BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Vom Unruhestifter zum Segensbringer (Teil 3)

© WoGi, fotolia.com
Die Zeit in der Fremde nähert sich für Jakob seinem Ende zu. Aus dem einsamen Mann war das Haupt einer großen Familie geworden und aus dem mittellosen  Flüchtling der Besitzer großer Herden. Trotz mancher notwendiger Züchtigung hatte Gott Jakob in Paddan-Aram doch auch sehr gesegnet.

Jakobs Flucht aus Paddan-Aram (1.Mose 31,13-21)

Gott hatte Jakob gesagt, dass er in das Land seiner Verwandtschaft zurückkehren sollte. Er hätte sich im Vertrauen auf das Wort des Herrn von Laban verabschieden kön­nen wie einst der Knecht Abra­hams (s. 1.Mo 24,54-60). Aber da­zu war das Verhältnis der beiden Männer zu sehr gestört und zudem mangelte es Jakob an Gottver­trauen. So macht er sich heimlich mit seiner Familie und seinen Her­den aus dem Staub. Heimliches Handeln ist eines Gläubigen un­würdig. Es ist das Kennzeichen eines schlechten Gewissens oder der Menschenfurcht.

Das letzte Zusammentreffen von Jakob und Laban (1.Mose 31, 22-44)

Nach drei Tagen erfährt Laban von der Flucht Jakobs und nach einer siebentägigen Verfolgung holt er ihn ein. Er handelt und spricht sehr zurückhaltend mit Jakob, weil Gott ihm dies zuvor geboten hatte. Aber er tadelt doch die heimliche Flucht und bezichtigt Jakob des Diebstahls seiner Hausgötter. Ob La­ban Jakob tatsächlich mit Freude und Musik verabschiedet hätte, wie er es ihm sagt, ist sehr fraglich. Sei­ne Worte erinnern an das, was die Philister Isaak sagten (s. 1.Mo 26, 28-29) und lassen Heuchelei und fehlende Wahrhaftigkeit vermuten. Jakob begründet sein heimliches Weggehen und fordert dann den Tod des Diebes der Hausgötter, ohne zu wissen, dass Rahel diesen Diebstahl begangen hatte. Wie ge­fährlich ist es, ohne genaue Kennt­nis der Sachlage, vorschnell zu re­den! Rahel gelingt es mit großer List, den gestohlenen Hausgötzen vor Laban zu verstecken, so dass die Suche vergeblich bleibt. Men­schen kann man täuschen, nicht aber Gott, vor dessen Augen alles bloß und aufgedeckt ist (s. Heb 4,13). Dies zeigt uns auch die Geschichte Achans (s. Jos 7). Der gestohlene Teraphim wird uns in der Geschichte Jakobs noch einmal begegnen. Nachdem Laban seinen Hausgötzen nicht gefunden hat, lässt Jakob sei­ner Entrüstung über die vermeint­lich falsche Beschuldigung freien Lauf. Dabei spricht er von den Stra­pazen seiner Arbeit als Hirte bei Laban. Hier erkennen wir eine weitere Art der Erziehung Jakobs in der Schule Gottes. Einerseits hatten die vielen Schwierigkeiten, die Jakob vonsei­ten Labans erleben musste, ihn doch an Gott denken lassen (31,42). Andererseits war Jakob geformt wor­den. In seiner Jugend war er ein sanfter Mann gewesen, der in den Zelten blieb (s. 1.Mo 25,27). Dieses Wesen war für die damalige Berufswelt des Mannes nicht ge­rade nützlich. Aber durch die harte Arbeit bei Laban lernt Jakob alles, was für den Hirtenberuf nötig war. Auch bei uns benutzt der Herr manch­mal schwierige Umstände oder schwierige Menschen, um uns Dinge lernen zu lassen und um unsere Persönlichkeit zu formen. Oft werden wir dadurch zubereitet und für künftige Aufgaben ge­schickt gemacht.

Sie wollen den ganzen Artikel lesen? Dazu benötigen Sie ein Online-Abo.

Aktuelle Artikel

Auf die Beurteilung Gottes kommt es an

Als alle Dinge in der Schöpfung ins Dasein gerufen wurden, sprach Gott am sechsten Tag: „Lasst uns Menschen machen in unserem Bild, nach unserem Gleichnis; und sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alles Gewürm, das sich auf der Erde regt!“ (1. Mo 1,26).
Mehr lesen

ChatGPT – Chancen und Risiken

Das digitale Zeitalter, in dem wir längst angekommen sind, bietet Chancen, birgt aber auch viele Risiken. Es ist wie mit der Einnahme von Medikamenten. Sie kann nützlich sein, aber es gibt Risiken und Nebenwirkungen, die wir nicht einfach beiseiteschieben können. Falscher oder übermäßiger Gebrauch kann sehr schädlich, ja, sogar tödlich sein.
Mehr lesen

Salomo und das ungeteilte Herz

Vierzehnmal finden wir das „ungeteilte Herz“ in den Büchern der Könige und Chronika erwähnt. Sonst lesen wir davon nur noch in Jesaja 38,3, wo der todkranke Hiskia Gott sagt, dass er in Wahrheit und mit ungeteiltem Herzen vor seinem Angesicht gewandelt ist. Diese Aussage finden wir auch in 2. Könige 20,3. Bei drei Königen, Nachkommen Davids, spricht Gott von einem ungeteilten Herzen oder dem Gegenteil davon, bei Abijam (s. 1. Kön 15,3), Asa (s. 1. Kön 15,4; 2. Chr 15,17) und Amazja (s. 2. Chr 25,2).
Mehr lesen

Einblicke in biblische Häuser (Teil 3)

In zwei Artikeln sind wir schon „zu Besuch“ in Häusern im Alten Testament gewesen. Jetzt schauen wir uns einige Häuser an, von denen uns in den Evangelien berichtet wird.
Mehr lesen

Zacharias und Elisabeth

Zacharias und Elisabeth gehörten zu den wenigen Treuen, die in der Zeit lebten, in der der Herr Jesus geboren wurde. Der Bibeltext (s. Lk 1,5-79) gibt uns wertvolle Anregungen für unser persönliches Leben und auch für unsere Ehen.
Mehr lesen

Persönliche Worte (Jeder Jahreswechsel)

Liebe Leser, jeder Jahreswechsel erinnert uns an die verstrichene Zeit, an Zeitpunkte, Neuanfänge oder Abschlüsse. Wir denken zurück an die letzten Wochen oder Monate und rufen uns in Erinnerung, was geschehen ist und was sich anders entwickelt hat, als wir es uns vielleicht gedacht hatten. Manche schauen voll Zuversicht nach vorne, andere hingegen zaghaft oder gar ängstlich.
Mehr lesen
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo