt, seine Söhne sind zu Mördern geworden und sein Ruf ist in der ganzen Gegend ruiniert. Wie unruhig, vielleicht verzweifelt, muss Jakob sein. Doch Gott lässt ihn nicht, Er redet zu ihm. Was für eine Gnade!

„Mache dich auf, ziehe hinauf nach Bethel“

In Paddan-Aram hatte Gott Jakob aufgefordert, in das Land seiner Väter zurückzukehren (s. 1. Mo 31,3). Diesem Ruf war Jakob gerne gefolgt, da er in seinem eigenen Interesse war (s. 1. Mo 30,25). Aber nun sollte er nach Bethel gehen und dort Gott begegnen. Schon in Paddan-Aram hatte Gott sich als der Gott von Bethel vorgestellt (s. 1. Mo 31,13) und Jakob damit angedeutet, wohin er gehen sollte. Jakob aber hatte sich wohl gefürchtet, an diesen Ort zu ziehen, den er einst furchtbar genannt hatte (s. 1. Mo 28,17).
Scheust auch du eine direkte Begegnung mit Gott, weil es ungeordnete Dinge in deinem Leben gibt und dein Gewissen belastet ist? Es nützt doch nichts, denn spätestens am Richterstuhl Christi musst du dich Ihm stellen.

Und wohne dort, und mache dort einen Altar dem Gott, …

Bisher war Gott Jakob dreimal ohne Ankündigung erschienen (in Be­thel, Paddan-Aram und Pniel). Jetzt aber sollte er zu Gott kom­men. Ei­nem direkten Befehl Gottes wider­setzt Jakob sich nicht. Und in Be­thel sollte er Gott einen Altar bauen. Damit gibt Gott Jakob auch zu ver­stehen, wie Er über seinen Aufent­halt in Sichem denkt und dass sein Gottesdienst an dem dortigen Altar Ihm nicht gefallen hat­te. Jakob war dort nicht an dem Ort, an dem Gott ihn haben wollte.
Ganz ähnlich würde später das Volk Israel auf allen Höhen opfern, ob­wohl Gott von einem Ort gespro­chen hatte, den sie aufsuchen soll­ten, um Ihm dort ihre Opfer zu bringen (s. 5. Mo 12).
Betest du Gott dort an, wo man allein zu dem Namen des Herrn Je­sus versammelt ist? Und beachte: Es ist nicht nur wichtig, Gott als sei­nen persönlichen Gott zu ken­nen – Jakob hatte ja den Altar in Sichem „Gott, der Gott Israels“ genannt – son­dern auch als den Gott des Hauses Gottes (El-Bethel), wie Ja­kob den Ort später nennt (s. V. 7).

der dir erschienen ist, als du vor deinem Bruder Esau flohst.“

Jakob soll nicht vergessen, aus wel­cher Situation Gott ihn errettet hatte. Paulus hat das auch nicht vergessen (s. 1. Tim 1,15) und im Brief an Titus schreibt er, was wir alle vor unserer Bekehrung waren und was Gott dann mit uns getan hat (s. Tit 3,3-6). Die Erinnerung da­ran macht uns demütig und lässt uns die Größe der Gnade Gottes er­kennen und befähigt uns zu ei­nem sanftmütigen Verhalten den Mit­menschen gegenüber (s. Tit 3,2).

Tut die fremden Götter weg …

Jakob soll Gott in Bethel, dem Haus Gottes, begegnen. Aber die­sem Haus geziemt Heiligkeit (s. Ps 93,5). Jakob ist sich dessen be­wusst und sagt zu seiner Familie und zu allen, die bei ihm sind: „Tut die fremden Götter weg, die in eu­rer Mitte sind” (1. Mo 35,2). Er sagt nicht: „Wir wollen die fremden Göt­ter hinweg­tun …“. Er persönlich hat­te keine. Aber er hatte nicht über sein Haus gewacht. Rahel hatte in­zwischen sicher den ge­stohlenen Teraphim aufgebaut und Jakob hat­te ihn gesehen und ge­duldet. Al­les, was das Herz mehr erfüllt als der Herr Jesus, ist ein Götze, sei es materiell oder ideell. Der heute vielleicht gefährlichste Götze ist das Internet. Achten wir zuerst auf uns selbst, aber wachen wir als Vä­ter auch über unser Haus.

und reinigt euch …

Durch den Umgang mit Götzen (wie z.B. dem falschen Gebrauch des In­ternets) sind unsere Gedanken ver­unreinigt worden und müssen durch das Wort Gottes gereinigt und neu ausgerichtet werden (s. Röm 12,2b).

und wechselt eure Kleidung; …

Kleider sind das, was man äußer­lich an uns sieht. Sie sprechen da­von, wie andere uns wahrneh­men. Wenn unser Denken nicht vom Wort Gottes geformt ist, wird auch un­sere Lebensführung nicht richtig sein. Erst ein erneuerter Sinn ver­mag den Willen Gottes zu erken­nen und zu tun (s. Röm 12,2c).

und wir wollen uns aufmachen…

Nun kommt Jakob auf das zu spre­chen, was Gott zu ihm gesagt hat. Aber als Haupt einer Familie wird aus dem „Mache dich auf …“ ein „Wir wollen uns aufmachen“. Er will sich mit seiner ganzen Familie vom Falschen trennen. Trennung vom Bösen ist immer die Voraussetzung für das Tun des Richtigen.

und nach Bethel hinaufziehen …“

Erinnern wir uns daran, dass Be­thel „Haus Gottes“ heißt. Wie schön ist es, wenn ein Familienvater Sor­ge dafür trägt, dass er mit seiner ganzen Familie die Zusammenkünf­te als Versammlung besucht.

Jakobs Haus folgt den Anweisungen

Alle, die dem Haushalt Jakobs an­gehören, folgen seiner Aufforde­rung. Das ist nicht selbstverständ­lich. Wenn das Haupt einer Familie über Jahre die Zügel hat schleifen lassen, kann es sein, dass die Frau oder die Kinder wie die Schwieger­söhne Lots reagieren. Sie meinten, Lot scherze (s. 1. Mo 19,14). Wir Väter wol­len es nicht so weit kom­men lassen!

Mehr als das Geforderte

Die Frauen tun mehr als Jakob direkt gesagt hat. Sie trennen sich auch von ihren Ohrringen, die wahr­scheinlich Amulette waren. Die Buße war wirklich gottgemäß. Wie oft kommt es vor, dass Schuld nur stück­weise bekannt wird. Im­mer nur das, was ganz offenbar ist. Und wie oft suchen wir auch, Sün­de mit den Um­ständen zu ent­schuldi­gen oder auf andere abzu­schieben, wie Adam es tat, statt radikal alles zu bekennen und so einen völligen Neuanfang zu machen.

