In den Abschiedsworten Moses an das Volk Israel stellt er ihnen immer wieder die Konsequenzen von richtigen und falschen Entscheidungen vor. Er hatte ihnen sowohl Leben und Glück als auch Tod und Unglück vorgestellt (s. 5. Mo 30,15), um das Volk dann aufzufordern, das Leben zu wählen: „Das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebest, du und deine Nachkommenschaft …“ (5. Mo 30,19). Die Liebe zu Gott und seinem Volk trieb Mose zu diesem eindringlichen Appell an.
Auch heute haben Menschen die Wahl zwischen Leben und Tod, zwischen ewiger Errettung und ewiger Verdammnis. Viele Evangelisten, Missionare, Kolporteure[1], Gläubige an Büchertischen usw. rufen den Menschen heute zu: Wähle das Leben! Das ist die wichtigste Entscheidung im Leben eines Menschen, bei der es tatsächlich nur zwei Alternativen gibt! Wie viele Großeltern, Eltern, Angehörige und Freunde haben im Lauf der Geschichte gerufen: Entscheide dich für den Herrn Jesus! Jeder hat die Wahl und muss entscheiden. Nichts zu tun, ist die Entscheidung gegen das Leben und für den Tod.
Eine falsche Entscheidung
Als Lot mit Abraham in das Land Kanaan gezogen war, kam es zu einem Konflikt zwischen den Hirten Lots und Abrahams. Zur Lösung dieses Konflikts schlug Abraham vor, dass sie sich trennen sollten. Er überließ seinem jüngeren Neffen die Wahl, wohin er ziehen wollte. Lot entschied sich für die bewässerten Ebenen des Jordan (s. 1. Mo 13,10f.).
Sein Motiv war, optimale Voraussetzungen für seinen irdischen Besitz zu haben. Offensichtlich gab es dort die besten Bedingungen für seinen großen Viehbestand und die Gelegenheit, diesen zu vermehren. Dass in den Ebenen des Jordan auch die Stadt Sodom lag, deren Menschen „große Sünder“ waren, hielt ihn von dieser Entscheidung nicht ab (s. 1. Mo 13,13).
Die Folge dieser falschen Wahl findet sich im Verlauf der Geschichte Lots: Es war am Ende zu seinem großen Nachteil. Der Weg Lots hatte einen Nachklang weit über sein eigenes Leben hinaus: zwei große Feinde des Volkes Gottes (die Moabiter und Ammoniter) wurden seine Nachfahren (s. 1. Mo 19,37f.).
Es mag sein, dass auch wir heute vor Alternativen gestellt werden, wo wir „unsere Zelte aufschlagen“ sollen. Wo sollen wir unseren Wohn- und Arbeitsplatz suchen (vielleicht darf es auch auf die Wahl des Urlaubsortes erweitert werden) und was ist die Motivation bei einer solchen Entscheidung?
Schauen wir auf die besten Voraussetzungen, unseren irdischen Besitz zu mehren, bequeme Lebensumstände zu haben oder ist unser Antrieb „dem Herrn einen Altar zu bauen“, wie es bei Abraham der Fall war (s. 1. Mo 13,18)? Die Folgen mögen zunächst nicht offensichtlich werden (Lot war ein geehrter und äußerlich wohlhabender Mann), aber sie werden wie bei Lot nicht ausbleiben.
Fußnoten:
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Solange der Gläubige auf der Erde lebt, hat er es mit drei Feinden zu tun: dem Teufel, dem Fleisch und der Welt. Jeder dieser drei Feinde attackiert den Gläubigen auf eine andere Weise. Dabei steht jedem der drei Feinde eine Person der Gottheit ganz besonders gegenüber: Gott, der Vater, der Welt, Gott, der Sohn, dem Teufel und Gott, der Heilige Geist, dem Fleisch. Bevor wir uns auf einen Kampf mit diesen erbitterten Feinden einlassen, dürfen und müssen wir es uns bewusst machen, dass es besiegte Feinde sind. Der Herr Jesus hat am Kreuz von Golgatha mit allen drei Feinden „abgerechnet“. Doch obwohl es besiegte Feinde sind, haben sie nichts von ihrer Aktivität und Gefährlichkeit eingebüßt. Solange wir auf der Erde sind, müssen wir vor ihren Angriffen auf der Hut sein.
