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...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Schlaf in der Bibel

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In der Welt wird viel über den gesunden Schlaf gesprochen, wobei unterschiedliche Ansichten geäußert werden. Sicher ist, dass Gott den Menschen so geschaffen hat, dass er einen Teil des Lebens mit Schlaf zubringen muss. Was aber sagt der Herr in seinem Wort über den Schlaf? Wenn wir die Bibel dazu öffnen, können wir sehr viel dazulernen und gute Impulse für unser (geistliches) Leben bekommen.

Erstes Vorkommen in der Bibel

Was können wir aus dem Kontext des ersten Vorkommens des Wortes „Schlaf“ in der Schrift lernen? „Und Gott der Herr ließ einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen, und er entschlief. Und er nahm eine von seinen Rippen und verschloss ihre Stelle mit Fleisch“ (1. Mo 2,21).
Bildlich weist diese Stelle auf den Tod des Herrn Jesus hin, der „die Versammlung geliebt und sich selbst für sie hingegeben hat“ (Eph 5,25). Da Gott den Schlaf vor dem Sündenfall auf Adam fallen ließ, ist klar, dass es bei Adam buchstäblich kein Tod und keine Folge des Sündenfalls gewesen sein kann, denn der Tod und seine Folgen sind erst durch die Sünde in die Welt gekommen (s. Röm 5,12).
Es ist hier zwar ein besonders tiefer Schlaf (s. z. B. 1. Mo 15,12; 1. Sam 26,12 oder Hiob 33,15, wo dasselbe Wort auch nach dem Sündenfall noch vorkommt), aber es ist eben ein Schlaf, der so wie das Essen (s. 1. Mo 1,29) zum Menschsein dazugehört.
Jeder von uns braucht Schlaf, so wie auch unser Herr Jesus als vollkommener Mensch geschlafen hat (s. Mt 8,24; Mk 4,38; Lk 8,23).

Der Schlaf – ein Segen

Der Schlaf gehört aber nicht nur zum Menschsein, sondern guter Schlaf ist auch ein irdischer Segen. In Sprüche 3,24 wird demjenigen ein süßer Schlaf versprochen, der Weisheit findet. Wenn jemand also nach der Weisheit und einem von ihr gekennzeichneten Leben trachtet, dann wird er süß schlafen. Es ist eine der irdischen Segnungen, die nicht ohne Weiteres auf uns in der Zeit der Gnade übertragen werden kann, aber wir lernen durchaus, dass Gott uns durch den Schlaf segnen möchte, Er will uns damit etwas Gutes geben.
Das trifft auch insofern auf uns zu, dass wir nicht durch ein belastetes Gewissen um den Schlaf gebracht werden (s. Est 6,1; Dan 6,19), wenn wir darum bemüht sind, ein dem Herrn wohlgefälliges Leben zu führen. Das bedeutet nicht, dass Schlaflosigkeit nur wegen ungeordneter Dinge entstehen kann. Es mag verschiedene Gründe dafür geben, wie z. B. Krankheiten oder auch Nöte. Ja, sogar David kannte Nächte des Weinens, die ihn nicht bzw. weniger schlafen ließen (s. Ps 6,7).

Vertrauen auf Gott

Ein guter Schlaf kann auch ein Ausdruck des Vertrauens auf Gott sein, so dass wir uns wie David auch in großen Schwierigkeiten in Frieden niederlegen und schlafen können, da der Herr uns stützt und in Sicherheit wohnen lässt (s. Ps 3,6; 4,9). Das können wir ebenso bei Petrus feststellen, der von Herodes gefangengenommen wurde und im Gefängnis trotz Todesgefahr so fest schlief, dass er vom Engel durch einen Schlag geweckt werden musste (s. Apg 12,7). Möchten wir uns dadurch ermuntern lassen, dem Herrn mehr zu vertrauen.

