Gottes Wort verschweigt uns nicht, dass auch Männer und Frauen des Glaubens bisweilen in Lebens- und Glaubenskrisen geraten sind. Asaph ist dafür ein eindrückliches Beispiel. Gleich zwei Psalmen zeigen ihn uns in unterschiedlichen Krisen (s. Ps 73; Ps 77).
Dabei hatte Asaph eigentlich einen „Traumberuf“. Er war Chorleiter und Gesangsmeister zur Zeit Davids. Geistliche Gesänge gehörten zu seinem Repertoire. Hätte er da nicht glücklich, zufrieden und ausgeglichen sein müssen? In Psalm 73 waren es die ungläubigen Menschen um ihn her, die er beneidete, weil es ihnen offensichtlich besser ging als ihm. Von sich selbst sagt er, dass er „geplagt wurde den ganzen Tag und jeden Morgen seine Züchtigung da war“ (V. 14). In Psalm 77 werden uns keine konkreten Umstände genannt. Die Belastungen des Lebens können sehr vielfältig sein. Oft kommt auch mehreres zusammen. Man kommt an die sogenannte Belastungsgrenze und steht kurz vor dem Zusammenbruch. Wir wollen zunächst einmal untersuchen, was die Krise Asaphs ausmachte und dann sehen, wie der Herr ihn dort wieder herausführte.
Kennzeichen einer Lebens- / Glaubenskrise
Große Not („Drangsal“) Die Not ist außergewöhnlich groß und belastend. Asaph ist zum Schreien zumute (s. V. 2). Was ist deine augenblickliche Not / Belastung?
Distanz zu dem Herrn Zwischen ihm und dem Herrn ist eine Distanz entstanden. Die Umstände haben sich zwischen ihn und Gott geschoben. Er muss den Herrn suchen (s. V. 3), obwohl dieser doch verheißen hat, dass Er denen nahe ist, „die zerbrochenen Herzen sind“ (Ps 34,19).
Beständige Anspannung „Meine Hand war bei Nacht ausgestreckt und ließ nicht ab (erschlaffte nicht)“ (V. 3). Der Schöpfer hat es wunderbar eingerichtet, dass wir sowohl Phasen der Aktivität als auch Phasen der Ruhe und der Entspannung haben. Wenn wir aber beständigen Belastungen ausgesetzt sind, kann es sein, dass wir keine wirkliche Entspannung mehr finden und die Anspannung sogar mit in die Nacht hineinnehmen.
Schlafstörungen / Schlaflosigkeit „Du hieltest meine Augenlider offen“ (V. 5). Man legt sich ins Bett, aber der so notwendige Schlaf stellt sich nicht ein. Man findet weder Entspannung noch Erholung. Am nächsten Morgen fühlt man sich kraftloser als zuvor. Ein gewisser negativer Kreislauf entsteht.
Nachdenken / Grübeln „Ich sann nach …“ „Ich erinnerte mich …“ (V. 4 ff.). Wenn man nicht schlafen kann, beginnt sich das Gedankenkarussell zu drehen. Man sucht nach Lösungen, denkt an früher (als alles scheinbar noch besser war).
Unruhe „Ich war voller Unruhe“ (V. 5). Es stellt sich eine Unruhe ein, die man oft gar nicht erklären kann. Man ist innerlich völlig aufgewühlt und hat keine Kontrolle mehr darüber.
Der Geist wird müde „Mein Geist forschte.“ „Mein Geist ermattete“ (V. 4.7). Die Folge all dessen ist, dass man innerlich müde und kraftlos wird. Der Kopf steht einem nicht mehr danach, weiter nach Lösungen zu suchen.
Die Seele leidet „Meine Seele weigerte sich, getröstet zu werden“ (V. 3). Nach 1. Thessalonicher 5,23 besteht der Mensch aus „Geist und Seele und Leib“. Diese einzelnen Teile hängen voneinander ab und harmonisieren normalerweise miteinander. Durch besondere Umstände, anhaltende Belastungen, Sorgen, Schmerzen, Erschöpfung und manches andere können sie jedoch aus dem Gleichgewicht geraten. Eine Folge davon kann sein, dass die Seele leidet. Dann ist man oft nicht mehr empfänglich für Trost, sogar das Beten und das Lesen des Wortes können einem schwer fallen. Umgekehrt kann eine aus dem Gleichgewicht geratene Seele auch körperliche Beschwerden zur Folge haben.
Rückzug in die Isolation „Ich redete nicht“ (V. 5). Man fühlt sich selbst nicht wohl und von anderen nicht verstanden. Also zieht man sich zurück und meidet soziale Kontakte − auch mit Glaubensgeschwistern, manchmal sogar mit den engsten Familienangehörigen.