Alles wird vergraben

Jakob vergräbt die Götzenbilder und Ohrringe unter der Terebinthe bei Sichem und ist, soweit wir wis­sen, nie mehr an diesen Ort zurück­gekehrt.
Auch die Gläubigen in Ephesus, die vor ihrer Bekehrung Zauberei ge­trieben hatten, trennten sich kon­sequent von allem, was mit dieser Sünde zusammenhing (s. Apg 19,19).
Es gibt Gläubige, die bei der Be­kehrung keinen radikalen Schnitt mit dem Vergangenen machen und darum nie ganz frei werden. Es gibt aber auch Kinder Gottes, die am Anfang eine klare Kehrtwen­dung vollzogen haben, aber mit der Zeit wieder Dinge in ihr Leben gelassen haben, von denen sie sich eigentlich schon getrennt hatten. Vielleicht durch Verführung von solchen, die ihnen gesagt haben, dass man auch zu „gesetzlich“ sein kann, oder von solchen, die sie auf andere Weise dazu bewegt haben, alles etwas „lockerer“ zu sehen (s. 2. Pet 2,1). Vielleicht aber auch durch eigene Nachlässigkeit und fehlende Konsequenz.
Wenn Jakob auch für sich selbst mit Sichem und seinem alten Leben abgeschlossen hat, so kehren seine Söhne später doch an diesen Ort zurück (s. 1. Mo 37,12). Das ist eine ernste Mahnung für uns als Eltern. Wenn wir die Absonderung von der Welt lange Zeit vernachlässigt haben und durch die Gnade Gottes zurechtgekommen sind, dann kann es sein, dass unsere Kinder so viel Geschmack an diesen Dingen ge­fun­den haben, dass sie nicht mehr davon loskommen.

Gott ebnet den Weg

Durch die Ermordung der Männer von Sichem hatte sich die Familie Jakobs den Hass der Bewohner jener Gegend zugezogen. Sie mus­sten ihre Rache fürchten. Aber Gott flößte Furcht in deren Herzen, so­dass sie ihnen nicht nachjagten. Von einem solchen Handeln Got­tes zugunsten der Seinen wird mehrmals berichtet (s. 1. Sam 14,15; 2. Chr 14,14; 17,10; 20,29). Wenn wir auf dem Weg sind, den Gott uns gewiesen hat, dann ist Er mit uns und für uns und wir brau­chen uns nicht zu fürchten.

Gott offenbart sich in Bethel

Endlich ist Jakob dort, wo Gott ihn haben will, und baut Ihm dort einen Altar. Er lernt hier den Gott des Hauses Gottes kennen und nennt den Ort auch so. Gott gibt ihm von neuem den Namen Israel und offenbart sich Jakob zum ers­ten Mal als Gott der Allmächtige. Dann bestätigt Er ihm alle Verhei­ßungen und sagt sogar, dass Könige aus ihm hervorkommen werden. Wunderbare Gnade Gottes. Zuletzt errichtet Israel ein neues Denkmal in Bethel, sein bisher schönstes.
Kennst du etwas Vergleichbares in deinem Leben?

Horst Zielfeld

Heimchen am Herd?

oder: Welche Wertschätzung habe ich für die Aufgaben einer Hausfrau und Mutter

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Eine schwangere Glaubensschwester wird gefragt, wann sie denn nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehe. Eltern, deren Kind noch gestillt wird, werden gefragt, ob sie ihr Kind schon in der Kita oder im Kindergarten angemeldet haben. Eine Mutter, die keiner bezahlten beruflichen Arbeit nachgeht, sondern zu Hause ihre Kinder aufzieht und den Haushalt versorgt, wird gefragt: Arbeitest du nichts?
Diese Fragen, die manchmal sogar von wiedergeborenen Christen gestellt werden, spiegeln etwas von dem Wert wider, den die Aufgaben in Ehe, Familie und Haushalt in den Augen der Fragesteller haben. Damit werden Frauen und Mütter konfrontiert und manchmal ist das ganz schön deprimierend. Ist es dir auch schon so ergangen?

Wertmaßstäbe in unserer Gesellschaft

Im Duden findet man für das Wort „Heimchen“ die Erklärung, dass es der umgangssprachliche Begriff für eine unscheinbare, unauffällige, un­be­deutende Frau ist. Er wird ab­wertend für eine naive und nicht emanzipierte Frau gebraucht, die damit zufrieden ist, Hausfrau und Ehefrau zu sein.
Diese umgangssprachliche Bedeu­tung des Begriffes macht die Ein­stellung unserer Gesellschaft deut­lich. Die Aufgaben im Haushalt wer­den für minderwertig gehalten. Sie können – angeblich – keine Er­fül­lung geben. Die Kindererzie­hung sollte man besser ausgebil­deten und professionellen Leuten über­las­sen. Frauen sollten die Frei­heit haben und gebrauchen, einer beruf­lichen Tätigkeit nachzugehen. Darin könnten sie sich selbst ver­wirk­lichen und ihre Erfüllung finden. So wird es häufig kommuniziert.
Bleibt eine Ehefrau und Mutter zu Hause, um ihre Zeit und Energie für ihren Mann und ihre Kinder einzu­setzen, wird sie dafür belächelt. Vielleicht ist sie für den einen oder anderen Mitmenschen auch eine gewisse Anklage. Jedenfalls erhält sie wenig Anerkennung für ihre auf­opferungsvolle und wichtige Arbeit.

Gefahr der Beeinflussung

Diese Wertmaßstäbe in unserer Gesellschaft, mit denen wir Tag für Tag konfrontiert werden, bleiben nicht ohne Einfluss auf unser Den­ken. Wenn wir nicht aufmerksam und regelmäßig die Bibel lesen und den Herrn bitten, dass Er sein Wort und seine Gedanken tief in unsere Herzen pflanzt, dann wird sich un­ser Denken mehr und mehr dem Denken der Menschen um uns herum anpassen.
Wenn wir den Dingen auf der Erde eine zu große Bedeutung geben, statt auf das zu sinnen, was dro­ben ist (s. Kol 3,2), sind wir in Ge­fahr, die Prioritäten genau so zu setzen wie die Menschen dieser Welt. Dann wird auf einmal eine berufliche Tätigkeit mit finanziellen Vorteilen attraktiv und die Aufga­ben im Haushalt werden wertlos in unseren Augen.

Gottes Sicht der Dinge

Doch wie sieht Gott die Dinge und was sagt die Bibel dazu?

  • Junge Frauen sollen angeleitet werden, ihre Männer zu lieben, ihre Kinder zu lieben und mit häus­lichen Arbeiten beschäftigt zu sein, damit das Wort Gottes nicht ver­lästert wird (s. Tit 2,4.5). Lassen junge Frauen sich darin anleiten, dann ist das zur Ehre Gottes und sein Wort wird ver­herrlicht!
  • Eine Frau, die die Vorgänge in ihrem Haus überwacht, wird von Gott als eine tüchtige und weise Frau bezeichnet, die gepriesen wird (s. Spr 31,10-31).
  • Der ungeheuchelte Glaube von Lois setzte sich fort in ihrer Toch­ter Eunike und in ihrem Sohn Timotheus. Gott hat dafür eine so große Wertschätzung, dass Er in seinem Wort dafür einen Platz reserviert (s. 2. Tim 1,5).

