Der Dienst an den Geliebten des Herrn ist ein besonderes Vorrecht. Sind es doch die,
Dort wird Er als der „Erzhirte“ die Krone der Herrlichkeit denen geben, die, seinem Vorbild folgend, in Treue die Herde Gottes gehütet haben (s. 1. Pet 5,4).
Nehmen wir uns zunächst Zeit und Ruhe zum Lesen von Lukas 2,8-20.
Schauen wir uns nun einige Einzelheiten dieses biblischen Berichts an – als Ansporn für Treue im Dienst für Ihn.
Zwar waren diese Hirten solche, die sich buchstäblich um ihre Herden kümmerten. Doch aus dem Reden und Handeln der Hirten können wir auch für uns wichtige Belehrungen ziehen.
Dabei ist der Dienst an der Herde Gottes nicht nur eine wichtige Aufgabe für ältere Brüder und Schwestern, sondern auch Jüngere dürfen sich ermuntern lassen, Nächstenliebe zu üben im Weiden der „Lämmer“ (s. Joh 20,15).
Und nicht zuletzt sind auch Väter und Mütter die „Hirten der Herzen“ der ihnen anvertrauten Kindern.
Die Hirten auf dem Feld in der Gegend von Bethlehem hielten in der Nacht der Geburt des Heilands Wache über die ihnen anvertraute Herde, die auf freiem Feld lagerte – sie musste vor wilden Tieren geschützt werden (s. V. 8).
Dieser Aufgabe kamen die Hirten gewissenhaft nach: Der Engel des Herrn musste sie nicht aufwecken, um ihnen die „große Freude“ der Geburt des Heilands zu verkündigen.
Die Schafe und Lämmer der Herde Christi sind heute mehr denn je den Gefahren der „Nacht“ in dieser Welt ausgesetzt, deren Fürst Satan ist (s. Joh 14,30).
Schon im Anfang ermahnte der Apostel Paulus die Ältesten von Ephesus, zunächst acht zu haben auf sich selbst und dann auch auf die ganze Herde, in der der Heilige Geist sie als Aufseher gesetzt hatte.
Er wusste: Es werden reißende Wölfe zu ihnen hereinkommen, die die Herde nicht verschonen, aber auch Männer aus den eigenen Reihen würden verkehrte Dinge reden (s. Apg 20,29.30).
Und heute? Wie vielen Gefahren sind nicht nur junge Geschwister durch den Einfluss der „Welt“ in Schule und Beruf ausgesetzt. Besonders auch durch die Medien, die auch vor den Häusern der Gläubigen nicht Halt machen.
Wie wichtig sind deshalb:
Die Hirten erlebten in der Stille und dem Dunkel der Nacht Außergewöhnliches: Die Herrlichkeit des Herrn umleuchtete sie (s. V. 9).
Wir stellen uns die Frage: „Wer ist zu einem Hirtendienst tüchtig? Wo sind die dazu nötige Weisheit und Kraft zu finden?“
Das Anschauen der Herrlichkeit des Herrn, das Hinschauen auf Ihn als den verherrlichten Menschensohn im Himmel ist immer noch die „Kraftquelle“ für jeden Dienst: „Gekräftigt mit aller Kraft nach der Macht seiner Herrlichkeit“ (Kol 1,11).
Ist ein „Hirtenherz“ bewegt von den moralischen Herrlichkeiten des Herrn Jesus, von der Gesinnung Dessen, der „sich selbst zu nichts machte und Knechtsgestalt annahm“ (Phil 2,5), folgt daraus Freimütigkeit und Freude im Dienst.
Wegen der Erscheinung des Engels und der Menge des himmlischen Heeres fürchteten sich die Hirten mit großer Furcht (s. V. 9). Mit anderen Worten: Sie hatten Angst.
Wir müssen keine Angst vor Gott haben, Er ist unser Vater. Aber Ehrfurcht sollte uns kennzeichnen. Wir sollen die Zeit unserer Fremdlingschaft in Furcht wandeln. Weil Er heilig ist, sollen auch wir heilig sein in allem Wandel (s. 1. Pet 1,17.15).
Und die Folge von Gottesfurcht ist: Weisheit von oben, denn „die Furcht des Herrn ist der Weisheit Anfang“ (Spr 9,10).
Wie sehr ist für den Hirtendienst Weisheit nötig, damit man das, was man als rechte Lehre erkannt hat, in der jeweiligen Situation richtig anzuwenden weiß.
Nachdem die Engel von ihnen weg wieder in den Himmel aufgefahren sind, redeten die Hirten nunmehr zueinander. Sie unterhalten sich über das, was ihre Herzen bewegte. Das ist wahre Gemeinschaft untereinander.
Dieser Hinweis ist auch für unsere Tage wichtig: Nicht Geselligkeit mit belanglosen Reden ohne Nutzen, aber auch nicht „übereinander“ reden, sondern vielmehr „zueinander“! „Redet nicht gegeneinander, Brüder“ (Jak 4,11) ist ein Gebot, dessen Befolgung Zwiespalt und Ärgernis unter der Herde Gottes verhindert.
Die Hirten zweifelten nicht an der Richtigkeit der Aussage der Engel. Ihr Glaube veranlasste sie, zu handeln: „Lasst uns nun hingehen … und diese Sache sehen, die geschehen ist“. Sie sehen die Engel nur als Sprachrohr und sind sich sicher: Der Herr hat uns die Sache kundgemacht (s. V. 15).
Vorbilder im Glauben sind auch heute wichtig. Jemand hat gesagt: Reden belehrt – Beispiel sein reißt mit.