Selbstmitleid Schließlich dreht sich alles nur noch um das persönliche Leid. In den Versen 2 bis 7 kommt 21-mal „ich“, „mich“, „mir“ oder „mein“ vor.
Der Psalmist erinnert sich zwar an Gott, weigert sich aber, von Ihm getröstet zu werden. Stattdessen stöhnt er (s. V. 4), weil sich offensichtlich nichts an seinen Umständen ändert, obwohl er zu Gott ruft (s. V. 2). Schließlich führt dies zu Zweifeln an Gott und seinem Tun, die durch sechs Fragen zum Ausdruck kommen.
Die Fragen Asaphs
„Wird der Herr auf ewig verwerfen?“ (V. 8). Inmitten all der Nöte kommen plötzlich Zweifel an der Heilsgewissheit auf. Der Herr hat jedoch von seinen Schafen gesagt: „Ich gebe ihnen ewiges Leben, und sie gehen nicht verloren in Ewigkeit, und niemand wird sie aus meiner Hand rauben“ (Joh 10,28).
„Wird der Herr keine Gunst mehr erweisen?“ (V. 8). Es scheint einem so, als wäre alles gegen einen – sogar Gott! Nach Römer 5,1.2 haben wir jedoch durch den Herrn Jesus Christus durch den Glauben „Zugang zu dieser Gnade (Gunst) Gottes, in der wir stehen“.
„Ist zu Ende seine Güte für immer?“ (V. 9). Man zweifelt daran, dass Gott es wirklich gut mit einem meint, obwohl Er den höchsten Beweis seiner Güte gegeben hat in der Dahingabe seines Sohnes für unsere Schuld. „Es sind die Gütigkeiten des Herrn, dass wir nicht aufgerieben sind“ (Klgl 3,22).
„Hat das Wort aufgehört von Geschlecht zu Geschlecht?“ (V. 9). Das Wort Gottes ist voller Zusagen und Verheißungen, doch man nimmt sie momentan nicht für sich persönlich in Anspruch, weil man sich von den Umständen erdrückt fühlt. Der Herr Jesus selbst hat gesagt: „Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber werden nicht vergehen“ (Mt 24,35).
„Hat Gott vergessen, gnädig zu sein?“ (V. 10). Man fühlt sich von Gott gestraft und übersieht bei aller Züchtigung seine Liebe. Petrus schreibt an die verfolgten Gläubigen: „Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, nachdem ihr eine kurze Zeit gelitten habt, er selbst wird euch vollkommen machen, befestigen, kräftigen, gründen“ (1. Pet 5,10).
„Hat er im Zorn verschlossen seine Erbarmungen?“ (V. 10). Man empfindet das Mitgefühl des Herrn nicht mehr, weil man eine falsche Vorstellung von Ihm hat. Nach Klagelieder 3,22.23 sind seine Erbarmungen nicht zu Ende, sie sind alle Morgen neu, seine Treue ist groß.
Schließlich kommt es bei Asaph zu einem Wendepunkt, den zweifellos der Herr in seinem Erbarmen bewirkt hat: „Da sprach ich: Das ist mein Kranksein“ (V. 11). Er erkennt, dass seine Blickrichtung völlig falsch war. Anstatt auf sich und die Umstände zu blicken, betrachtet er jetzt Gott und kommt zu herrlichen Ergebnissen, die wir im Einzelnen kurz anschauen wollen.
Wie Asaph Gott kennenlernt
Der ewige Gott (s. V. 11) „Der Jahre der Rechten des Höchsten will ich gedenken“ (V. 11). Er ist der Allmächtige, dem nichts entgleitet – auch in unserem Leben nicht.
Die Taten Gottes (s. V. 11) Die Bibel beschreibt uns die Taten Gottes: Die Schöpfung und vor allem die Gabe seines Sohnes zu unserer Errettung.
Die Wunder Gottes (s. V. 12.15) Gott ist ein Gott, der Wunder tut. Die Bibel ist voll davon.
Das Tun Gottes (s. V. 13) Darin erkennen wir vor allem, wie Gott handelt. Er hat Gedanken des Friedens mit uns.
Der Weg Gottes (s. V. 14) Der Weg Gottes ist im Heiligtum. Dort ist alles heilig, rein und vollkommen. Dort werden unsere Wege bestimmt, auch wenn sie manchmal durch große Wasser führen (V. 20).
Die Größe Gottes (s. V. 14) „Größer als der Helfer ist die Not ja nicht“, heißt es in einem Liedtext.