Eine Belohnung für Mühen

Allerdings ist es so, dass nicht nur gottesfürchtige Menschen gut schlafen. Denn so, wie Gott die Sonne über Gerechte und Ungerechte aufgehen lässt, so belohnt Er seine Geschöpfe mit Schlaf, und zwar dann, wenn sie gearbeitet haben. „Der Schlaf des Arbeiters ist süß, mag er wenig oder viel essen“ (Pred 5,11a). Wer also redlich arbeitet und den von Gott aufgetragenen Aufgaben (Haushalt, Hausaufgaben machen, Beruf usw.) nachkommt, wird von Gott mit süßem Schlaf belohnt, der wiederum Kraft für die nächste Arbeit gibt.
Ist unser Herr nicht gütig? Magst du wenig oder viel essen, Gott belohnt dich mit Schlaf. Wenn aber der Erfolg der Arbeit zu Reichtum wird und dieser zum Zweck des Arbeitens geworden ist, dann lässt uns dieser Reichtum „nicht schlafen“ (s. Pred 5,11b), da wir eine falsche Lebensausrichtung bekommen haben.
Gott ergänzt diesen Gedanken in Psalm 127,2, indem Er verdeutlicht, dass jegliches Ergebnis der Arbeit von Ihm kommt. Uns, seinen Geliebten, kann Er alles Nötige im Schlaf geben, also dann, wenn wir nichts tun können.
Natürlich sollen wir arbeiten, aber eben nicht sorgenvoll, über das gesunde Maß hinaus oder unabhängig von Ihm auf einem Weg, der nicht seine Zustimmung hat. Wie nebenbei lernen wir erneut, dass der Schlaf an sich gut und richtig ist.

Verzicht auf Schlaf

Dennoch kann es sein, dass wir eine besondere Aufgabe oder Herzensangelegenheit haben, für die wir den Schlaf verringern. David beispielsweise wollte sich keinen Schlaf gestatten, bis er eine Wohnstätte für die Bundeslade finden würde (s. Ps 132,3-5). Die Hirten hielten nachts Wache bei der Herde (s. Lk 2,8) und der Herr Jesus betete die ganze Nacht, bevor Er die zwölf Apostel auswählte (s. Lk 6, 12.13).
Wir wissen selbstverständlich nicht, wie oft der Herr nachts betete (s. a.Mt 14,22.23), aber wir können davon ausgehen, dass es nicht die Regel war, denn sonst würde es vermutlich nicht besonders erwähnt werden. Im Gegenteil lesen wir davon, dass Er selbst im Boot so fest schlief, dass Er trotz eines Sturms geweckt werden musste (s. Mk 4,38), oder dass Er frühmorgens aufstand, um vor einem arbeitsreichen Tag zu beten (s. Mk 1,35).

Warnung

Aus dem bisher Geschilderten wird deutlich, dass wir Schlaf nötig haben, dass es aber sein kann, für den Herrn eine Zeit auf das einem normalerweise von Gott zugedachte Maß an Schlaf zu verzichten. Die Regel ist das aber nicht und niemand kann das von anderen verlangen oder ihnen auferlegen.
Man kann ein brennendes Herz für den Herrn haben und einen ausreichenden, gesunden Schlaf zugleich. Das ist ein tröstlicher Gedanke, denn vermutlich werden die meisten Väter und Mütter sowie Diener und Dienerinnen des Herrn eher etwas über Schlafmangel zu berichten haben als über ein Überangebot an Schlaf.
Es kann aber sein, dass der eine oder andere den Schlaf liebt (s. Spr 20,13) und eher durch das Wort „faul“ gekennzeichnet ist. Dann warnt die Bibel uns eindringlich davor, dem Schlaf, dem Schlummer und dem Ausruhen eine zu große Bedeutung beizumessen (s. Spr 6,6-11) und immer Ausreden für die Faulheit zu finden (s. Spr 22,13; 26,13). Dieses Verhalten wird sogar in der Welt als „Gammeln“ bezeichnet und ist nicht zur Ehre des Herrn (s. Spr 10,5; 19,15; 24,33.34)!

Schlaf zu unpassenden Zeiten

Im Neuen Testament werden uns einige Begebenheiten geschildert, bei denen die Jünger schlafend gefunden werden. Darin erkennen wir mehr als nur Hinweise auf den natürlichen Schlaf. Wir wollen einige Anwendungen auf den geistlichen Schlaf machen.

Schlaf angesichts seiner Leiden

Während der Herr im Garten Gethsemane auf den Knien liegt und betet, ja, sogar in ringendem Kampf ist, sind die Jünger vor Traurigkeit eingeschlafen (s. Lk 22,45). Wie schade! Aber wie ist es mit uns? Wie oft und wie intensiv beschäftigen wir uns in der Woche mit den Leiden des Herrn Jesus? Ist es uns egal? Vielleicht haben wir uns auch so an die Inhalte seiner Leiden gewöhnt, dass es uns nicht mehr bewegt. Möchte der Herr uns immer wieder aufs Neue tief berühren und uns „wachhalten“, damit wir Ihn „in Geist und Wahrheit anbeten “ können (s. Joh 4,24).