Die Hirten damals haben nicht gezögert, nein, sie kamen eilends nach Bethlehem (s. V. 16). Der Engel hat ihnen ein Zeichen gegeben: „Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend“ (V. 12). So machen sie sich auf den Weg und finden, was sie suchen: Das Kind in der Krippe liegend und Maria und Joseph (s. V. 16).
Und wir? Machen wir uns zum Nutzen der Herde des Herrn eilends auf den Weg oder lassen wir uns aufhalten – vielleicht durch Bequemlichkeit oder Menschenfurcht?
Nachdem die Hirten das Kind gefunden hatten, verbreiten sie das Wort der Engel über dieses Kind: „Euch ist heute in der Stadt Davids ein Erretter geboren, welcher ist Christus, der Herr“. Nicht Maria und Joseph sind Inhalt der Verkündigung, sondern allein das Kind. Wo der Heilige Geist wirkt, ist immer der Herr Jesus das Zentrum der Botschaft.
Hirtendienst geschieht öffentlich und in den Häusern (s. Apg 20,20). Dabei ist die Bibel, das Wort Gottes, die Quelle der Belehrung zum Trost, zur Ermunterung oder auch zur Ermahnung.
Aus diesem Grund muss jeder einzelne von uns seine Bibel kennen, denn eine der Voraussetzungen für die Beschäftigung mit den Seelen auch in unseren Tagen ist: „… anhängend dem zuverlässigen Wort nach der Lehre, damit er fähig sei, sowohl mit der gesunden Lehre zu ermahnen … als auch zu überführen“ (Tit 1,9).
Der kundige Schriftgelehrte Esra hatte „sein Herz darauf gerichtet
Das ist immer noch die gesunde Reihenfolge: Dem (Be-)Lehren geht das gründliche Erforschen des Wortes Gottes und der erkennbare Wunsch voraus, danach zu handeln.
Neben der moralischen Autorität eines „Hirten“ ist seine Autorität auch durch Verweis auf das Wort Gottes, auf das „es steht geschrieben“ (s. z.B. Mt 4.6.7.10) gegründet.
Manchmal ist eine Situation unter Kindern Gottes verfahren: Die Herzen können nicht erreicht werden. Was kann dann noch helfen? Stellen wir den Seelen den Herrn Jesus vor, seinen Wandel, seine Gesinnung … (s. Phil 2,5). Die Evangelien bieten dazu eine reiche Fundgrube.
Die Botschaft aus dem Mund der Hirten bewegt die Herzen: Die Zuhörer verwundern sich!
Maria aber verwundert sich nicht nur, sondern sie bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen (s. V. 19).
Und wenn das Herz eines Kindes Gottes erreicht werden konnte und über das Herz auch das Gewissen, werden auch Taten und Veränderungen folgen, denn vom Herzen aus sind die Ausgänge des Lebens (s. Spr 4,21).
Die Hirten kehrten zurück und verherrlichten und lobten Gott für alles, was sie gehört und gesehen hatten. Sie durften Zeugen sein mit einer Botschaft – ihre Aufgabe ist nun erfüllt.
Nach jedem Dienst kehren auch wir gleichsam zum Herrn Jesus zurück, wie die Apostel, die sich nach erfülltem Auftrag bei Jesus versammelten und Ihm alles berichteten, was sie getan und was sie gelehrt hatten (s. Mk 6,30). Die Aufforderung des Herrn gilt auch uns: „Kommt ihr selbst her an einen öden Ort für euch allein und ruht ein wenig aus“ (Mk 6,31). Was für ein Vorrecht, einem solchen Herrn dienen zu dürfen!
Und du? Willst auch du einmal die Worte aus seinem Mund hören: „ Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,21)? Dann „sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst“ (Kol 4,17).
Friedhelm Müller
Daniel wurde als junger Mann nach Babel verschleppt, in eine fremde, gottfeindliche Umgebung, fern vom Schutz des Elternhauses. Vermutlich war er zu dieser Zeit etwa 15-20 Jahre alt. Nun ist er unmittelbar den Gefahren der Welt ausgesetzt. Ähnlich geht es unseren Kindern heute, wenn sie in die Schule kommen oder eine Ausbildung bzw. ein Studium beginnen und dafür vielleicht sogar in eine andere Stadt ziehen müssen. Wir wollen uns als Eltern fragen: Welchen Einflüssen sind unsere Kinder dann ausgesetzt? Wie können wir sie darauf vorbereiten, ihren Glauben im Alltag zu leben? Wie zeigt sich unser Glaube konkret im Alltag?
Babel war die Hauptstadt des damaligen baylonischen Weltreiches. Sie verkörperte Machtstreben und Auflehnung gegen Gott (s. 1. Mo 11,2-4). Okkultismus (s. Hes 21,26) und Götzendienst (s. Dan 1,2) waren dort zu finden. In dieses Umfeld kam Daniel nun als junger Mann hinein, ohne dass er das beeinflussen konnte. Er durchlief ein Ausbildungsprogramm, ähnlich einer Begabtenförderung, das drei Jahre dauerte. Heute ist das nicht anders. Die Welt greift besonders nach unseren Kindern, die beeinflussbar sind und „das Leben noch vor sich haben“. In der Schule, der Ausbildung und im Studium werden unsere Kinder mit den Einflüssen der Welt konfrontiert und wir können es bis zu einem gewissen Grad auch nicht verhindern. Da ist es gut und notwendig, die Gefahren zu kennen. Was kam nun auf Daniel konkret zu?
Er sollte die Schriften und die Sprache der Chaldäer lernen.