Das sind nur drei Bibelstellen, die etwas von dem Wert zeigen, den die Aufgaben „im Haus“ in den Au­gen Gottes haben. Darüber hinaus macht besonders die Stelle aus dem Titusbrief klar, dass Gott es eben so möchte, dass junge Ehe­frauen mit häuslichen Arbeiten be­schäftigt sind. Die Anordnung sei­nes Wortes ist einfach und klar.

Drei Beispiele

Abgesehen von diesen eindeutigen Aufforderungen in Gottes Wort stellt sich die Frage, was die Wich­tigkeit und Bedeutung einer Auf­gabe ausmacht. Ist es die Aner­kennung von den Menschen, die man dadurch bekommt? Ist es der materielle Vorteil, den man sich da­durch erarbeitet?
Beides mag auf den ersten Blick attraktiv erscheinen, aber bei ge­nauerem Hinsehen wird schnell deutlich, dass es sich jeweils nur um sehr kurzfristigen und vergäng­lichen Nutzen handelt.
Drei Beispiele aus der Bibel sollen dagegen deutlich machen, wie wert­voll der Einsatz einer Mutter in der Erziehung ihrer Kinder ist:
Timotheus haben wir schon er­wähnt. Sein Vater war ein Grieche und die Bibel berichtet uns nicht, dass er ein gläubiger Mann war. Seine Mutter dagegen hatte unge­heuchelten Glauben. Sie konnte Timotheus von seiner Kindheit an in den heiligen Schriften unterwei­sen (s. 2. Tim 3,14). Wie sehr wur­de Timotheus dadurch gesegnet und auch die Gläubigen, denen er später dienen konnte!
Ein Beispiel aus dem Alten Testa­ment ist Mose. Seine Mutter sah, dass er schön (für Gott) war (s. 2. Mo 2,2). Sie verbarg ihn drei Monate. Dann baute sie ein Käst­chen für ihn, bevor sie ihn in den Nil gab.
Von der Tochter des Pharao beauf­tragt, nahm sie Mose dann wieder zu sich, bis er groß wurde. Dann brachte sie ihn zur Tochter des Pharao.
Wie hat das, was diese Mutter in das Herz ihres kleinen Kindes ge­pflanzt hat, Mose sein ganzes Le­ben geprägt. Was für einen Wert hatte diese Aufgabe in den Augen Gottes und für das Volk Gottes.
Schließlich denken wir noch an das Beispiel von Samuel. Seine Mutter verzichtete sogar auf die jährliche Reise nach Silo, um sich gut um Samuel zu kümmern.
Sie wusste, dass der Zeitpunkt kom­men würde, an dem sie ihn dem Herrn geben würde. Dann könnte sie ihren Sohn nur noch bei weni­gen Gelegenheiten sehen. Aber die Zeit bis dahin wollte sie so gut wie möglich ausnutzen.
Ist das nicht gut übertragbar auf die Situation in unseren Familien? So wie bei Mose und Samuel der Zeitpunkt kam, dass die Kinder aus dem Haus entlassen werden muss­ten, so ist es auch heute.
Schneller als gedacht kommt der Moment, an dem wir sie teilweise aus dem Haus geben müssen, weil die Schulpflicht beginnt. Und schneller als gedacht ist die Schul­zeit zu Ende. Dann geht es um die weitere Ausbildung. Im Rückblick stellt man fest, dass die Zeit so schnell verflo­gen ist!
Sollten wir als Eltern diese Zeit, die uns zur Verfügung steht, nicht op­timal nutzen? Wollen wir wirklich die Kinder früher und mehr als nötig aus der schützenden Umge­bung eines gottesfürchtigen El­tern­hauses entlassen?
Diese Fragestellung kann uns Ori­entierung geben im Blick auf eine berufliche Tätigkeit der Mutter, im Blick auf die Karriereabsichten des Vaters (die oft mit höherem Zeit­einsatz erkauft werden), im Blick auf die Entscheidung über Kita- oder Kindergartenbesuch, auf die Schulform und die Zeit, die unsere Kinder dort verbringen müssen, im Blick auf den Ausbildungsort und auf manch andere Punkte.

Praktische Hilfestellungen

Die Umsetzung im täglichen Leben ist nicht immer ganz einfach. Ge­gen den Strom der gesellschaft­li­chen Vorstellungen, die auch unter Christen immer mehr um sich grei­fen, zu schwimmen, erfordert Kraft.
Doch diese Kraft will Gott gerne geben. Motiviert durch die Wert­schätzung, die Gott einer Hausfrau und Mutter entgegenbringt, und an­gespornt durch den Wunsch, sei­nem Wort zu entsprechen, darfst du wieder mit Mut und Freude deine Aufgaben in Angriff nehmen.
Sechs praktische Tipps, weiterge­geben von einer Mutter und Haus­frau, können dir vielleicht dabei helfen, mit Freude dabei zu blei­ben.

  • Dankbarkeit: Meinen Mann und meine Kinder möchte ich gegen nichts in der Welt eintauschen. Ich bin dank­bar dafür, dass Gott mich so be­schenkt hat.
  • Abwechslung: Ab und zu plane ich eine kleine Abwechslung. Die Großeltern oder eine Freundin übernehmen dann einmal die Kinder und ich kann eine kleine Abwechslung haben. Mein Mann unterstützt mich dar­in, wofür ich ihm dankbar bin.
  • Investition: Manchmal ist es sehr anstrengend. Dann fehlt mir der Mut. Aber dann denke ich daran, dass mein Einsatz eine wertvolle Investition in die Entwicklung meiner Kinder ist. Die Gelegenheit für diese In­vestition wird nie wiederkom­men.
  • Geschenke: Habe ich heute schon gemerkt, wie viel kostbare Geschenke ich bekommen habe? Ein Lächeln meines Kindes? Eine dankbare Umarmung meines Mannes? Oder ein schüchternes: „Mama, ich hab´ dich lieb“?
  • Freude: Statt von der Vergangenheit zu träumen oder mich mit denen zu vergleichen, die einer berufli­chen Arbeit nachgehen, will ich be­wusst in der Gegenwart leben und mich über jede positive Sa­che freuen. Über das schöne Wetter, bei dem ich einfach mal mit meinen Kindern nach drau­ßen gehen kann. Über die Mög­lichkeit, einen kurzen Besuch zu machen. Über die Tasse Kaf­fee auf dem Sofa während des Mit­tagsschlafs der Kinder. Und dar­über, dass mein Gott meinen Ein­satz sieht und wertschätzt.
  • Zukunft: Wie wird es sein, wenn die Kin­der größer sind? Was werde ich zurückbekommen, wenn sie viel­leicht selbst einmal Kinder ha­ben? Und noch viel wichtiger – was wird es einmal sein, wenn der Herr Jesus kommt und ich vor seinem Richterstuhl stehe? Dann wird Er alles belohnen, was ich aus Liebe zu Ihm getan habe. Sogar den Becher mit kaltem Was­ser, den ich in der letzten Nacht meinem weinenden Kind ans Bett gebracht habe!