Schlaf angesichts seiner Herrlichkeit

Vielleicht ist uns das Thema der Leiden Christi wichtig. Aber wie ist es mit seiner zukünftigen Verherrlichung? Die Jünger waren angesichts seiner Umgestaltung auf dem Berg leider vom Schlaf beschwert und erkannten zunächst nicht, was für eine herrliche Szene sich da gerade vor ihnen abspielte. Zum Glück wachten sie völlig auf und waren von dem Eindruck tief geprägt, wie die Stelle aus 2. Petrus 1,16-19 zeigt, die Petrus Jahre später schrieb.
Und wie verhält es sich bei dir und mir? Wenn uns die zukünftige Herrlichkeit des Herrn Jesus als König Israels, als König der Könige, als Sohn des Menschen und als der von Gott Erhöhte wertvoll ist, wird sich das belebend auf uns auswirken. Dann wird uns der Gedanke bewegen und erfreuen, dass Ihm, dem Verworfenen, bald alle Ehre zuteilwird.

Schlaf hinsichtlich seines Kommens

Im Gleichnis von den zehn Jungfrauen (s. Mt 25,1-13) wird berichtet, dass alle Jungfrauen eingeschlafen waren, sowohl die klugen (wahre Christen) als auch die törichten (christliche Bekenner ohne Leben aus Gott), und zwar bis zum „Mitternachtsruf“. Dieser steht im Gleichnis für das Wiederentdecken der Wahrheit über das Kommen des Herrn.
An uns richtet sich die Frage, ob wir praktisch solche sind, die tatsächlich und buchstäblich auf den Herrn warten und Ihn sehnsuchtsvoll erwarten. Wie oft ist uns am Tag bewusst, dass Er noch heute kommen kann? Solch ein Gedanke wird nicht bewirken, dass wir uns in den Sessel setzen oder im Blick auf diese Wahrheit abstumpfen. Im Gegenteil, wir werden unsere Lampen schmücken und Ihm entgegengehen (s. Mt 25,6.7), indem wir unser Leben Ihm weihen und die Zeit für Ihn auskaufen.

Zwei Appelle

Sollten wir nur schwache Empfindungen im Blick auf die Leiden, die Herrlichkeit und das Kommen Christi haben, werden wir in unserem Verhalten, unseren Interessen und unserer Ausrichtung sehr wahrscheinlich den Menschen dieser Welt gleichen. Aber genau das soll laut 1. Thessalonicher 5,6 nicht sein. Wir sollen wachen, den Herrn erwarten und nüchtern sein, also frei von Gedanken, die unser geistliches Urteilsvermögen beeinflussen und trüben. Die schlafen, sind die Ungläubigen (s. V. 7) und wir sollen ihnen nicht gleichen!
Doch wie kommen wir da heraus? „Wache auf, der du schläfst, und stehe auf aus den Toten, und der Christus wird dir leuchten!“ (Eph 5,14). Das ist die Antwort: Jemand weist uns auf Christus hin und richtet diesen Weckruf an uns – das kann natürlich auch durch das Lesen der Bibel geschehen. Wir werden also wachgerüttelt und richten unseren Blick auf den für uns leuchtenden Christus. Dann wird Er in seinen Leiden, seiner Herrlichkeit und im Hinblick auf sein Kommen wieder unsere Herzen erfüllen.

Trost

Dieser wunderbare Herr ist es schließlich, der sich auch heute noch völlig für uns interessiert. Er schlummert und schläft nicht. „Der Herr wird dich behüten vor allem Bösen, er wird behüten deine Seele“ (Ps 121,7).
Er, der auf der Erde Schlaf nötig hatte, ist nicht eine einzige Sekunde abwesend und gleichgültig, wenn es um deine und meine Not geht, sei sie menschlich gesprochen groß oder klein. Er ist immer da und Er wird dir und mir seine Hilfe zukommen lassen (s. Ps 121). Das halten wir fest, bis Er kommt.