Die Lerninhalte waren durchzogen vom Gedankengut der Babylonier, ihrer Religion, ihrer Weltanschauung und ihren Lebensgewohnheiten. Daniel konnte sich seinen Lernstoff nicht aussuchen. Auch die Lerninhalte in unseren Schulen und an den Universitäten sind durchsetzt von ungöttlichen Gedanken (z.B. über die Entstehung der Welt und über das Familienleben) sowie von verschiedenen philosophischen Strömungen. Gott selbst und sein Wort werden weitgehend beiseite gewischt.
Die dreijährige Erziehung war den Intelligentesten und Fähigsten vorbehalten. Sie sollten einmal hervorragende Posten besetzen. Die Welt winkt mit Karrieremöglichkeiten, Einfluss und Geld – eine Gefahr auch für uns und unsere Kinder.
Die Tafelkost des Königs und der Wein, den er trank ...
... zeigen das, was wir in uns aufnehmen. Ein Sprichwort sagt: „Man ist, was man isst.“ Zum Essen am Königshof gehörte sicher auch Fleisch, das den Götzen geopfert worden war (ähnlich wie in Korinth) und das widersprach den jüdischen Speisevorschriften (s. 3. Mo 11). Der Wein ist ein Bild der Freude – in diesem Fall der Freuden dieser Welt –, die uns die Fähigkeit rauben wollen, die Dinge nüchtern – so wie Gott sie sieht – zu beurteilen (s. Hos 4,11). Die Welt kennt den Unterschied zwischen rein und unrein, dem was Gott entspricht und dem, was Ihm entgegen ist, nicht. Wissen wir, womit sich unsere Kinder in ihrer Freizeit beschäftigen, was sie lesen, welche Musik sie hören, wo sie surfen und was sie dadurch in sich aufnehmen?
Daniel und seine Freunde bekommen neue Namen.
Im Gegensatz zu ihren eigentlichen Namen, die alle einen Bezug zum Gott Israels hatten, enthalten die neuen Namen Hinweise auf die Götter Babylons. Jetzt geht es an die Identität! Sie sollten von Gott und dem Volk Gottes entfremdet werden. Ihre ganze Lebenseinstellung sollte umgekrempelt werden, sodass man schließlich nicht mehr erkennen sollte, dass sie Israeliten waren. Der Druck ist auch auf uns und unsere Kinder groß, sich anzupassen, so zu denken, wie die Menschen dieser Welt und den Willen Gottes für unser Leben aus dem Auge zu verlieren. Wenn wir uns in den Dienst der Welt stellen, sind wir für Gott unbrauchbar.
Sicher ist jeder von uns anders, hat andere Schwachstellen und der Teufel ist sehr erfindungsreich, wenn es darum geht, unser Zeugnis für den Herrn Jesus zu schwächen oder ganz auszulöschen. Aber aus der Begebenheit in Daniel 1 können wir doch einige typische Punkte ableiten (s. V. 4).
Über das Elternhaus Daniels wird uns nichts gesagt. Und doch erkennen wir einige Dinge, die ihn schon in seiner Jugend prägten.
Das Ergebnis des Herzensentschlusses von Daniel zeigt sich im ersten Kapitel insbesondere in fünf Punkten.
Wenn Gott damals Daniel wegen seiner Treue „Gnade und Barmherzigkeit“ (V. 9) gab, dann dürfen wir damit heute auch für uns und unsere Kinder rechnen. Es ist eine Seite, dass wir unserer Verantwortung als Eltern nachkommen, eine weitere, dass unsere Kinder persönliche Herzensentscheidungen für den Herrn Jesus treffen und eine dritte, dass wir einen gnädigen Gott haben, der sich dazu bekennen wird.
Dirk Mütze
"Wir können unseren Kindern Vieles sagen, sie werden schließlich doch tun, was wir leben."
"Man kann nicht lehren, was man nicht kennt und man kann nicht führen, wohin man nicht geht!"
"Unser Glaube sieht weiter als unsere Augen!"
"Leider sehen unsere Augen oft weiter als unsere Füße gehen."
"Ich glaube; hilf meinem Unglauben."
"Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark."
"Es kommt nicht auf unseren großen Glauben an, sondern auf den Glauben an die große Macht Gottes."
"Ein Kind, das früh den Gehorsam lernt, hat es einmal leichter, Gott gehorsam zu sein, der gebietet, Buße zu tun."
Im letzten Heft haben wir uns damit beschäftigt, was uns die Schrift über Schaphan und seinen Sohn Achikam berichtet.
Diesmal wollen wir uns ansehen, was das Wort über Elasa und Gemarja, zwei weiteren Söhnen Schaphans, und über Mikaja, einen Sohn Gemarjas, sagt.
Während der babylonischen Gefangenschaft gab es drei Schriftpropheten unter dem irdischen Volk Gottes: Jeremia, Hesekiel und Daniel. Der erstere prophezeite in Juda, die beiden anderen in Babel. Dennoch benutzte Gott auch Jeremia um den nach Babel Weggeführten eine Botschaft zu senden. Und Elasa, ein Bruder von Achikam, der Jeremia beschützt hatte, ist einer der beiden Boten. Wir wissen nicht ob Jeremia Elasa gebeten hat oder ob dieser sich angeboten hat, diesen Dienst zu tun.
Auf jeden Fall zeigt die Tatsache, dass Elasa Bote wird, erneut die innige Freundschaft, die zwischen dem Propheten und dem Haus Schaphans bestand und das Vertrauen, das Jeremia zu dieser Familie hatte.