Und der Mann?

Auch wenn das „Heimchen am Herd“ nur wenig Anerkennung in der Welt findet, so ist ihre Aufgabe in Gottes Augen doch sehr wertvoll und darum kann sie mit Freude und Motivation getan werden.
Ein ganz wichtiger Punkt ist dabei, dass wir uns immer wieder die Sicht Gottes zu eigen machen. Wenn eine junge Ehefrau und Mutter ihren Platz im Haus ausfül­len möchte, dann hat sie dazu die Zustimmung Gottes und seine An­erkennung. Sie ist darin zur Ehre Gottes und das wird nicht ohne Auswirkungen bleiben. Die Zustim­mung Gottes für unser Tun zu erle­ben, ist eine der schönsten Erfah­rungen in unserem Christenleben.
Doch noch eins ist dabei wichtig: Geben wir Männer unseren Frauen die Anerkennung, die ihnen zu­steht?
Eine Mutter musste einmal zu einem Kuraufenthalt und der Vater übernahm in dieser Zeit die Aufga­ben in der Familie und im Haus­halt. Anschließend hat er davon berichtet, wie sehr er dabei den Einsatz seiner Frau schätzen ge­lernt hat.
Schätzt du auch den Einsatz deiner Frau? Dann sage es ihr auch und zeige es ihr dadurch, dass du auch einmal Hand anlegst und ihr die nötige innere und äußere Unter­stützung gibst. Denke nicht, dass die Arbeit im Haus alleine für dei­ne Frau sei. Hilf mit und gib deiner Frau ein Stück der Anerkennung, die sie verdient und im Allgemei­nen so wenig bekommt.

Christian Rosenthal

Danken schützt vor Wanken, Loben zieht nach Oben

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Manchem Gläubigen sind diese Worte eine Hilfe gewesen, in schwierigen Zeiten auf den Herrn zu blicken. Vielleicht genauso vielen Gläubigen haben sie aber auch Mühe bereitet, weil es ihnen in notvollen Zeiten nicht so ohne Weiteres gelingen wollte, Gott zu loben und Ihm zu danken.

Richtig sortiert, ergeben sich aus den folgenden Silben die Namen von Menschen, von denen uns Gottes Wort berichtet, dass sie in besonderen Situationen Gott lobten und dankten. Die Beschäftigung mit diesen Begebenheiten kann uns Hilfestellungen geben, um dahin zu kom­men, Gott zu loben und Ihm zu danken, auch wenn es uns im Moment schwer fallen mag.

An as cha Da

Da el Hi Jo Jo

las lus na na

ni ob Pau phat

ri sa Si vid Za

  1. Er hatte versucht, sich durch eigene Überlegung zu helfen, und war dadurch in eine für ihn bedrohliche, vor allem aber auch entwürdigende Situation geraten. Doch gerade in diesem Moment wünschte er sich, dass das Lob Gottes beständig in seinem Mund sein möge.
  2. Dieser Prophet betete und lobte Gott auch in Zeiten, als es ihm von seinem König verboten war, und das sogar mehrmals am Tag.
  3. Unter der Leitung dieses Königs lobte das Volk Israel seinen Gott, noch bevor Er Rettung aus der Not geschenkt hatte.
  4. Wie es scheint, brauchten diese beiden Männer Gottes bis tief in die Nacht, ehe ihre Herzen trotz der Not wieder zu Lob und Dank gestimmt waren.
  5. Selbst im Moment des größten Verlustes betete er Gott an.
  6. Er war durch eigene Schuld in große Not gekommen, doch an einem ungewöhnlichen Ort fand er zu Gott zurück und wusste, dass seine Stimme noch einmal zum Lob Gottes gehört werden würde.
  7. Nach langem, von Gott verordnetem Schweigen konnte er seinen Mund wieder öffnen. Mit als erstes lobte er daraufhin Gott.
  8. Trotz ihres hohen Alters wich sie Tag und Nacht nicht vom Tempel, diente mit Fasten und Flehen und lobte Gott.

Lösungen:
1.) David
2.) Daniel
3.) Josaphat
4.) Paulus & Silas
5.) Hiob
6.) Jona
7.) Zacharias
8.) Anna

Wofür bist du dankbar?

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Wir fragen uns oft, was der Wille Gottes für unser persönliches Leben ist. Eine der Antworten darauf gibt die Schrift in 1. Thessalonicher 5,18: „… danksagt in allem, denn dies ist der Wille Gottes in Christus Jesus für euch“. Warum führen wir diesen Willen Gottes oft nur so bruchstückhaft aus?

„… und seid dankbar“

Die Aufforderungen im Wort Gottes zur Dankbarkeit sind zahlreich (u.a. Eph 5,20; Kol 3,15; 1. Thes 5,18), und doch setzen wir sie in unse­rem Leben nicht immer um. Was hält uns davon ab?
Ist es vielleicht eine Stimme in unserem Herzen, die fragt: „Braucht es dafür nicht Umstände, in denen ich solche Empfindungen haben kann? Kann man denn Dankbarkeit einfach so erzwingen?“.
Die Antwort ist in der Praxis so ein­deutig wie gleichzeitig auch schwie­rig: Gerade wenn ich mich un­glück­lich fühle, wenn ich das Le­ben als schwer empfinde – un­ab­hängig da­von, wie angenehm oder unan­ge­nehm die Umstände tat­säch­lich sind –, brauche ich eine Ent­schei­dung zur Dankbarkeit, denn die­se führt zu einem glücklichen Herzen.
Aber umgekehrt gilt: Wer glücklich ist, ist noch lange nicht dankbar. Wir wollen über dieses Thema ge­meinsam ein wenig nachdenken.

Glücklich, aber nicht dankbar

Dankbarkeit und das Empfinden von Glück sind nicht dasselbe. Glück­liche Menschen sind nicht unbedingt dankbare Menschen. Ein Atheist zum Beispiel kennt keine Dankbarkeit gegenüber Gott. Er kann sich über seine Gesundheit freuen oder ein schönes Berg­pa­norama genießen, wird jedoch nie dankbar sein für diese Dinge. Er wird nicht das unverdiente Ge­schenk eines Größeren darin sehen.
Gott gegenüber dankbar sein be­deutet dagegen, die Abhängigkeit zu Gott einzugestehen und Ihn als Geber anzuerkennen (s. Röm 1, 21).
Auch wir stehen in der Gefahr, uns zu freuen, ohne dankbar zu sein. Sind wir dankbare Menschen? Oder nehmen wir die alltäglichen Ge­schenke Gottes als Selbstver­ständ­lichkeiten hin?