Sind zehn Minuten wirklich genug für den stillen Unterricht durch den Heiligen Geist? Und sind sie genug, um seinem Herz, das Verlangen nach Gemeinschaft mit uns hat, die rechte Antwort zu geben?
Im letzten Heft haben wir uns mit fünf der zehn Stellen aus dem Jakobusbrief beschäftigt, in denen wir wichtige Hinweise für unser Gebetsleben finden. Im Gebet können wir Gemeinschaft mit Gott haben und Ihn loben (s. Jak 4,8; 3,9), und wir können Gott um Weisheit bitten und in Abhängigkeit unsere Anliegen und Pläne vor Ihn bringen (s. Jak 1,5; 4,2.3.15). Diese Bibelstellen motivieren zum Gebet. Und das ist auch das Ziel der nächsten fünf Bibelstellen, die uns weitere Situationen zeigen, in denen wir beten dürfen...
Liebe Leser,
mit dem Erscheinen dieses Heftes ist das Jahr 2025 bereits wieder zur Hälfte vergangen – wie schnell und unaufhaltsam schreitet doch die Zeit voran! Schon der Komponist Ernst Decker fasste diese Erfahrung 1902 treffend in dem Lied zusammen: „Es eilt die Zeit, die Stunden fliehn, und niemand hält sie auf.“
Auch Johann Sebastian Bach thematisierte in seinen Kantaten oftmals die Vergänglichkeit der Zeit. Ein Beispiel: „Die Zeit vergeht und wir mit ihren Stunden … Hab Dank, mein Gott und Herr, für deine Pflege, für gnädige Regierung meiner Wege, für alles Heil von deiner rechten Hand, für alles, was bekannt und unbekannt“ (Bach-Werke-Verzeichnis BWV 447)...
„Andere aber wurden gefoltert, da sie die Befreiung nicht annahmen, damit sie eine bessere Auferstehung erlangten. Andere aber wurden durch Verhöhnung und Geißelung versucht und dazu durch Fesseln und Gefängnis. Sie wurden gesteinigt, zersägt, versucht, starben durch den Tod des Schwertes, gingen umher in Schafpelzen, in Ziegenfellen, hatten Mangel, Drangsal, Ungemach; sie, deren die Welt nicht wert war, irrten umher in Wüsten und Gebirgen und Höhlen und den Klüften der Erde“ (Heb 11,35-38).
Wenn es in Hebräer 11 auch um die Glaubenshelden des Alten Testaments geht, so traf und trifft diese Bibelstelle doch auch auf manche Christen zu, die Ähnliches durchgemacht haben um ihres Glaubens willen und die darin standhaft geblieben sind. Gerade dazu soll Hebräer 11 ja ein Ansporn sein.
Ein beeindruckendes Beispiel dafür sehen wir in der Hugenotten-Familie Durand, die trotz großer Widerstände fest bei ihrem Herzensentschluss geblieben ist.
Geschichtlicher Hintergrund
Frankreich im 18. Jahrhundert: Es herrscht der Sonnenkönig Ludwig XIV., der heute noch durch das prunkvolle Schloss von Versailles bekannt ist. Unter seiner Regentschaft wurde die Religionsfreiheit aufgehoben und es begann eine erneute Verfolgung der Hugenotten. Die Hugenotten waren französische Protestanten, die sich der Reformation angeschlossen hatten. Sie wurden gezwungen, zum Katholizismus überzutreten oder zu fliehen.
„An den Bächen Rubens waren große Beschlüsse des Herzens. Warum bliebst du zwischen den Hürden, das Flöten bei den Herden zu hören? An den Bächen Rubens waren große Beratungen des Herzens“ (Ri 5,15b.16).
Herzensentschlüsse, die in die Tat und in das Leben umgesetzt werden, sind zum großen Segen. Viele gute Beispiele dazu haben wir in diesem Heft gefunden. Doch es gibt auch ein warnendes Beispiel, bei dem zwar Beratungen des Herzens vorhanden waren – es waren sogar große Beratungen –, aber es folgten keine Taten. Deshalb blieben die Beratungen ohne Nutzen für das Volk Gottes.