In den Sprüchen haben wir zwei Stellen, die von einem guten Boten sprechen:
Elasa überbrachte einen Brief nach Babel. Paulus nennt die Korinther selbst einen durch ihn und seine Mitarbeiter angefertigten Brief, der von allen Menschen gekannt und gelesen wird (2. Kor 3,2-3). Auch unser Leben soll eine Botschaft an die Menschen um uns her sein. Ist die Botschaft, die wir vermitteln klar und deutlich?
Jeremia hatte Baruch beauftragt alle Worte auf eine Buchrolle zu schreiben, die der Herr zu ihm über Israel und Juda und alle Nationen geredet hatte. Dann hatte er ihm aufgetragen, im Haus des Herrn den Juden alle diese Worte vorzulesen. Baruch tat dies in der Zelle Gemarjas, des Sohnes Schaphans.
Gemarja hatte also seine Zelle im Haus Gottes zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt.
Die ersten Christen in Jerusalem hatten keine eigenen Versammlungsstätten, sie kamen in Privathäusern zusammen (Apg 2,46; 5,42; 12,12). Auch später und an anderen Orten ist von der Versammlung in einem Haus die Rede (Röm 16,5; 1. Kor 16,19; Kol 4,15; Phlm 1,2). Auch heute gibt es noch manche Orte wo die Versammlung in einem Privathaus ist. Wie schön ist es auch, wenn Geschwister ihre Häuser für evangelistische Hauskreise oder ähnliches zur Verfügung stellen.
Gemarja konnte selbst nicht dabei sein, als Baruch aus der Rolle vorlas, weil er bei einer Sitzung der Fürsten anwesend sein musste. Dafür war aber sein Sohn Mikaja dort, vielleicht im Auftrag seines Vaters. Und Mikaja war nicht nur anwesend, er hörte auch alle Worte des Herrn.
Wie schön ist es, wenn die Frau und die größeren Kinder die Zusammenkünfte besuchen, auch wenn der Vater beruflich oder aus anderen Gründen verhindert ist. Auch wir wollen in den Zusammenkünften nicht nur körperlich präsent sein und, anders als das Volk Israel, zuhören und mit dem Herzen verstehen (s. Mt 13,14-15).
Mikaja war sich der Wichtigkeit der Worte des Herrn bewusst und zögerte keinen Moment die Sitzung der Fürsten mutig zu unterbrechen, um ihnen alles mitzuteilen, was er gehört hatte.
Wollen nicht auch wir das, was wir in den Zusammenkünften gehört haben, solchen mitteilen, die nicht da sein konnten. Wie freuen sich kranke oder alte Geschwister, die die Zusammenkünfte momentan oder gar nicht mehr besuchen können, wenn sie besucht werden und man ihnen etwas von dem mitteilt, was man selbst empfangen durfte. Wenn man sich für einen solchen Dienst beim Hören Notizen macht, so können diese sehr nützlich sein.
Sicher hat Mikaja das, was er gehört hatte so gut wie möglich wiedergegeben, aber was er sagte war nicht mehr das inspirierte Wort Gottes, das er gehört hatte. Und das wollten die Fürsten jetzt direkt von Baruch hören und ließen ihn kommen und er las ihnen alles vor.
Wie dankbar dürfen wir sein, dass wir das ganze geschriebene Wort Gottes in Buchform haben. Bis ins Mittelalter war es den Gläubigen zum größten Teil vorenthalten und wenn es ihnen vorgelesen wurde, dann in lateinischer Sprache, die sie nicht kannten. Wir können es nicht genug schätzen, dass wir das Wort Gottes in unserer Sprache besitzen.
Nachdem die Fürsten alles gehört hatten, waren sie erschrocken und der Überzeugung, dass auch der König die Worte hören musste. Die Worte des Herrn an Jeremia waren Worte des Gerichts gewesen.
Wir neigen dazu vor allem die tröstlichen und ermunternden Worte in der Bibel zu lesen und die ernsten und ermahnenden Schriftworte weniger zu schätzen. Wir hören auch lieber etwas über die Liebe Gottes als über seine Heiligkeit. Aber Gottes Wort spricht von beidem und wir sollten uns den mahnenden Worten nicht verschließen, denn auch unser Gott ist ein verzehrendes Feuer (Heb 12,29).
Zuletzt fragten die Fürsten Baruch wie er diese Worte aufgeschrieben habe. Baruch berichtetet den Vorgang genau. Gottes Wort selbst bezeugt uns wie es entstanden ist: „Alle Schrift ist von Gott eingegeben“ (2. Tim 3,16). Die Männer, durch die Gott die Bibel aufschreiben ließ, waren getrieben vom Heiligen Geist (s. 2. Pet 1,21). Die Rolle aus der Ba- ruch vorlas war die Originalschrift. Es gab noch keine Abschriften.
Originalschriften von Bibelteilen gibt es nicht mehr, aber viele fast vollständig übereinstimmende zeitnahe Abschriften, so dass wir sicher sein können, den Originaltext sehr gut zu kennen. Und wir dürfen auch dankbar sein, eine sehr urtextnahe Übersetzung in deutscher Sprache zu besitzen.
Die Fürsten gaben Baruch den Rat sich mit Jeremia zu verbergen. Welch eine Zeit in Israel. Die Fürsten informierten darauf den König über das Gehörte. Dieser ließ die Buchrolle holen und sich vorlesen. Der ungläubige König und seine Knechte erschraken nicht bei dem Wort des Herrn wie die Fürsten vorher. Sie glaubten nicht an den Herrn noch an sein Wort. Eigenhändig verbrannte der gottlose König die Schriftrolle Stück für Stück, obwohl drei Fürsten, darunter Gemarja, ihn daran hindern wollten. Zuletzt gab er den Befehl Jeremia und Baruch zu ergreifen.