Dankbar, und damit glücklich

In der umgekehrten Richtung wol­len wir nun der Frage nachgehen, ob wir tatsächlich immer glücklich werden können, wenn wir uns zur Dankbarkeit entscheiden.
Für den Fall der guten Umstände kön­nen wir das leicht nachvollzie­hen. Allzu oft haben wir einen Blick, der auf das schaut, was fehlt, was falsch läuft oder schlecht ist. Dar­auf konzentrieren wir uns, auch in gu­ten Zeiten. Und wir übersehen oft das, was gut und was vorhan­den ist.
Gott möchte aber, dass wir unsere dunkle Brille absetzen und das Po­sitive wahrnehmen und erken­nen, was Er zu unserer Freude gibt.
Wollen wir nicht noch mehr diesen Blick auf den Geber aller guten Ga­ben pflegen (s. Jak 1,16)? Dann werden sich auch unsere Herzen und Empfindungen zu Ihm erhe­ben (s. Ps 103,2).
Für den Fall der schlechten Um­stände ist die praktische Umsetzung dagegen deutlich schwieriger.
Im Wort Gottes finden wir ein­drucks­volle Beispiele von Männern Gottes, die auch unabhängig von den Umständen Freude im Herrn empfinden konnten. Der Apostel Paulus konnte im Gefängnis Lieder anstimmen (s. Apg 16,25).
Auch Daniel war in der Lage, sei­nem Gott bereits für die Zukunft zu danken, ohne über­haupt einen Anhaltspunkt dafür zu haben, dass seine Sache gut aus­gehen würde. Als er von dem mörderischen An­schlag gegen ihn hörte, ging er in sein Haus. Dort hatte er in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin; und dreimal am Tag kniete er nie­der, betete und lob­pries vor sei­nem Gott, wie er vor­her getan hatte (s. Dan 6,11).
Beide nahmen alles, was sie er­lebten oder erwarteten, aus der liebenden Hand Gottes an. Damit zeigen sie, was Dankbarkeit im Grunde ist, nämlich eine innere Über­zeugung von dem, was Römer 8,28 ausdrückt: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken“.
Auch wir dürfen uns die Frage stel­len: Wenn der himmlische Vater mich liebt, habe ich dann nicht allen Grund, dankbar zu sein für das, was Er getan hat und für mich vorsieht? Wenn wir auf diese Zu­sage Gottes bauen, darf unser Herz auch Frie­de und Freude empfin­den (s. Phil 4,6ff).

Dankbarkeit – ein Gefühl?

Was aber, wenn sich diese Empfin­dungen nicht bei mir einstellen? Wenn ich weiterhin niederge­drückt und freudlos bin? Dann dürfen wir zunächst festhalten, dass Dankbar­keit keine Sache der Empfindun­gen ist.
Dankbarkeit ist eine Haltung und Überzeugung, für die ich mich be­wusst und willentlich entscheide. Damit ist mein Wille gefragt und nicht mein Gefühl. Ich brauche nicht auf die richtigen Empfindun­gen zu warten, um dankbar zu werden. Ich kann aber auch feh­lende Dankbarkeit nicht mit nega­tiven Gefühlen entschuldigen.
In jedem Moment meines Lebens darf und soll ich die bewusste Entscheidung treffen, die Dinge so zu sehen, wie Gott sie sieht. Egal ob ich mich einsam und trostlos fühle, oder ob es mir in einem besonderen Moment – zum Bei­spiel im Kreis der Geschwister – ge­rade gut geht.
Wenn ich meinen Blick und meine Gedanken auf den Herrn richte und alles dankbar von Ihm an­nehme, wird Er auch meine Emp­findungen zu Ihm erheben – auch wenn dies manchmal eine Zeit in Anspruch nehmen mag (s. Ps 4,8).

Und wenn die Gedanken anders wollen?

Was aber, wenn sich meine Ge­danken nicht zu diesem Blick auf den Herrn richten lassen und sich, im Kreis drehend, immer mit niederdrückenden Sachen be­schäftigen wollen? Dann sind wir aufgefordert, unsere „Gedanken ge­fangen (zu) nehmen unter den Ge­horsam des Christus“ (2. Kor 10,5).
Wir können plötzlich aufkommen­de Gedanken nicht vermeiden, aber wir können verhindern, dass sie von uns Besitz ergreifen. Luther sagte einmal, dass wir nicht än­dern können, dass „Vögel der Sor­ge und des Kummers über unse­rem Haupt fliegen“, aber dass wir wohl verhindern können, dass sie dort Nester bauen.
Stattdessen können wir unsere Ge­dankenwelt mit Dingen beschäf­tigen, die wohllauten, die lieblich sind, wahr, würdig und gerecht (s. Phil 4,8). Gott sagt uns, dass wir solche Dinge „erwägen“ sollen, was bedeutet, dass wir aktiv und intensiv unsere inneren Blicke da­rauf richten sollen.
Wir müssen nicht dulden, dass andere Gedanken unsere innere Haltung beherrschen und uns von einer willentlichen Entscheidung zur Dankbarkeit abhalten. Dadurch kom­men wir nicht unbedingt in eine gefühlte Hochstimmung, aber der „Friede Gottes, der allen Ver­stand übersteigt“, wird in unser Herz ein­ziehen und unseren Sinn – und da­mit auch unsere unruhige Ge­dan­kenwelt – bewahren (s. Phil 4,6).

Dankbarkeit prägt und verändert

Damit hat die Entscheidung zur Dankbarkeit auch eine verändern­de Wirkung auf uns selbst. Es geht nicht nur um regelmäßige Einzel­entscheidungen, sondern um eine Grundeinstellung im Leben, die uns dauerhaft prägt (s. Ps 52,8). Ein dankbares Herz macht uns zu be­freiten, zufriedenen Christen.
Umgekehrt gibt es für ein un­dankbares Herz aber auch nur zwei alter­native Lebensentwürfe: Ent­we­der wird man letztendlich der Bitterkeit oder dem Neid Raum im Herzen einräumen. Ein bitteres Herz glaubt nicht mehr daran, dass Gott es gut mit ihm meint. Ein neidisches Herz sieht im Vergleich mit dem Nächsten nicht mehr das Gute, das Gott ihm gibt. Beide vergiften damit ihr Inneres.
Noomi war zu der Überzeugung ge­kommen, dass der Herr gegen sie gezeugt und der Allmächtige ihr Übles getan habe (s. Rt 1,21). Des­halb wollte sie bewusst „Mara“ (d.h. die Bittere) genannt werden, was ihren inneren Zustand deut­lich machte und den fehlenden Blick der Dankbarkeit offenbarte.
Niemals hätte sie es wohl in dieser Haltung für möglich gehalten, was der treue Gott für sie in Ruth und Boas vorgesehen hatte.
Die Brüder Josefs dagegen waren von Neid und Eifersucht zerfressen (s. 1. Mo 37,11). Sie waren un­dank­bar in Bezug auf die Stellung, die Aufmerksamkeit und Kleidung, die sie im Vergleich zu ihrem Bru­der von ihrem Vater erhielten. Wie tief hat sie diese Undankbarkeit fallen lassen, wie hässlich waren die daraus resultierenden Taten des Hasses!
Lasst uns zum Schluss nochmals in­nehalten. Ja, es gibt im Leben des Christen Leid und Tränen. Auch diese Tränen haben ihren Platz und der Herr sieht sie! Aber das steht nicht im Widerspruch zu ei­ner grundsätzlichen Haltung der Dankbarkeit, die wir auch prak­tisch umsetzen. Wenn wir auf die Einzel­heiten unseres Lebens blick­en, dann sehen wir dort Anzei­chen für die gute Hand Gottes (s. Esra 7,9.28). Der Wille Gottes fordert heute eine Entscheidung von uns. Wählen wir die Dank­barkeit?