Damian Korcz

In Frieden werde ich sowohl mich niederlegen als auch schlafen; denn du, Herr, allein lässt mich in Sicherheit wohnen.
Psalm 4,9

Jakobs Halt in Beerseba – aus Furcht vor Gott

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„Glückselig der Mensch, der sich beständig fürchtet“
Spr 28,14

„Eine gute Nachricht labt das Gebein“
Spr 15,30b

Vater Jakob ist in Hochstimmung! Beladen mit Getreide sind seine Söhne aus Ägypten zurückgekehrt mit der Botschaft: Dein Sohn Joseph lebt!
Jakobs Herz erstarrt − er kann es nicht fassen: Sein tot geglaubter Sohn lebt noch und er ist der Herrscher über das ganze Land Ägypten. Und dann hat Joseph ihn noch aufgefordert: „Komm zu mir herab, zögere nicht! Und du sollst im Land Gosen wohnen und nahe bei mir sein … Ich will dich dort versorgen“ (1. Mo 45,9-11).
Als der Vater das hört, ist er überwältigt – und sein Geist lebt auf!
Dass ihre Nachricht wahr ist, sieht Jakob an den mitgebrachten Wagen, der Wegzehrung und den Wechselkleidern, die Joseph seinen Brüdern mitgegeben hat.
Das Herz Jakobs jubelt: „Genug! … Ich will hinziehen und ihn sehen, ehe ich sterbe“ (1. Mo 45,28). Seine Gefühle übermannen ihn regelrecht …
Eine lange Reise steht vor ihnen: Es entsteht ein geschäftiges Treiben, der Umzug wird in den Familien vorbereitet. Jakob bricht auf und sie alle verlassen Hebron: Jakob, seine Söhne mit ihren Frauen, ihren Kindern, den Bediensteten – und eine Menge Vieh (s. 1. Mo 46,1).

„Wer in seiner Geradheit wandelt, fürchtet den Herrn“ (Spr 14,2)

Bis jetzt haben wir nichts darüber vernommen, dass Jakob seinen Gott hinsichtlich des Umzugs befragt hätte. Aber das wird plötzlich anders: In Beerseba, der südlichsten Stadt des Landes Kanaan, überfällt den alten Jakob kurz vor der Weiterreise nach Ägypten Furcht.
Diese Furcht vor Gott ist begründet!
Ihm wird bewusst, dass Gott seinem Vater Isaak befohlen hatte: „Zieh nicht nach Ägypten hinab; bleib in dem Land … Halte dich auf in diesem Land, und ich werde mit dir sein und dich segnen“ (1. Mo 26,2.3)! Ja, damals hatte sein Vater Gott gehorcht und war nicht weitergezogen. Gott hatte ihn für seinen Gehorsam reich gesegnet.
Das alles geht Jakob durch den Kopf! Sein ganzes Leben läuft noch einmal wie ein Film vor seinen Augen ab: Wie viel hatte er in der Schule Gottes zu lernen gehabt. Manches Versagen war auf seiner Seite – und doch war der gnädige Gott mit ihm zu einem guten Ziel gekommen.
Es wird ihm klar: Nein, keinen Schritt weiter ohne Gottes Zustimmung! Das lässt ihn innehalten und nach Gottes Willen fragen.
Wir blenden in unsere Tage: Auch im Leben der Kinder Gottes gibt es Zeiten wichtiger Entscheidungen. Vielleicht ist es der Umzug an einen anderen Ort, die Wahl des Ehepartners oder der Wechsel einer Arbeitsstelle und vieles mehr …
Machen wir uns bewusst, dass Gott uns liebt und einen Plan für unser Leben hat.
Wenn schon die Haare auf unserem Kopf alle gezählt sind (s. Lk 12,7), wie viel mehr können wir Ihm in allen Lebensfragen vertrauen.
Gottes Zusage gilt auch heute und macht Mut: „Ich will dich unterweisen und dich den Weg lehren, den du wandeln sollst; mein Auge auf dich richtend, will ich dir raten“ (Ps 32,8).
Fürchten wir uns vor eigenen Wegen, denn der Eigenwille ist vor Gott „wie Abgötterei und Götzendienst“ (1. Sam 15,23). Wie gesegnet ist es deshalb, wenn wir jeden Schritt mit dem Herrn planen!

„Im Licht des Angesichts des Königs ist Leben“ (Spr 16,15)