Wir erinnern uns daran, wie noch vor 30 Jahren Bibeln hinter den eisernen Vorhang geschmuggelt wurden und sind dankbar, dass dies heute nicht mehr nötig ist. Aber immer noch gibt es Länder mit islamischer bzw. kommunistischer Regierung, in denen der Besitz einer Bibel unter Strafe steht und die Gläubigen verfolgt werden. Das Mindeste was wir für diese Christen tun können, ist, für sie zu beten.
Den Häschern des Königs gelang es nicht Jeremia und Baruch zu finden, denn Gott verbarg sie. Schon manches Mal hatte Gott seine Diener so geschützt (z.B. 2. Kön 6,13-23). Dann beauftragte Gott Jeremia alle Worte der verbrannten Rolle noch einmal aufzuschreiben und gab ihm noch weitere Offenbarungen.
Wie oft hat Satan versucht, das Wort Gottes zu vernichten. Wieviel Bibeln mögen wohl verbrannt worden sein? Voltaire (1694-1778), der gottlose Philosoph und Feind des Wortes Gottes, hat einmal gesagt: „In hundert Jahren wird es auf der Welt keine Bibel mehr geben. Die letzte Ausgabe wird dann in irgendeinem Trödlerladen herumliegen“. 50 Jahre nach seinem Tod kaufte die Genfer Bibelgesellschaft Voltaires Haus und benutzte dort Voltaires Druckerpresse um Millionen von Bibel herzustellen. Ja, es bleibt wahr, was der Herr selbst gesagt hat: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen“.
Horst Zielfeld
Bei der Erziehung unserer Kinder erleben und empfinden wir sehr,dass wir auf Gottes Hilfe angewiesen sind.Deshalb nehmen wir jeden Hinweis aus Gottes Wort dankbar auf und suchen unter der Leitung des Heiligen Geistes den Bezug zu den Fragen,die sich uns im Blick auf unsere Kinder stellen.
In diesem Sinn enthält die Überschrift, ein Satz aus 2. Mose 2, eine wichtige Aussage: Die Eltern Moses haben ihren Sohn so lange verborgen, wie es möglich war. Zugegeben, das war eine ganz besonders schwierige Zeit. Doch so, wie es damals für das natürliche Leben eies israelitischen Jungen sehr gefährlich war, so ist die Welt heute sehr gefährlich für das geistliche Wohl unserer Kinder! Sollten wir als Eltern da nicht auch bemüht sein, sie so lange wie möglich im Schutz des Elternhauses zu „verbergen“?
Die Bestrebungen in Gesellschaft und Politik gehen dahin, die Kinder so früh wie möglich in den Kindergarten oder die Krippe zu nehmen, sie so früh wie möglich einzuschulen, sie so viele Stunden wie möglich in der Schule zu haben. Dahinter steht ohne Frage die Absicht, so viel Einfluss wie möglich auf die Kinder zu nehmen.
Wenn wir dann dem Beispiel der Eltern Moses folgen, werden wir sie so spät wie möglich (und vielleicht überhaupt nicht) in den Kindergarten geben.
Wir werden sie nicht früher einschulen, als nötig. Wie gut tut ihnen oft ein weiteres Jahr im Elternhaus, in dem sie innerlich reifen und Festigkeit entwickeln können!
Wir werden auch intensiv darüber beten, bevor wir sie zu zusätzlichen Kursen oder Ausbildungsprogrammen anmelden. Dabei wird der Herr uns helfen, einerseits die Entwicklung der Kinder angemessen zu fördern, andererseits die richtigen Zielsetzungen zu vermitteln und den nötigen Schutz zu bieten.
Und wenn es um eine Berufsausbildung oder ein Studium geht, werden wir ebenso intensiv beten, als Eltern und auch gemeinsam mit den Kindern, ob es wirklich ein Weg sein soll, der frühzeitig aus dem Elternhaus wegführt. Möglicherweise bietet ein solcher Weg eine bessere berufliche Perspektive. Aber er bedeutet viele zusätzliche Gefahren für die geistliche Entwicklung.
Bei allen diesen praktischen Fragestellungen werden wir nicht mutlos. Der Gott, der für Mose einen Weg hatte, hat auch einen Weg für unsere Kinder! Das macht uns dankbar und vertrauensvoll. In diesem Vertrauen auf Gott wollen wir sorgsam unserer Verantwortung nachkommen.
Christian Rosenthal
Wer aufrichtig ist, der ist gerade, recht, rechtschaffen, redlich, wahr, gerecht. Das ist ein breites Spektrum. Man kann es auch so formulieren, dass derjenige, der aufrichtig ist, zu seinen Werten und Idealen steht und seine eigene innere Überzeugung in seinen Worten und Taten zeigt. Bei einem aufrichtigen Menschen weiß man, woran man ist.
Das Beispiel von Simon, dem Zauberer, in Apostelgeschichte 8 macht deutlich, was Unaufrichtigkeit ist. Petrus, der die Gabe der Unterscheidung der Geister hat, macht klar, dass das Herz von Simon nicht aufrichtig ist vor Gott. Er hatte „geglaubt“ und sich taufen lassen. Nach außen hatte er etwas vorgegeben, was in seinem Inneren gar keine Wirklichkeit war. Er hatte nur einen äußeren Glauben angenommen, von dem er sich Vorteile versprach. Doch Gott sah in sein Herz und Petrus deckt auf, dass er nicht aufrichtig vor Gott war.