Olaf Müller

Entfremdung – ein großes Übel (Teil 1)

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Wenn man sich den Begriff „Entfremdung“ im Duden anschaut, so findet man die Bedeutung

  • Bewirken, dass eine bestehende enge Beziehung aufgelöst wird, fremd machen
  • nicht dem eigentlichen Zweck entsprechend verwenden
  • sich innerlich von jemandem oder etwas entfernen

Ich möchte mit der Hilfe des Herrn in diesem Beitrag ein wenig dem Gedanken nachgehen, warum es in unserer Zeit und auch unter Gläubigen vielfach so ausgeprägt zu Entfremdungen kommt.

Wenn wir genauer hinschauen, fin­den wir heute dieses Übel in vielen Facetten, sowohl in den Familien, zwischen Eheleuten, zwischen Eltern und Kindern, als auch zwi­schen Glau­bensgeschwistern.
Dabei stellen wir fest, dass wir uns vielfach an einen Zustand der Entfremdung gewöhnt haben. Oft bleibt dieser Zustand wie ‚einge­froren‘ über Jahre und Jahrzehnte unverändert. Vieles erstarrt vor Käl­te und wir wundern uns über Träg­heit und Fruchtleere.
Unser Herr hat zu den Emmaus-Jüngern einmal von ihren ‚trägen Herzen‘ gesprochen. Diese Trägheit wurde durch eine gewisse Ent­fremdung hervorgerufen, die zwi­schen ihnen und ihrem Herrn ent­standen war. Was tut der Herr? Er baut die Brücke wieder auf, indem Er sich selbst groß vor die Herzen seiner Jünger stellt und aus den kalten und trägen Herzen wieder brennende Herzen macht.
Möchte es dem Herrn doch gelin­gen, auch in deinem und meinem Herzen alles aufzudecken, was zu einem derartig unglücklichen Zu­stand führen kann.
Jede Art von Entfremdung zwi­schen Geschwistern geht letzten Endes auch mit einer Entfremdung zwischen uns und unserem Herrn einher. Und das macht das ganze Thema so brisant und wichtig.

Die Hauptursache für Entfremdung – Der Sündenfall

In Gottes Wort finden wir bereits auf den ersten Blättern aufgezeigt, worin die Hauptursache für Ent­fremdung liegt.
Schon zu Beginn der Menschheits­geschichte kam es zu der größten Entfremdung, die man sich vorstel­len kann, nämlich zum Sündenfall! Der Mensch hat sich komplett von Gott entfernt, indem er sich auf die Seite Satans stellte.
Das ganze Ausmaß dieser Entfrem­dung wird so richtig deutlich mit den Worten des Epheserbriefes in Kapitel 2 Vers 1 ausgedrückt: „…auch euch, die ihr tot (d.h. in der totalen Gottesferne) wart“. Später, in Bezug auf die Nationen, wird ge­sagt: „… ohne Christus, entfremdet dem Bürgerrecht Israels, und Fremd­linge betreffs der Bündnisse der Verheißung, keine Hoffnung ha­bend, und ohne Gott in der Welt“ (V. 12.13).
Wie konnte dieser Missstand, die­se Misere, überhaupt geändert werden? Alle wiedergeborenen Kinder Gottes, die durch den Glau­ben an das wunderbare Erlösungs­werk des Herrn Jesus errettet sind, wissen: „Jetzt aber, in Christus Je­sus, seid ihr, die ihr einst fern wart, durch das Blut des Christus nahe gewor­den. Denn er ist unser Frie­de, der aus beiden eins gemacht und ab­gebrochen hat die Zwischen­wand der Umzäunung, …, da­mit er die zwei, Frieden stiftend, in sich selbst zu einem neuen Men­schen schüfe und die beiden in ei­nem Leib mit Gott versöhnte durch das Kreuz, nachdem er durch die­ses die Feind­schaft getötet hatte. Und er kam und verkündigte Frie­den, euch, den Fernen, und Frieden den Nahen“ (V. 13-17).
Hier ist von den Gläubigen aus den Nationen (den Fernen) und aus dem Volk der Juden (den Nahen) die Rede. Wir wollen bei unseren Überlegungen jedoch den Schwer­punkt darauf legen, dass jede Tren­nung, jede Mauer, sowohl zwi­schen Juden und Nichtjuden, als auch zwischen Gott und dem Menschen, durch unseren geliebten Herrn und sein wunderbares Werk auf Golgatha weggetan ist. Jesus Christus, der Mensch wurde und zugleich Gott ist, wurde Mittler zwischen Gott und den in Sünde gefallenen Menschen (s. 1. Tim 2,5) und ist somit der einzige Ausweg bzw. die Erlösung aus dem un­glück­lichen Zustand der totalen Ent­frem­dung!
Aus Tod wird Leben, aus Entfer­nung wird Nähe und aus Kälte wird Wärme – durch die Strahlen seiner Liebe.
Hier an dieser Stelle wird ganz deut­lich, dass dieser grundsätzli­che Zustand der totalen Entfrem­dung, der Gottesferne (tot in Sün­den und Vergehungen), nur durch einen kom­pletten Wechsel beseitigt wer­den konnte. Wir sind keine Fremd­linge mehr, sondern stehen als Kinder in einer vorher nie dage­wesenen Beziehung zu Gott. Für uns gilt nun, dass wir nahe ge­bracht sind und „den Zugang durch einen Geist zu dem Vater“ haben (Eph 2,18.19). Was für eine Segnung!
Lieber Leser, bitte denke nach und prüfe dich vor Gott, ob du diese Errettung schon erlebt hast, ob du weißt, dass der Herr Jesus Christus auch DEIN Erlöser, ja DEIN Versöh­ner ist.