Jakob sucht in Beerseba das Angesicht seines Gottes: Er opfert Schlachtopfer dem Gott seines Vaters Isaak (s. 1. Mo 46,1). Es ist der lebendige und wahre Gott, der sogleich zu Jakob redet! Unmissverständlich hört er „in den Gesichten der Nacht“ zweimal seinen Namen rufen: „Jakob! Jakob!“ (V. 2). Es hat den Anschein, als hätte Jakob jene Nacht wachend zugebracht, denn seine Antwort lautet sofort: „Hier bin ich“ (V. 2).
Der Gott Jakobs „ist unser Gott immer und ewig!“ (Ps 48,15). Er will uns „nicht versäumen“ und uns „nicht verlassen“ – Er will unser „Helfer“ sein (s. Ps 48,15; Heb 13,5.6).
Wir haben das Vorrecht, Ihm zu jeder Zeit an jedem Ort im Gebet zu nahen – und zwar dank des Opfers unseres Herrn Jesus, als „angenehm gemacht in dem Geliebten“ (Eph 1,6[1]) – und in dem kostbaren Namen seines Sohnes (s. Joh 16,23).
Gott antwortet nicht immer unmittelbar wie bei Jakob. Oft ist auch Ausharren gefragt.
Aber es kann sein, dass eine Sache keinen Aufschub duldet. Dann rufen wir zum Herrn – Er sieht die Not unseres Herzens, sieht, dass wir Furcht haben, etwas ohne Ihn zu tun.
Väter freuen sich, wenn ihre Kinder sie um Rat fragen und stehen ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Sollte unser himmlischer Vater anders handeln? Er liebt uns mehr, als irdische Väter lieben können. Sollte Er, wenn Er bei uns den Wunsch sieht, Ihm zu gehorchen, uns nicht auf irgendeine Weise antworten?

„Wer das Gebot bewahrt, bewahrt seine Seele“ (Spr 19,16)

Jakob hört Gottes eindeutige Ansage: „Fürchte dich nicht, nach Ägypten hinabzuziehen; denn zu einer großen Nation will ich dich dort machen. Ich will mit dir nach Ägypten hinabziehen und ich will dich auch gewiss heraufführen; und Joseph soll seine Hand auf deine Augen legen“ (1. Mo 46,3.4).
Jetzt ist der Weg für Jakob frei: Gott hat ihm seine Zustimmung erteilt! Und die geht ihm über alles. Gottes Friede erfüllt sein Herz. „Da machte sich Jakob von Beerseba auf“ (1. Mo 46,5).
Dieser Friede ist ein wichtiger Indikator bei allen Entscheidungen! Achten auch wir darauf, dass „der Friede des Christus in unseren Herzen regiert [o. entscheidet]“ (s. Kol 3,15).

„Wer [seine Übertretungen] aber bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen“ (Spr 28,13)

Und was ist, wenn wir im Rückblick erkennen müssen: Wir haben uns geirrt – die eigenen Gefühle haben uns irregeleitet? – Wir dürfen wissen: Es gibt immer einen Weg zurück! Nach einem aufrichtigen Bekenntnis unseres Versagens dürfen wir seine Vergebung annehmen und einen Neuanfang machen (s. 1. Joh 1,9).
Nichts kann uns scheiden von der Liebe Gottes, mit der Er uns nachgeht.
Es kann sein, dass uns die Folgen des eigenen Weges nicht erspart bleiben, „denn was irgend ein Mensch sät, das wird er auch ernten“ (Gal 6,7). Aber selbst dann kann Gott in seiner Gnade noch etwas Gutes daraus hervorkommen lassen.
Zurück zur Geschichte Jakobs: Unter dem Segen Gottes kommt Jakob mit seiner Familie ohne Zwischenfälle in Ägypten an: Joseph sieht seinen Vater nach Jahren wieder, fällt ihm um den Hals und weint vor Ergriffenheit. Wie glücklich sind Vater und Sohn (s. 1. Mo 46,28 ff.).
Wie gut zu wissen, dass der Gott Jakobs auch unser Gott ist: „Glückselig der, dessen Hilfe der Gott Jakobs, dessen Hoffnung auf den Herrn, seinen Gott, ist!“ (Ps 146,5).

Friedhelm Müller


Fußnoten:

  1. Siehe Fußnote der „Elberfelder Bibel, Edition CSV.

2 schöne Dienste

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„Und sie trat zu derselben Stunde herzu, lobte Gott und redete von ihm zu allen, die auf Erlösung warteten in Jerusalem“
Luk 2,38

Der Vers spricht von Anna, der Tochter Phanuels, einer 84-jährigen Prophetin aus dem Stamm Aser, die nach nur 7-jähriger Ehe Witwe wurde und nun Nacht und Tag mit Fasten und Flehen im Tempel diente. Nach einem langen Leben mit einem schmerzhaften Einschnitt, der sie aber nicht bitter gemacht hat, darf sie nun die größte Erfahrung ihres Lebens machen.
Maria und Joseph waren nach Jerusalem gekommen, um ihr Kind dem Herrn darzustellen. Simeon war durch den Geist geleitet in den Tempel gekommen, hatte das Kind auf den Arm genommen, Gott gelobt und dann Weissagungen ausgesprochen.

Das Betrachten des Herrn Jesus lässt in den Herzen Lob entstehen, das über die Lippen kommend zu Gott aufsteigt.