Das ist eine erste wichtige Lektion für Aufrichtigkeit: Sind wir das, was wir sind? Leben wir entsprechend unseren Überzeugungen und Werten, die Gottes Wort uns zeigt? Oder geben wir etwas vor, was wir gar nicht sind?
Eigentlich hat Gott den Menschen aufrichtig geschaffen (s. Pred 7,29). Aber der Mensch hat viele eigene Berechnungen und Überlegungen angestellt. Er hat versucht, durch sein Verhalten und Reden etwas vorzugeben, was ihm Vorteile schafft. Das sind die Ränke, die er gesucht hat.
Doch Gott hat Wohlgefallen an Aufrichtigkeit und das Gebet des Aufrichtigen hört er gerne (s. Spr 15,8). Wer aufrichtig ist, der geht mit seinen Anliegen zu Gott, denn er weiß, dass er seine Hilfe braucht. Und er bittet mit den richtigen Beweggründen und nicht, um es in seinen Begierden zu vergeuden (s. Jak 4,3).
Ein schönes Beispiel für Aufrichtigkeit finden wir bei David in 1. Chronika 29,17. Er stand bewusst vor seinem Gott, der in das Innerste sieht und deckte nichts zu. Gott teilt uns in seinem Wort mit, dass David darin wirklich aufrichtig war.
Das war er, obwohl die Dinge nicht so gekommen waren, wie er es gewünscht hatte. Eigentlich hatte er dem Herrn ein Haus bauen wollen, doch Gott hatte es ihm verwehrt. David hatte das bereitwillig akzeptiert und einen Weg gefunden, dennoch nützlich zu sein für den Bau des Tempels, indem er viel Material zusammenbrachte. In diesem Zusammenhang spricht er von seiner Aufrichtigkeit und wir lernen verschiedene Punkte:
Diese Aufrichtigkeit Davids hatte gesegnete Folgen:
Auch in unseren Ehen und Familien wird Aufrichtigkeit gesegnete Folgen haben. Einige konkrete Aspekte haben wir gesehen.
Die Frage ist nur, ob wir von Herzen aufrichtig sind und genau das sagen, was wir meinen, genau das tun, was unsere Überzeugung ist. Natürlich gibt es Rücksichtnahme aufeinander, aber das Leben des Christen ist kein Theaterspiel.
nach einem Vortrag von
Christian Rosenthal
Treue, das ist Zuverlässigkeit und zwar unabhängig von den äußeren Umständen, jederzeit. Treue ist eine Tugend Gottes und gehört zur Frucht des Geistes (s. Gal 5,22).
Zuerst wollen wir etwas über Gott selbst, das große Vorbild für Treue, nachdenken. Das alleine wird uns schon Ansporn sein zu mehr Treue in unseren Ehen und Familien.
Der natürliche Mensch ist nicht treu, er ist untreu (s. Röm 1,31). Aber der wiedergeborene Christ hat das neue Leben und den Heiligen Geist. Durch das neue Leben hat der Glaubende die Fähigkeit zur Treue und durch den Heiligen Geist, der in ihm wohnt, hat er die Kraftquelle zur Treue in sich. Der Heilige Geist will gerne die Frucht des Geistes (s. Gal 5,22) in unserem Leben hervorbringen und ein Stück dieser Frucht ist die Treue, die sich in den verschiedenen Bereichen unseres Lebens zeigen darf!
Treue in der Ehe ist weit mehr, als der Verzicht auf den „Seitensprung“[1].
Sie beginnt bei den Zuneigungen der Ehepartner zueinander (s. Mal 2,16). Schon in den Gedanken und Zuneigungen müssen wir darüber wachen, dass sich keine Untreue einschleicht!
Die Treue in der Ehe umfasst auch das Ausleben und Bewahren der von Gott gegebenen Ordnung für die Ehe (s. Ps 119,30). Und sie soll auch dann bleiben, wenn es anders kommt, als wir gedacht haben!
Krankheit, Kinderlosigkeit oder andere Schwierigkeiten sind niemals eine Berechtigung für ein Nachlassen in der Treue. Wenn uns Krankheit treffen würde – würden wir dann nicht Treue von unserem Ehepartner erwarten?
Auch in der Familie und insbesondere in der Erziehung der Kinder ist Treue eine wichtige Tugend. Es ist unbedingt nötig, gegebene Versprechen einzuhalten. Und auch bei Sanktionen braucht es Verlässlichkeit, damit der Nutzen für die Kinder wirklich erreicht wird.
Was die Kinder angeht, so ermahnt die Bibel sie zu Verlässlichkeit im Blick auf den Gehorsam – auch wenn die Eltern nicht da sind. Es ist unsere Aufgabe als Eltern, den Kindern das zu vermitteln und ihnen ein Vorbild in der Treue zu sein.
Die Bibel fordert zu Treue in der Unterstützung von Dienern auf (s. 3. Joh 5), aber die Treue und Verlässlichkeit unter Glaubensgeschwistern geht noch viel weiter. Wie gefährlich es ist, wenn die Treue nicht ausgelebt wird, macht Sprüche 18,19 deutlich.
Darüber hinaus werden wir zur treuen Ausübung unserer Aufgaben im Beruf aufgefordert (s. Tit 2,10) und auch zur Treue in der Ausübung geistlicher Befähigungen oder Gaben (s. Mt 25,15.21; Lk 16,10-12). Paulus selbst ist uns da ein großes Vorbild.