Entfremdung unter Glaubensgeschwistern

Kommen wir nun von der vertika­len Perspektive (zwischen Gott und dem Menschen) zur horizontalen Per­spektive (zwischen Menschen).
Sehen wir unsere Mitgeschwister aus der Perspektive Gottes, so se­hen wir auch den Wert, den jeder Gläubige in seinen Augen hat: „Der Bruder, um dessentwillen Christus gestorben ist“ (1. Kor 8,11b). Folg­lich sollten eine glückliche Ge­mein­schaft und eine gute Bezie­hung für wiedergeborene Kinder Gottes normal sein. Ein solches gutes Miteinander wird dabei nur auf der Grundlage des Wortes Gottes möglich sein. Wird der Gehorsam Gottes Wort gegenüber aufgegeben, dann ist auch kein gemeinsamer Weg mehr möglich. Die Liebe zum Bruder oder zur Schwester wird dadurch nicht auf­hören, aber sie wird sich nicht mehr ungehindert entfalten können. Den gemeinsamen Wunsch, das ganze Wort Gottes zu befolgen, vorausge­setzt, sollten Hindernisse und Mau­ern zwischen Geschwistern nicht mehr existieren. Doch wie sieht unsere Praxis aus?

Evodia und Syntyche

Die Versammlung in Philippi scheint in einem guten Zustand gewesen zu sein. Paulus kann den Herrn Jesus in diesem ‚Brief der Freude‘ als Lebensinhalt (s. Kap. 1,21), als vollkommenes Vorbild (s. Kap. 2,5ff), als Lebensziel (s. Kap. 3,13) und schließlich als Kraft (s. Kap. 4,13), ja, als die vollkommene Ursache jeder echten Freude, vorstellen.
Aber da war eine, vielleicht in un­seren Augen unscheinbare Sache, die etwas Krankhaftes in sich trug: Zwei Schwestern, die beide den Herrn lieb hatten und auch enga­giert in seinem Werk mitarbeite­ten, waren nicht eines Sinnes. Sie hatten sich voneinan­der entfrem­det (s. Kap. 4,2). Paulus wusste um diese Sache und begegnete ihr in großer Weisheit, indem er ihre Herzen und Augen auf ihren ge­meinsamen Herrn richtete. Schließ­lich muss alles an dem Herrn ge­messen werden. Wenn Er wieder alles in unserem Leben wird, so löst sich auch jedes Problem und jede menschliche Schwierigkeit auf.
Die nachfolgenden Abbildungen sol­len das Prinzip verdeutlichen, dass Nähe der Einzelnen zum Herrn, dem wahren Mittelpunkt, auch die Nähe der Geschwister zueinander nach sich zieht.

Frowneys“ sind weit weg vom Mit­tel­punkt und folglich auch weit von­ein­ander entfernt.
Smileys“ sind nahe beim Mittel­punkt und folglich auch alle nahe beieinander.

Wir lernen hierbei, dass die Ent­fremdung zwischen einzelnen Ge­schwistern direkten Einfluss auf eine ganze Versammlung an einem Ort haben kann. Das betrifft jede Art der Entfremdung, auch die in den Ehen und Familien. Sie beein­flusst die Atmosphäre in den Zu­sammenkünften der Gläubigen als Versammlung und führt zu einem Fortschreiten von Kälte und Leb-/ Lieblosigkeit. Das kann so weit füh­ren, dass das Lob und die Anbe­tung unseres Gottes und Vaters und unse­res geliebten Herrn verkürzt wer­den od­er sogar ganz erlö­schen können.

Paulus und Barnabas

Paulus und Barnabas sind ein wei­teres Beispiel da­für, dass auch un­ter treuen Dienern Got­tes eine Ent­fremdung entstehen kann. Auf der ersten Missi­onsreise ist Jo­hannes Markus ihr Wegbegleiter (s. Apg 12,25). Dieser trennt sich in Kapitel 13,13 wieder von ihnen und geht zurück. Als Barnabas ihn dann zu Beginn der zweiten Missi­onsreise wieder mitnehmen will, kommt es zu einer Entfremdung zwischen Paulus und Barnabas. In Apostel­geschichte 15,39 lesen wir von einer ‚Erbitterung‘, so dass sie sich voneinander trennen.
Barnabas nimmt seinen Neffen Markus mit auf seine Reisen, wäh­rend Paulus von da an mit Silas weiterzieht. 2. Timotheus 4,11 lässt je­doch erkennen, dass Markus durch die Gnade des Herrn später dahin geführt wird, auch für Pau­lus wie­der ein nützlicher Diener zu sein. Und in 1. Korinther 9,6 ver­bindet sich Paulus mit Barnabas, indem er sich selbst und Barnabas als ein Beispiel für freiwilligen Ver­zicht vorstellt.
Das Bemühen des Herrn zielt im­mer darauf ab, aus der Entfrem­dung herauszuführen. Lassen wir es doch gar nicht erst zu diesem unguten Zustand im Dienst für Ihn kommen und lernen „gleich ge­sinnt zu sein im Herrn“ (Phil 4,2)!
In einem Folgeartikel wollen wir den Gedanken der Entfremdung auch im Bereich der Ehe und der Familie verfolgen.

Steffen Bamberger

"… ermahne ich, gleich gesinnt zu sein im Herrn."
(Philipper 4,2)

Impulse für die Ehe

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Manche Frage kann im Lauf einer Ehe entstehen, die ausgesprochen wird oder auch verborgen bleibt.
Kurze Antworten anhand von Gottes Wort sollen zum Nachdenken anregen.
Die Antworten sind bewusst kurz gefasst und berücksichtigen nicht jeden möglichen Aspekt.
Wenn sie jedoch einen Denkprozess in Gang setzen, dann haben sie ihr Ziel erreicht …


"Ich liebe meine Frau nicht mehr!
Und jetzt?"


Tue Buße darüber, dass du ungehorsam bist, denn Gottes Wort fordert dich auf, deine Frau zu lieben! Tue Buße über deinen Egoismus. Bekenne es dem Herrn Jesus und deiner Frau. Und entscheide dich wieder neu für deine Frau und für die Liebe zu ihr. Höre auf damit, sie mit anderen Frauen zu vergleichen. Sie ist deine Frau und Gott ermahnt dich, sie zu lieben. Fange heute neu damit an, ihr Liebe zu geben!

"Ich glaube, unsere Ehe war gar nicht vom Herrn.
Irgendwie passen wir nicht zusammen.
Und wir haben damals auch nicht nach dem Willen des Herrn gefragt.
Ist es da nicht besser, wenn wir auseinander gehen?"


Ein gutes und notwendiges Fundament für eine Ehe ist die Überzeugung, vom Herrn zusammengeführt zu sein. Auf diesem Fun­dament kann man auch in schwierigen Zeiten sicher stehen. Doch auch dann, wenn dieses Fundament fehlt, besteht eine einmal geschlossene Ehe doch auf Lebens­zeit. Ob die Sache von dem Herrn ausgegangen ist oder nicht, die Ehe be­steht und sie soll niemals geschieden werden. Gott hasst Entlassung. Sage „Ja“ zu deinem Ehepartner. Tue es bedingungslos. Du bist mit ihm verhei­ratet und die Option des Auseinander-Gehens gibt es nicht. Das bedin­gungslose „Ja“ ist der Anfang dafür, dass es besser werden kann. Und wenn du den großen Schaden empfindest, der dann entsteht, wenn man eine Sache nicht mit dem Herrn beginnt, dann fange jetzt mit dem Herrn an, ein im biblischen Sinn guter Ehepartner zu sein.

