BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Sorgensteine – wer wälzt sie weg?

© peshkov, stock.adobe.com
„Und sie [die Frauen] sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von dem Eingang der Gruft wegwälzen? Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist – er war nämlich sehr groß.“
(Markus 16,3.4)


„Und sie [die Frauen] sprachen zueinander: Wer wird uns den Stein von dem Eingang der Gruft wegwälzen? Und als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist – er war nämlich sehr groß.“ (Mk 16,3.4).

Sorgensteine – wer kennt sie nicht? Große und kleine liegen immer wieder auf unserem Glaubensweg. Oft scheinen sie uns unüberwindlich. Dann seufzen wir und fragen: Wer wird uns den Stein wegwälzen?
Wir betrachten den Stein von allen Seiten und – bei aller Beschäftigung mit dem, was uns Not macht, werden wir immer verzweifelter: Wir sehen einfach keinen Ausweg.

Die Frauen auf dem Weg zum Grab – und ihre Sorge

Maria Magdalene, Maria, die Mut­ter des Jakobus, und Salome wol­len den Leib des Herrn Jesus, nach der Sitte der damaligen Zeit, mit wohlriechen­den Gewürzsalben einbalsa­mieren. Es ist ein Ausdruck der innigen Liebe zu ihrem Herrn.
Wenn da nur nicht der sehr große Stein am Eingang der Gruft wäre!
Eine Frage bewegt ihre Gemüter: „Wer wir uns den Stein von dem Ein­gang der Gruft wegwälzen? … er war nämlich sehr groß“ (V. 3.4).

„Und als sie aufblickten …“

In der Morgendämmerung nähern sich die Frauen der Grabstelle und – „als sie aufblickten, sehen sie, dass der Stein weggewälzt ist“. Das Pro­blem hat sich gelöst!
Sollten wir es den Frauen nicht gleichtun? Aufblicken – darauf kommt es an!
Solange wir mit uns selbst und un­seren kleinen und großen Sorgen­steinen beschäftigt sind, werden auch unsere bangen Fragen nicht aufhö­ren und unsere trüben Gedanken uns nie­derdrücken. Wir sind be­schwert und die Seele leidet[1].

Wohin richtet sich unser Blick?

„Lasst auch uns … hinschauen auf Je­sus, den Anfänger und Vollender des Glaubens …“ (Heb 12,2). Dieses Auf­schauen auf Jesus bedeutet eigent­lich wegzuschauen von allem ande­ren allein auf IHN hin.
Der Glaube schaut in die geöffneten Himmel und sieht Jesus, der sich ge­setzt hat zur Rechten der Majestät in der Höhe, mit Ehre und Herrlichkeit gekrönt (s. Heb 1,3; 2,9). Im festen Blick auf den verherrlichten HERRN im Himmel werden wir erheitert und unsere Angesichter werden nicht beschämt (s. Ps 34,6).
Bruder Walter Gschwind [1908-1996] war ein „Vater in Christus“ und hat unter den Geschwistern in der Schweiz oft mit dem Wort Got­tes dienen dürfen. Dabei war es ihm in seinen Vorträgen ein Anliegen, seine Zuhörer zu ermahnen, die Au­gen immer auf den Herrn gerichtet zu halten. Ein junger Zuhörer nahm dies zum Anlass, den Bruder aufzu­suchen mit der Frage: „Lesen wir nicht in Galater 6 Vers 1, dass wir auf uns selbst sehen sollen?“
Die Antwort des erfahrenen Bruders lautete: „Hast Du Freude gehabt, als du auf dich selbst geblickt hast“[2]?
Derselbe Bruder ermuntert durch persönliche Glaubenserfahrung:

"Dabei sieht unser Aug‘ im Glauben, Herr Jesus, unverwandt auf Dich.
Das hält uns aufrecht, macht uns fröhlich, taucht unser Herz in warmes Licht…"


Gefühle sind trügerisch

Drehen sich deine Gedanken viel­leicht immer wieder um die glei­chen Probleme und das Aufbli­cken auf den Herrn Jesus fällt dir schwer?
Es kann sogar sein, dass Zweifel an der Liebe Gottes in deinem Herzen aufkommen.
Doch auch in solchen Momenten darfst du wissen, dass der Herr dich immer noch und gerade jetzt liebt – auch wenn du es nicht „fühlst“. Gib diesen negativen Gefühlen nicht nach, dann werden sie dich auch nicht zu Boden drücken.
Der Herr versichert dir durch sein Wort – worauf du dich verlassen kannst:

  • Du bist mit einer vollkommenen Liebe vom Herrn Jesus geliebt! (s. 1. Joh 4,18).
  • Du bist und bleibst sein Eigentum und Er liebt dich bis an Ende, d.h. durch und durch – bis zum Äu­ßersten (s. Joh 13,2).
  • Du bist teuer, wertvoll in seinen Au­gen und Er hat dich lieb (s. Jes 43,4).
  • Nichts, aber auch gar nichts, kann dich von seiner Liebe scheiden – „weder Höhe noch Tiefe“ – als Aus­druck deiner Gemütslage (s. Röm 8,35 ff.).

Der Glaube allein gibt Fundament

Halte deshalb daran fest: Der Herr Jesus sieht und kennt dich! Nichts ist vor Ihm verborgen.
Er kennt mein Sitzen und mein Auf­stehen – Er versteht meine Gedanken von fern – Er ist vertraut mit allen meinen Wegen (s. Ps 139,2.3). Denn „alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb 4,13).
Er kennt dich nicht nur durch und durch – Er ist auch der, der alles zu tun vermag und dem kein Vorhaben verwehrt werden kann (s. Hi 42,2).
Vielleicht empfindest du, dass dein Glauben schwach ist. Wie jener Vater, der zu dem Herrn mit Tränen rief: „Ich glaube; hilf meinem Unglau­ben!“ (Mk 9,24).
Aber ein Gramm Glaube ist in Got­tes Augen mehr wert als ein Zentner Gefühl. Der Glaube ehrt Gott. Und Gott ehrt den Glauben.