Wenn uns einerseits der Gott der Treue (s. 5. Mo 32,4) das große Vorbild und der große Ansporn ist, dann gibt es zusätzlich noch Lohn für jede erwiesene Treue. Einmal kommt der Tag, an dem wir vor dem Herrn Jesus stehen. Er möchte uns gerne sagen: „Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,21). Das macht uns Mut, auch in schwierigen Zeiten wirkliche Treue und Verlässlichkeit zu zeigen.
nach einem Vortrag von
Friedhelm Runkel
Fußnoten:
Der „Seitensprung“ ist in den Augen Gottes eine schwerwiegende Sünde, sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber dem Ehepartner.
Unter dieser Überschrift fand im Mai 2018 eine Familienkonferenz im Begegnungszentrum am Erikasee in Laubusch statt. Am ersten Tag wurden in kurzen Vorträgen drei wichtige Begriffe behandelt. Es ging um Vertrauen, Treue und Aufrichtigkeit. Am zweiten Tag wurde Josua 24 betrachtet, wobei neben der Auslegung der Verse die praktische Anwendung auf Ehe, Familie und Beziehungen im Fokus stand. Für die Leser von „Bleibt in mir“ sind die Hauptinhalte der Vorträge nachfolgend in drei kurzen Artikeln zusammengefasst.
Vertrauen in Beziehungen unter Menschen beschreibt die Überzeugung, dass man sich auf den Gegenüber verlassen kann, dass man ihn für zuverlässig und wohlwollend hält und deshalb ohne Angst und Sorge in der Beziehung ist.
"Das Herz ihres Mannes vertraut auf sie, und an Ausbeute wird es ihm nicht fehlen."
Ein Beispiel für Vertrauen in Ehe und Familie ist die Familie der tüchtigen Frau in Sprüche 31. Dieses Kapitel beginnt damit, dass Lemuel die Worte weitergibt, mit denen er selbst von seiner Mutter unterwiesen wurde. Seine Mutter hat ihm wichtige Dinge mitgegeben und Lemuel schätzte und achtete sie. Deshalb gibt er diese wichtigen Worte weiter.
Das ist bereits ein schönes Beispiel für Vertrauen: Einerseits die Weitergabe von nützlichen Unterweisungen durch die Eltern an die Kinder, andererseits die bereitwillige Annahme dieser Unterweisung durch die Kinder. Oft schätzen Kinder dabei den Wert der Belehrungen durch ihre Eltern erst dann richtig, wenn sie selbst Kinder haben.
Ab Vers 10 geht es dann um die tüchtige Frau und ihre Familie. Es fällt auf, dass diese Frau viel geleistet hat. Wie war das möglich? Unter anderem deshalb, weil es in ihrer Ehe stimmte! Und dazu haben sowohl der Mann als auch die Frau ihren Beitrag geleistet. Der Mann vertraute auf seine Frau und sie tat ihm Gutes (s. V. 12). Wir erkennen einige wichtige Punkte:
"Furcht ist nicht in der Liebe, sondern die vollkommene Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein. Wer sich aber fürchtet, ist nicht vollendet in der Liebe. Wir lieben, weil er uns zuerst geliebt hat."
In diesen Versen geht es um die göttliche Liebe, aber in der Anwendung auf unsere Beziehungen stellen wir fest, dass jede Angst verschwindet, wenn Liebe auf die richtige Art und Weise wirksam ist. Dann haben die Eheleute keine Angst voreinander und dann haben die Kinder keine Angst vor den Eltern.
Es ist ein Kennzeichen der Menschen ohne Gott, dass sie auch ohne natürliche Liebe sind (s. 2. Tim 3,2). Aber der Gläubige kann lieben, weil er selbst von Gott geliebt ist. Wollen wir neu darüber nachdenken, dass unsere Beziehungen durch echte Liebe gekennzeichnet sind. Dann wird auch Vertrauen vorhanden sein!
In der Ehe von Isaak und Rebekka gab es einen guten Anfang. Rebekka hatte die Bereitschaft zum Vertrauen. Sie vertraute sich der Führung des Knechtes Abrahams an, der sie zu Isaak führte. Und sie hatte die Bereitschaft, nur für Isaak da zu sein. Das zeigt die Tatsache, dass sie sich verschleierte. Isaak hatte die Bereitschaft zur Liebe und zur Übernahme von Verantwortung in der Ehe. Er führte Rebekka und er hatte sie lieb.
Beide gingen auch mit ihren Fragen und Problemen zu dem Herrn im Gebet. Das darf auch heute in unseren Ehen der Weg sein, den wir gehen, wenn Probleme auftreten. Dabei ist es gut, wenn jeder Ehepartner für sich eine gelebte Beziehung zum Herrn hat, wenn wir sie in unseren Ehen und Familien aber auch gemeinsam haben! Dann wird das Vertrauen zu Gott auch die Basis für das Vertrauen untereinander sein.
Leider ist es in der Ehe von Isaak und Rebekka nicht so geblieben. Was war die Ursache? Jeder dachte zuerst an sich selbst. Isaak liebte Esau, weil er so gerne Wildbret aß. Und Rebekka liebte Jakob, weil er ihr in dem häuslichen Bereich so eine gute Hilfe war.
Egoismus, Eigenwille und Betrug zerstören die anfänglich schöne Beziehung, in der dann keinerlei Vertrauen mehr besteht.
Jakob liebte Rahel so sehr, dass er bereit war, zweimal sieben Jahre für sie zu dienen. Doch leider blieb die Beziehung nicht so, wie sie begonnen hatte. Rahel hatte sogar Teraphim, von denen Jakob nichts wusste.
Geheimnisse voreinander und Mangel an Aufmerksamkeit zerstören jedes Vertrauen.