Sie trat zu derselben Stunde herzu

Genau im richtigen Augenblick, wie zuvor Simeon auch, kommt Anna in den Tempel und darf miterleben, was geschieht. Von Simeon lesen wir, dass er durch den Geist in den Tempel kam. Anna hielt sich immer im Tempelbereich auf. Sie fastete und betete. Aus der Gemeinschaft mit Gott heraus trat sie jetzt herzu. Nur aus der Gemeinschaft mit Gott heraus und unter der Leitung des Geistes können auch wir zur rechten Zeit am rechten Ort sein.

Nur aus der Gemeinschaft mit Gott heraus und unter der Leitung des Geistes können wir zur rechten Zeit am rechten Ort sein.


Sie lobte Gott

Nachdem sie das Kind gesehen hatte, tat sie zuerst dasselbe, was Simeon auch getan hatte: Sie lobte Gott. Das Betrachten des Herrn Jesus, ob real wie bei Simeon und Anna, oder mit den Augen des Glaubens wie bei uns, lässt in den Herzen Lob entstehen, das über die Lippen kommend zu Gott aufsteigt. Das war bei den beiden Alten der erste und vornehmste Dienst und sollte es auch bei uns sein.

Sie redete von ihm

„Aus der Fülle des Herzens redet der Mund“ (Mt 12,34b). Das geschah nun auch bei Anna. Sie redete von Ihm, dem Messias, den sie gesehen hatte. Hier möchte ich zuerst einmal alle Eltern und Großeltern ermuntern, den Kindern bzw. Enkelkindern vom Herrn Jesus zu erzählen, vor allem, wenn diese noch nicht lesen können. Ist unser Herz voll von Ihm? Wie schön wäre es, wenn die Kleinen alle Berichte von Ihm schon kennen würden, bevor sie in die Schule kommen. Welche Mühe hatten sich wohl die Mutter und Großmutter von Timotheus gegeben, so dass dieser von Kind auf die Schriften kannte (s. 2. Tim 3,15).

Alle, die auf Erlösung warteten

Anna redete zu allen, die in Jerusalem wohnten und auf Erlösung warteten. Ob sie sie alle kannte? Kennen wir alle Gläubigen an unserem Wohnort? Und wenn wir solche kennen, die sich nicht mit uns versammeln, worüber sprechen wir mit ihnen? Manche neigen dazu, über die Unterschiede im Schriftverständnis zu reden. Lasst uns lieber über Ihn sprechen und uns gemeinsam an seiner herrlichen Person erfreuen. Das verbindet die Herzen. Wer weiß, wozu solche Gespräche dann noch führen.

Horst Zielfeld

Preist den Herrn, ruft seinen Namen an, macht kund unter den Völkern seine Taten!
Chronika 16,8

Wie wird es im Himmel sein ? (Teil 4)

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Die Frage, wie es im Himmel sein wird, hat uns sicher alle schon beschäftigt. Auch Kinder fragen danach. Antworten darauf zu geben, fällt uns manchmal gar nicht so leicht. Dem, was uns Gottes Wort dazu sagt, gehen wir in dieser Artikelserie ein wenig nach.
„Denn wir werden alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden … So wird nun jeder von uns für sich selbst Gott Rechenschaft geben“ (Röm 14,10.12).
„Denn wir müssen alle vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder empfange, was er in dem Leib getan hat, nach dem er gehandelt hat, es sei Gutes oder Böses“ (2. Kor 5,10).

Nach der Entrückung werden wir alle vor dem Richterstuhl des Christus erscheinen. Dabei müssen wir kein Gericht fürchten, denn der Herr Jesus sagt in Johannes 5,24: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer mein Wort hört und dem glaubt, der mich gesandt hat, hat ewiges Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern ist aus dem Tod in das Leben übergegangen.“ „Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm“ (Jes 53,5).
Der Richterstuhl ist jedoch nötig, damit wir unser ganzes irdisches Leben in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken sehen. Hier haben wir noch manche Fragen, verstehen die Führung Gottes oft nicht und sind in unserer Sichtweise stark eingeschränkt. Wir können in unseren Entscheidungen und Beurteilungen falschliegen. Unsere Motive sind nicht immer aufrichtig und wir lassen es oft am Selbstgericht fehlen.
All das muss im himmlischen Licht besehen werden, damit es keine Differenzen mehr gibt zwischen unserer Wahrnehmung und seiner vollkommenen Beurteilung. Die völlige Übereinstimmung als Ergebnis des Richterstuhls ist ein Grund, sich auf dieses Ereignis von Herzen zu freuen!
Doch um was geht es am Richterstuhl des Christus genau?