Die Stärke Gottes (s. V. 15) Nichts und niemand ist stärker als Er. Unsere Verlegenheiten sind seine Gelegenheiten.
Die Erlösung Gottes Gott hatte einst sein Volk aus der Macht Ägyptens und des Pharaos erlöst. Und wir sind erlöst worden „mit dem kostbaren Blut Christi, als eines Lammes ohne Fehl und ohne Flecken“ (1. Pet 1,19).
Es fällt auf, dass Asaph in den Versen 12 bis 21 vierzehnmal die Pronomen „du“, „dein“, „dich“ verwendet. Es ging ihm wie einst David: „Sie blickten auf ihn und wurden erheitert, und ihre Angesichter wurden nicht beschämt“ (Ps 34,6). Am Ende des Psalms weitet sich sein Blick hin zu dem Volk und der Herde (s. V. 21). Er erkennt an, dass Gott sein Volk leitet. Wenn es dem Geist Gottes gelingt, unseren Blick von uns selbst wegzulenken hin auf die Herrlichkeiten des Herrn, dann werden wir selbst gestärkt und auch wieder ein Herz haben für die Belange des Volkes Gottes, um uns zu seinem Wohl gebrauchen zu lassen (wie einst Mose und Aaron).
Nicht alle können mit Geld gleich gut umgehen. Svenja und Joe zum Beispiel können am Ende des Monats regelmäßig noch etwas auf ihr Sparbuch einzahlen, um in Zukunft für unvorhergesehene Ausgaben gewappnet zu sein. Carolin und Hannes dagegen kämpfen spätestens ab dem 20. des Monats, um bis zur nächsten Lohnzahlung über die Runden zu kommen. Bisweilen müssen sie in diesen Tagen auch mal hungrig ins Bett gehen.
„Siehe, zum Heil wurde mir bitteres Leid: Du zogst liebevoll meine Seele aus der Grube der Vernichtung; denn alle meine Sünden hast du hinter deinen Rücken geworfen“ (Jes 38,17).
Familienplanung – ein delikates Thema. Ist es überhaupt ein Thema, über das wiedergeborene Christen nachdenken sollten? Die Antwort ist ein klares Ja. Ist es denn ein Thema, über das ein Artikel geschrieben werden muss? Diese Antwort ist nicht mehr so eindeutig zu geben. Denn es geht um eine sehr individuelle Angelegenheit, die Ehepartner gemeinsam mit ihrem Herrn klären dürfen. Eine Angelegenheit, in der Außenstehende kaum eine Beurteilung abzugeben haben. Insofern könnte man meinen, dass ein Artikel eher nicht angebracht sei. Andererseits können allgemeine Gedanken anhand von Gottes Wort Anregungen zum Nachdenken geben, ohne dass es Bevormundung in einer sehr individuellen Fragestellung des Ehe- und Familienlebens gibt. Denn Gottes Wort ist und bleibt ja die Grundlage für jede Entscheidung. In diesem Sinn soll das Thema in dem folgenden Artikel aufgegriffen werden.
Auf seinem Weg über diese Erde bediente sich der Herr Jesus in Gesprächen häufig einer Frage – und verfolgte damit verschiedene Absichten. Wenn der Herr Jesus Fragen stellte, geschah das nie, weil Er etwas nicht wusste. Die Gedanken jedes Menschen sind „bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb 4,13). Er hatte es nicht nötig, Fragen zu stellen – umso bemerkenswerter ist es, dass Er es dennoch tat. Diese Tatsache macht es wertvoll, einmal darüber nachzudenken, welche Absichten jeweils hinter seinen Fragen standen – und welche Belehrungen wir daraus ziehen können.
Gottes Wort liefert nicht immer eine genaue Anleitung für eine bestimmte Aufgabe oder Fragestellung. Auch zum Thema Berufswahl finden wir dort kein allgemeingültiges „Rezept“, das für jede Person und zu jeder Zeit gleichermaßen geeignet wäre. Es gibt unterschiedliche Voraussetzungen, verschiedene Randbedingungen und individuelle Lebenssituationen, die auch die Berufswahl ganz unterschiedlich beeinflussen können.
„Es ruhten die Landstädte in Israel, sie ruhten, bis ich, Debora, aufstand, bis ich aufstand, eine Mutter in Israel“ (Ri 5,7).
Es ist unstrittig, dass eine Mutter in der Familie eine andere Rolle einnimmt als ein Vater. Ebenso unstrittig ist es, dass „Mütter in Christus“ keine „Väter in Christus“ sind. Aber beide „Rollen“ und die damit verbundenen „Dienste“ sind im Volk Gottes wichtig.