Das schöne Wort, das diese beiden Ehepartner verbindet, ist das Wort „und“ – an jeder Stelle in der Bibel, die diese Personen nennt, werden ihre Namen mit einem „und“ verbunden. Nie wird nur einer von ihnen erwähnt. Ob im Haus, im Dienst für den Herrn, bei der Gastfreundschaft oder in der Kenntnis der Gedanken Gottes, immer werden sie zusammen genannt. Das ist ein Ansporn für uns zu vertrauensvollem Miteinander in jedem Bereich unseres Lebens!
nach einem Vortrag von
Cor Reumermann
Lösungen:
1.) Judas Iskariot
2.) Nathanael / Bartholomäus
3.) Thomas,
4.) Philippus,
5.) Matthäus
6.) Petrus
7.) Judas, nicht der Iskariot / Thaddäus
8.) Johannes
9.) Andreas (und ein weiterer Jünger, wahrscheinlich Johannes
10.) Jakobus und Johannes,
11.) a) Simon, genannt Zelotes; oder auch Simon, der Eiferer
b) Jakobus, der Sohn des Alphäus
"Petrus aber und Johannes gingen hinauf in den Tempel um die Stunde des Gebets, die neunte.
Und er ergriff ihn bei der rechten Hand und richtete ihn auf. Sogleich aber wurden seine Füße und Knöchel stark, und er sprang auf, stand da und ging umher; und er ging mit ihnen in den Tempel hinein, ging umher und sprang und lobte Gott."
Mitten am Nachmittag in Jerusalem, gegen 15:00 Uhr, machten sich Petrus und Johannes auf den Weg hinauf zum Tempel. Es war die Stunde des Gebets. Gerade auch die ersten Christen wurden daran erkannt, dass sie oft und intensiv beteten und alles mit Gott besprachen und von Ihm abhängig lebten. Die Folgen davon waren große Kraft, tiefgehende Erweckungen und die Verherrlichung Gottes (s. Apg 1,14; 2,42.47; 4,24.31; 6,4.7; 12,5; usw.)!
Als sie am Tempel ankamen, wurde gerade ein Mann an die Pforte gebracht, der von Kindesbeinen an lahm war. Tagein, tagaus saß er dort, um Almosen zu empfangen, um damit seinen Lebensunterhalt bestreiten zu können. Immer war er auf andere angewiesen!
Doch der heutige Tag sollte ein ganz besonderer in seinem Leben werden: Gerade in dem Moment, als Petrus und Johannes in den Tempel eintreten wollten, entdeckte er sie und bat auch sie um ein Almosen.
Petrus und Johannes gingen voller Mitgefühl auf seine Bedürfnisse ein, doch Silber und Gold konnten sie ihm nicht geben. Aber das, was sie hatten und ihm gerne geben wollten, war viel wertvoller! Im Namen Jesus Christi, des Nazaräers, wurde er ein für allemal von seiner Krankheit geheilt. Er konnte jetzt aufstehen, gehen und springen, er war völlig gesund!
So wie es diesem Mann erging, geht es heute vielen Menschen – sie sind lahm von Kindesbeinen an: Sie sind Sünder vor dem lebendigen Gott und können sich selbst nicht retten. Sie sind kraftlos (s. Röm 3,23; 5,6). Ohne eine lebendige Beziehung zu Jesus Christus gehen sie ewig verloren.
Aus Apostelgeschichte 4,22 erfahren wir, dass dieser Mann mehr als 40 Jahre alt war, als er geheilt wurde. Wir könnten die Frage stellen, ob er denn in den vergangenen Jahren nie von Petrus und Johannes Notiz genommen hatte, als sie in den Tempel gegangen waren? Oder auch von dem Herrn Jesus selbst – hatte er Ihn denn nie gesehen? Wir wissen die Antwort nicht, doch Gottes Stunde zur Rettung dieses Mannes kam genau an diesem Tag. Jetzt wurde er geheilt und gerettet! Ein Wunder der Gnade Gottes geschah!
Bei all dem fällt auf, dass Gottes Wirken zur Heilung des Gelähmten auf eigenartige Weise mit dem Bemühen von Petrus und Johannes einhergeht. Petrus nimmt seine rechte Hand und hilft ihm auf, Gott selbst aber stärkt seine Glieder, sodass er aufstehen und umherspringen kann. Bei der Bekehrung eines Menschen ist es ähnlich: Wir sollen das tun, was wir tun können, um einen Menschen mit dem Evangelium zu konfrontieren, aber Gott selbst muss die Neugeburt bewirken (s. Joh 3,7).
Vielleicht betest du schon viele Jahre für die Bekehrung eines Menschen, der Dir wertvoll ist. Vielleicht für Dein Kind, das ganz bewusst eigene Wege geht oder Deinen Ehepartner, der den Herrn Jesus noch nicht persönlich kennt – und fragst Dich, warum Gott Dein Gebet noch nicht erhört hat. Noch immer geht die Person, für die Du betest, an dem Gnadenangebot Gottes vorbei, kehrt nicht um von seinem Weg ohne Gott.
Diese Begebenheit darf uns Mut machen, weiter zu beten und zu vertrauen, dass Gottes Zeitplan perfekt ist! Er möchte auch diese Person erreichen und retten, für die Du betest (s. 1. Tim 2,4). Vielleicht nach 40 langen Jahren, aber möglichweise auch viel früher (s. auch die Heilung des Mannes am Teich von Bethesda, Joh 5,1ff).
"Georg Müller betete für die Errettung eines Freundes über 20 Jahre lang. Müller selbst erlebte es nicht mehr, wie sein Gebet erhört wurde. Bei Müllers Beerdigung wurde dieser Freund jedoch von der Predigt derart getroffen und überführt, dass er sein Leben Jesus Christus übergab."
Christian Achenbach