Gottes Möglichkeiten sind unbegrenzt

Wir erinnern uns: Der Stein vor der Graböffnung war „sehr groß“.
Für unseren Herrn war das kein Pro­blem! Ihm ist „alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden!“ (Mt 28,18). Er ruft dir zu: „Siehe, ich bin der Herr, der Gott allen Fleisches; sollte mir irgendein Ding unmöglich sein?“ (Jer 32,27).
Deshalb darfst du „hinschauend auf Jesus“ kühn sagen: „Der Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürch­ten …“ (Heb 13,6).

Trauer blickt zurück.
Sorge schaut sich um.
Glaube sieht nach oben.
(Verfasser unbekannt)


Friedhelm Müller


Fußnoten:

  1. Manchmal hat das ein Krankheitsbild zur Folge, bei dem auch medizinische Hilfe nötig wird – die der Herr sicher auch segnen kann.

  2. Dabei bleibt die Aufforderung in Gal 6,1 unbe­dingt wahr und wichtig, sie darf nur niemals als Argu­ment genutzt werden, nicht auf den Herrn Jesus zu blicken!

Aktuelle Artikel

Warten

Warten Wie oft im Leben müssen wir warten! Als Kinder warten wir darauf, dass wir groß werden, später warten wir auf einen Ausbildungsplatz, warten auf bessere Tage, war­ten auf Heilung, warten in der Schlange vor der Kasse, warten beim Zahnarzt oder warten einfach vor der Ampel, bis sie von Rot auf Grün umschaltet. Eine Studie […]
Mehr lesen

Naht euch Gott (Teil 1)

Der Jakobusbrief ist ein sehr praxisbezogener Brief, in dem unser praktisches Glaubensleben direkt angesprochen wird. Ziel des Briefes ist es, dass unser Glaube inmitten des bekennenden Volkes Gottes lebendig und sichtbar wird. Jakobus spricht viele grundlegende Punkte unseres Glaubenslebens an, zum Beispiel den Umgang mit dem Wort Gottes, mit Prüfungen oder Versuchungen sowie das Verhalten der Gläubigen untereinander. Ein be­sonderes Thema, das sich durch den ganzen Brief zieht, ist das Gebet. Jakobus nennt mindestens zehn Punte, die unser persönliches Gebetsleben betreffen. Allein die Anzahl macht deutlich, wie wichtig das Gebet für unser praktisches Glaubensleben ist. Schauen wir uns diese Bibelstellen einmal mit dem Ziel an, (wieder neu) motiviert zu werden, ein frisches und umfassendes Gebetsleben zu führen.
Mehr lesen

Die 5 „G-Regeln“– brauch sie und besteh!

Bedrückende Lasten, depressive Erkrankungen und Angststörungen, ein erhöhter subjektiver Stresslevel, angespannte oder gedrückte Stimmung – gegen alles das sind auch Christen nicht immun. Das hat die Zeit der Corona-Pandemie vielen noch einmal schmerzhaft vor Augen geführt. Manch einer leidet noch heute unter den Langzeitfolgen einer Infektion.
Mehr lesen

Habakuk – es lohnt sich, Gott zu fragen

Unsere Zeit ist geprägt von einer immer schneller werdenden Abfolge gesellschaftlicher Umbrüche, geopolitischer Veränderungen und Regierungskrisen. Immer häufiger erleben wir sozialen Unfrieden, Krieg und Gewalt sowie unkalkulierbare Risiken in der lokalen und globalen Wirtschaft. Parallel entwickeln sich Digitalisierung und künstliche Intelligenz in rasantem Tempo, die Informationsflut in sozialen Medien scheint kaum noch beherrschbar. So reden viele Menschen vom „Zeitalter des Chaos“, von Un- kalkulierbarkeit und Kontrollver- lust und haben Angst vor der Zukunft. Bibeltreue Chris­- ten stehen zusätzlich unter dem Eindruck des Verfalls in der allgemeinen Christenheit, die immer mehr den im Sendschreiben an Laodizea (s. Off 3,14-22) beschriebenen bösen Charakter zeigt.
Mehr lesen

Belastungen

Die Belastungen in unserem Leben können sehr vielfältig sein. Niemand ist davon ausgenommen. Sie ziehen sich auch durch alle Altersstufen. Mal empfinden wir sie weniger, mal stärker, manchmal kommen wir an Belastungsgrenzen oder drohen gar, unter der Last zusammenzubrechen. Doch Gott lässt uns damit nicht allein, sein Wort gibt uns wertvolle Hinweise zu diesem Thema.
Mehr lesen

Persönliche Worte (unbeschwerte Christen?)

Persönliche Worte (unbeschwerte Christen?) Liebe Glaubensgeschwister,liebe Freunde, als Christen haben wir es nicht immer leicht in dieser Welt – oder doch? Eigentlich könnten wir die unbeschwertesten Menschen sein, denn wir haben den Herrn Jesus, unseren Retter und Fürsprecher, den Sohn Gottes, auf unserer Seite. Trotzdem plagen auch uns oft Sorgen und Ängste in mancherlei Hinsicht: […]
Mehr lesen
1 2 3 76
© 2025 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo