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Zeitschrift für die christliche Familie

Eine tüchtige Frau – wertvoller als Korallen (Teil 1)

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„Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen.“
(Sprüche 31,10)


Einleitung

Die Beschreibung der tüchtigen Frau in Sprüche 31 ist vielen Bibellesern gut bekannt. Nicht nur Frauen, sondern auch Männer lesen diese Aussagen mit großer Freude. Die einen spiegeln sich in dem Text selbst, die anderen sehen ihre Ehefrau und/ oder Mutter darin.
Das Loblied auf diese nahezu perfekt erscheinende Ehefrau und Mutter ist ein Teil der Worte Lemuels, des Königs, und zwar ein „Ausspruch, womit seine Mutter ihn unterwies“ (Spr 31,1).
Wir wissen nicht, wer Lemuel und seine Mutter waren. Jedenfalls muss diese Königsmutter erstens eine sehr weise Frau gewesen sein und zweitens muss Lemuel gut zugehört haben, was seine Mutter ihn lehrte.
Salomo schreibt in Sprüche 18,22: „Wer eine Frau gefunden, hat Gutes gefunden“. Natürlich ist die Beschreibung in Sprüche 31 ein gewisses Idealbild. Es wird nur wenige Frauen geben, die dem tatsächlich entsprechen.
Dennoch steht fest: Gott gibt uns dieses Idealbild einer Frau als Maßstab, an dem christliche Frauen sich messen können. Er empfiehlt diese zuverlässige, tüchtige, fleißige, hingebungsvolle, wachsame und gottesfürchtige Frau zur Nachahmung.

­Das biblische Frauenbild

Über das biblische Frauenbild ist viel geschrieben, diskutiert und ge­stritten worden. Das wird sich ver­mutlich nicht ändern. Mit einer ge­wissen Geringschätzung wird immer noch über das vermeintliche „Heim­chen am Herd“ gesprochen. In die Vorstellung unserer modernen Ge­sellschaft scheint das überhaupt nicht mehr zu passen.
Doch wer tatsächlich immer noch meint, die biblische Rolle der Frau wäre mit den sogenannten „drei K“ (Kinder, Küche, Kirche) gut be­schrieben, der irrt gewaltig. Wer den Wert einer christlichen Haus­frau und Mutter darauf reduzieren will, hat keine Ahnung von dem, was die Bibel über eine Frau und Mutter sagt.
Es ist mir bewusst, dass manche Frau, die keiner externen Berufs­ausübung nachgeht, sich manchmal vielleicht sogar schämt, als Beruf „Hausfrau“ anzugeben. Im Un­ter­be­wusstsein schwingt dann mit: „nur Hausfrau“.
Minderwertigkeitskomplexe sind den­noch völlig fehl am Platz. Die Bibel spricht mit Anerkennung von Frauen, die „Kinder auferzogen“ haben (s. 1. Tim 5,10). Hausfrau und Mutter zu sein, ist ein absoluter Fulltime-Job, wie ihn die wenigsten Männer ausüben.
Ich kenne Ehemänner und Väter, die nach einem stressigen Wochenen­de zu Hause froh sind, wenn sie am Montagmorgen die Familie für ein paar Stunden hinter sich lassen und wieder an ihren Arbeitsplatz gehen können. Ich habe höchsten Respekt vor jeder Frau, die ihre Be­rufung ernst nimmt, „mit häusli­chen Arbeiten“ beschäftigt zu sein (s. Tit 2,5).
Sprüche 31 zeigt mehr als ein­drucksvoll, wie vielseitig der Aufga­benbereich einer „Hausfrau“ sein kann und mit welchem Engagement man darin aufgehen kann.