Wir müssen alle offenbar werden

Schon für die Jetztzeit gilt: „Kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb 4,13). Aber wir sind uns dessen oft nicht bewusst, verdrängen oder verbergen manchmal sogar Dinge in unserem Leben. Am Richterstuhl wird ausnahmslos alles vor unseren Augen offengelegt werden.

Wir müssen Rechenschaft ablegen

Jeder von uns wird für sich selbst Gott Rechenschaft geben. Der Richterstuhl ist eine ganz persönliche Sache zwischen meinem Herrn und mir. Wir müssen dort Rechenschaft ablegen für unser komplettes Denken, Reden und Handeln. Der Herr Jesus sagt in Matthäus 12,36: „Von jedem unnützen Wort, das die Menschen reden werden, werden sie Rechenschaft geben am Tag des Gerichts.“ Und 1. Korinther 3,13 macht deutlich: „So wird das Werk eines jeden offenbar werden, denn der Tag wird es klarmachen, weil er in Feuer offenbart wird; und welcherart das Werk eines jeden ist, wird das Feuer erproben.“
Das legt einen tiefen Ernst auf uns. Nur das, was der Heilige Geist in uns wirken konnte, wird dem Feuer standhalten, alles andere wird verbrennen. Am Richterstuhl des Christus werden wir das demütig anerkennen.

Wir werden Lohn empfangen

Das ist die andere Seite des Richterstuhls, die Seite der Gnade. Der Herr möchte so gerne zu uns sagen: „Wohl, du guter und treuer Knecht! Über weniges warst du treu, über vieles werde ich dich setzen; geh ein in die Freude deines Herrn“ (Mt 25,21). „Jeder aber wird seinen eigenen Lohn empfangen nach seiner eigenen Arbeit“ (1. Kor 3,8).
Dabei wird der Herr nichts übersehen. „Denn wer irgend euch einen Becher Wasser zu trinken gibt in meinem Namen, weil ihr Christus angehört, wahrlich, ich sage euch: Er wird seinen Lohn nicht verlieren“ (Mk 9,41). In Matthäus 25,35-40 gibt der Herr einige Beispiele (wenn auch prophetisch in einem anderen Zusammenhang): „Ich war hungrig, und ihr gabt mir zu essen; ich war durstig, und ihr gabt mir zu trinken; ich war Fremdling, und ihr nahmt mich auf; nackt, und ihr bekleidetet mich; ich war krank, und ihr besuchtet mich; ich war im Gefängnis, und ihr kamt zu mir … Wahrlich, ich sage euch, insofern ihr es einem der geringsten dieser meiner Brüder getan habt, habt ihr es mir getan.“
So darf uns der Ausblick auf den Richterstuhl ein Ansporn sein. Eigentlich gilt uns die folgende Aufforderung: „So auch ihr, wenn ihr alles getan habt, was euch befohlen ist, so sprecht: Wir sind unnütze Knechte; wir haben getan, was wir zu tun schuldig waren“ (Lk 17,10). Und trotzdem will der Herr uns Lohn geben. Was für eine Gnade!
„Glückselig jene Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend finden wird! Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich umgürten und sie sich zu Tisch legen lassen und wird hinzutreten und sie bedienen“ (Lk 12,37). Anbetungswürdiger Herr!
Möchten wir unser Leben mehr auf die Perspektive des Richterstuhls ausrichten. Auf dem Richterstuhl sitzt mein Heiland und Herr, „der mich geliebt und sich selbst für mich hingegeben hat“ (Gal 2,20). Er ist es wert und würdig, dass ich Ihm mit Hingabe diene.

Andreas Kringe

Die virtuelle Verführung

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Er muss es einfach tun! Immer und immer wieder. Als Pit klar wird, in was er sich da verstrickt hat und welche schlimme Sünde es in den Augen Gottes ist, ekelt es ihn vor sich selbst. Trotzdem kann er nicht davon ablassen! Bei jeder Gelegenheit greift er wieder zu seinem Smartphone und ruft im Internet Seiten mit pornographischen Inhalten auf. Obwohl Pit weiß, dass es sein Verderben ist, ist er von der Sucht beherrscht und gefesselt. Doch statt Befriedigung zu finden, spürt er nur eine jedes Mal größer werdende Leere. Wie konnte das passieren und so weit kommen?