"Meine Frau liebt meine Kinder mehr als mich. Was soll ich tun?"


In Gottes Wort werden die Frauen aufgefordert, ihre eigenen Männer zu lieben. Diese Liebe zu den Ehemännern kommt vor der Liebe zu den Kin­dern, die schon ihre Quelle im natürlichen Mutterinstinkt hat. Es ist aber auch wahr, dass die Aufforderung der Bibel an die Männer, ihre Frauen zu lieben, an keine Bedingung geknüpft ist. Liebe deine Frau, ohne danach zu fragen, ob sie dich mehr oder weniger liebt als die Kinder. Nähre sie, pfle­ge sie, erfülle deine Verantwortung als Ehemann und Vater. Bitte den Herrn Jesus um seine Kraft und Hilfe. Er wird dich nicht beschämen.

"Meinem Mann fällt es so schwer, Entscheidungen zu treffen.
Oft muss ich das übernehmen. Wie kann ich da untergeordnet sein?"


Ja, die Bibel macht deutlich klar, dass der Mann die Verantwortung in der Ehe und Familie trägt. Sie ist ihm von Gott übertragen. Und es ist gut, wenn Ehemänner diese Verantwortung annehmen. Doch auch dann, wenn es einem Mann schwerfällt, Entscheidungen zu treffen, soll die Frau nicht aus der Haltung der Unterordnung ausbrechen. Frage deinen Mann, ob er mit der Entscheidung einverstanden ist. Mache den Vorschlag in der richti­gen inneren Haltung, indem du dich nicht über deinen Mann stellst, son­dern ihn nach wie vor als Haupt akzeptierst. Frage ihn nach seinen Überle­gungen. Und auch wenn es dir so scheint, als liege es bei dir, die Entschei­dungen zu treffen, bleibe in der Haltung der Unterordnung. Und wache über deine Empfindungen, dass du deinen Mann nicht verachtest!

"Mein Mann spricht mehr mit seiner Mutter als mit mir, seiner Ehefrau.
Was soll ich tun?"


Die Bibel sagt, dass ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen wird. So hat Gott es vorgesehen. Und es ist zum großen Schaden, wenn ein Mann sich nicht von seinen Eltern löst bzw. wenn Eltern zu sehr klammern. Doch was kann eine Frau tun, wenn sie den Eindruck hat, dass ihr Ehemann eine zu starke Bindung an die Eltern hat? Zuerst muss sie jeden Vorwurf gegenüber ihrem Mann und jedes ne­gative Gefühl den Eltern gegenüber aus ihrem Herzen entfernen, wenn nö­tig, bekennen. Dann sollte sie ernstlich für diese Sache beten und versu­chen, ruhig und sachlich mit ihrem Mann über ihre Empfindungen zu spre­chen, immer mit dem Wunsch, den Mann zu verstehen. Vielleicht wird ja auch ein Defizit in der Beziehung der Eheleute deutlich, an dem gemein­sam gearbeitet werden kann. Auf keinen Fall darf ein Feindbild aufgebaut werden. In einem offenen und vertrauensvollen Austausch wird mit der Hilfe des Herrn Jesus ein Weg gefunden werden, wie das Verlassen von Va­ter und Mutter und das Anhangen an dem Ehepartner gelebt werden kann, ohne dabei zu vernachlässigen, die Eltern zu ehren.

"Vier lohnende Impulse aus 1.Timotheus 2,15: BLEIBEN in…
... Glauben
... Liebe
... Heiligkeit
... Sittsamkeit (Beson­nenheit, gesundem Sinn)!"


Christian Rosenthal

Persönliche Worte (Wendepunkte)

Ob Jahreswende, Geburtstag, Wechsel der Arbeitsstelle oder des Wohnortes: Wende­punkte im Leben sind immer Gelegenheiten, die dazu geeignet sind, einmal in Ruhe nachzudenken. Da geht der Blick einerseits dankbar zurück auf das, was der Herr in sei­ner Güte geschenkt hat. Andererseits kommen an solchen Wendepunkten Fragen auf nach dem, was uns auf der kommenden Wegstrecke wohl begegnen mag. Der Blick zu­rück darf uns dann daran erinnern, dass der Herr immer bei uns war. Dann fassen wir Vertrauen: Auch für den vor uns liegenden neuen Lebensabschnitt hat er uns seine Ge­genwart verheißen (s. Mt 18,20).
Oft erinnern wir uns an solchen Wendepunkten aber auch an das, was nicht so gut war in unserem bisherigen Leben, wo wir abgewichen sind vom Wort Gottes, uns – vielleicht unbemerkt – von Ihm entfernt haben. Manche guten Vorsätze sind bei solchen Gelegen­heiten schon gefasst worden. Doch wie viele davon sind dauerhaft umgesetzt worden?
Aber was tun wir, wenn wir in den alten Gleisen hängen geblieben sind, es bei den guten Vorsätzen geblieben ist und sich nichts geändert hat? „Wer immer nur tut, was er kann, bleibt immer das, was er ist“, soll der amerikanische Industrielle Henry Ford einmal ge­sagt haben. Auch dieser Mann wusste um die Schwierigkeit der Veränderung. Soll denn nun alles immer so weiter gehen, wie es ist? Nein – im Leben des Christen darf es Wachstum geben! Den Weg dazu zeigt uns die Bibel.
Der Apostel Paulus erinnert die Epheser daran, dass der Herr seinem Leib Gaben gege­ben hat, die dem Leib dienen sollen, bis „wir alle hingelangen … zu dem Maß des vollen Wuchses der Fülle des Christus“ (Eph 4,13). Dann ermuntert er die Briefempfänger: „Die Wahrheit festhaltend in Liebe, lasst uns in allem heranwachsen zu ihm hin, der das Haupt ist, der Christus“ (Eph 4,15).
In den Briefen von Petrus werden die Briefempfänger – und damit auch wir – aufgefor­dert:

  • „Wie neugeborene Kinder seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, damit ihr durch diese wachst zur Errettung“ (1. Pet 2,2).
  • „Wachst aber in der Gnade und Erkenntnis unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus“ (2. Pet 3,18).

Das Ziel dieses Wachstums finden wir in Kolosser 1,10: „Um würdig des Herrn zu wan­deln zu allem Wohlgefallen, in jedem guten Werk Frucht bringend und wachsend durch die Erkenntnis Gottes.“
Der Herr schenke, dass dieses Jahr ein Jahr des Wachstums zu IHM hin wird – zu seiner Verherrlichung. Dass die Artikel dieses Heftes eine Hilfestellung dazu geben, wünscht uns allen

Stefan Busch

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