Anfang und Ende

Der biblische Bericht beginnt mit den Worten:

Eine tüchtige Frau, wer wird sie finden? Denn ihr Wert steht weit über Korallen. Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen."
(Sprüche 31,10.11)


Er endet mit den Worten:

"Ihre Söhne stehen auf und preisen sie glücklich, ihr Mann steht auf und rühmt sie: „Viele Töchter haben tüchtig ge­handelt, du aber hast sie alle über­troffen!“ Die Anmut ist Trug, und die Schönheit Eitelkeit; eine Frau, die den Herrn fürchtet, sie wird ge­priesen werden. Gebt ihr von der Frucht ihrer Hände; und in den To­ren mögen ihre Werke sie preisen!“
(Sprüche 31,28-31)


Am Anfang redet der Mann über seine Frau, am Ende stimmen die Söhne mit in das Lob ihres Vaters ein. Dazwischen werden die Quali­täten dieser Frau und Mutter aus­führlich beschrieben.
Dabei wird klar, dass sie sich nicht in erster Linie durch äußere Quali­täten wie Schönheit und Anmut aus­zeichnet, sondern besonders durch innere Werte und Würde. Zu Sa­muel sagte Gott einmal: „Der Herr sieht nicht auf das, worauf der Mensch sieht; denn der Mensch sieht auf das Äußere, aber der Herr sieht auf das Herz“ (1. Sam 16,7).
Das heißt nicht, dass eine Frau nicht im richtigen Maß Wert auf eine gepflegte äußere Erscheinung legen sollte. Gott hat das Empfin­den von Schönheit und Ästhetik in die Frau hineingelegt. Dennoch sind die inneren Qualitäten allemal wich­tiger. Eine Frau nur „fürs Schau­fenster“ ist den Anforderungen, die eine Ehe und Familie mit sich bringen, nicht gewachsen.
Der wahre Wert einer christlichen Frau liegt in ihrer Gottesfurcht. Da­mit kann man alles, was über diese Frau gesagt wird, in einem Wort zusammenfassen. Der Wert einer solchen Frau übertrifft den Wert von Korallen. Er ist mit Geld nicht aufzuwiegen.
Außerdem ist es ein bleibender Wert, dessen Ergebnisse einmal im Himmel wiedergefunden werden. Davon sprechen die „Ausbeute“ und die „Frucht ihrer Hände“. Sie gehö­ren zu den Schätzen im Himmel, von denen der Herr Jesus uns sagt, dass wir sie sammeln sollen (s. Mt 6,20).
In den nächsten Heften wollen wir uns die Beschreibung dieser tüch­tigen Frau genauer ansehen.

Ernst-August Bremicker

Persönliche Worte (Zwischen Auferstehung & Himmelfahrt)

Als vor einem Jahr das Heft 2/2017 vor den Osterfeiertagen erschien, war das Thema „Die Auferstehung unseres Herrn und ihre gesegneten Folgen für uns.“ Dieses Jahr ist Ostern schon vorbei, wenn ihr das Heft in den Händen haltet. Wir wollen uns deshalb mit den 40 Tagen zwischen der Auferstehung und der Himmelfahrt des Herrn beschäftigen.
In dieser Zeit ist der Herr immer wieder den Seinen erschienen. Er offen­barte sich:

  • Einer untröstlichen Maria und vertraute ihr eine wunderbare Bot­schaft an.
  • Einigen Frauen mit schwankenden Empfindungen, um durch sie die Jünger zu benachrichtigen.
  • Einem Petrus, der ihn verleugnet hatte, unter vier Augen.
  • Den enttäuschten Jüngern, die nach Emmaus hinabgingen, um ihnen die Schriften zu öffnen.
  • Den ungläubigen Jüngern, um ihnen „Friede euch“ und „Empfangt Hei­ligen Geist“ zuzurufen.
  • Thomas in der Mitte der Jünger, um aus einem Zweifler einen Anbeter zu machen.
  • Einigen Jüngern, die vergebens gefischt hatten, um ihnen einen großen Fang zu schenken und ein Frühstück zu geben. Dann stellt er Petrus öffentlich wieder her und bestimmt seinen Dienst.
  • Den Jüngern am Ölberg und fährt, sie segnend, in den Himmel auf. Die Jünger kehren voll Freude nach Jerusalem zurück.

Bei allen diesen Gelegenheiten richtet der Herr die Seinen auf. In manchen Fällen trägt Er ihnen dann einen Dienst auf. Wenn wir die Gebote des Herrn halten, will Er sich auch uns offenbaren, wenn auch nicht leiblich, und wir werden in seiner Liebe bleiben (s. Joh 14,21;5,10). Auch wir wer­den durch solch eine Offenbarung innerlich gestärkt und sind dann fähig, dem Herrn in neuer Frische zu dienen.

Horst Zielfeld

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