Kein neues Problem

„Denn am Fenster meines Hauses schaute ich durch mein Gitter hinaus; und ich sah unter den Einfältigen, bemerkte unter den Söhnen einen unverständigen Jüngling, der auf der Straße hin und her ging, neben ihrer Ecke, und den Weg zu ihrem Haus schritt, in der Dämmerung, am Abend des Tages, in der Mitte der Nacht und in der Dunkelheit“
Spr 7,6-8

Langeweile, Leichtfertigkeit, Neugierde, dazu der Reiz und Nervenkitzel des Verbotenen: Schon Salomo warnte vor den verheerenden Folgen, die aus dieser Kombination erwachsen können. Der junge Mann, von dem in diesen Bibelversen die Rede ist, lungerte scheinbar ziellos herum. Aber er wusste genau, wo er was erleben konnte.
Heute muss keiner mehr auf die Straße gehen, um mit einer fremden Frau in Sünde zu fallen. Das Vergnügen ist nur „einen Klick“ entfernt, und damit auch die Sünde und das Verderben. Denn eine andere als die eigene Frau anzusehen und sie zu begehren, ist in den Augen Gottes dasselbe wie tatsächlicher Ehebruch (s. Mt 5,28).
Jedes Gerät, mit dem sich das Internet nutzen lässt, ermöglicht den Zugriff auf Angebote, die uns in die gleiche Schlinge ziehen wollen wie die Frau in Hurenkleidung, von der Salomo im weiteren Verlauf von Sprüche 7 spricht. Genau wie diese Frau damals ist die Verführung durch zweifelhafte mediale Angebote eine reale Gefahr – auch für Christen, und zwar jeden Alters.

Eine tückische Falle

Am Anfang stand bei Pit die Langeweile. So wie der junge Mann in Sprüche 7 die Straße auf und ab lief, rief er ziellos alle möglichen Seiten auf, bis sein Blick am Bild einer Frau hängen blieb, von der eine magische Anziehung auf ihn auszugehen schien.
Die Frau in Sprüche 7 verleitete den jungen Mann „durch ihr vieles Zureden, riss ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen. Auf einmal ging er ihr nach“ (Spr 7,21.22). Die Frau auf dem Bild sah aus wie die Frau seiner geheimen Träume. Neugierig tippte Pit auf das Bild.

Eine altbekannte Taktik

Der Teufel bedient sich heute noch der gleichen Angriffsflächen wie damals, wenn er seine Schlingen auslegt, um uns zu verführen und zu Fall zu bringen. Es sind die Lust der Augen, die Lust des Fleisches und der Hochmut des Lebens (s. 1. Joh 2,16). Dabei sind seine Angriffe oft nicht sofort als solche zu erkennen. Salomo vergleicht seine Taktik mit der eines Vogelfängers, der seine Schlinge für den Vogel unbemerkt auslegt: „… wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, dass es sein Leben gilt“ (Spr 7,23).
Die Lust der Augen weckt unser Interesse und lenkt die Aufmerksamkeit auf das, was begehrenswert erscheint. Die Lust des Fleisches weckt in uns den Wunsch, unbedingt das haben zu wollen, was uns begehrenswert erscheint. Und der Hochmut des Lebens führt uns dazu, die Gebote Gottes zu übertreten, so dass wir uns selbst einreden, dass das alles doch völlig unproblematisch ist. „Was ist schon dabei? Einmal ist keinmal!“ So dachte auch Pit. Und als sein Gewissen sich meldete, beruhigte er sich selbst mit dem Gedanken, die Grenzen zu kennen und alles im Griff zu haben.

Eine eigene Entscheidung

Von Martin Luther stammt das Zitat: „Wie man nicht wehren kann, dass einem die Vögel über den Kopf herfliegen, aber wohl, dass sie auf dem Kopfe nisten, so kann man auch bösen Gedanken nicht wehren, aber wohl, dass sie in uns einwurzeln.“
Pit hatte das Bild der Frau nicht gezielt gesucht. Aber es war seine eigene Entscheidung, es anzuklicken. Es mag ihm in dem Moment nicht unbedingt bewusst gewesen sein, dass er gerade eine willentliche Entscheidung getroffen hatte. Das ändert aber nichts an der Tatsache. Mit dem ersten Schritt fängt es immer an. Und darum ist es so wichtig, dass er nicht unbedacht getan wird.

Ein geschickt geknüpftes Netz

„Sie ist leidenschaftlich und unbändig … und neben jeder Ecke lauert sie. – Und sie ergriff ihn und küsste ihn, und mit unverschämtem Angesicht sprach sie zu ihm: … darum bin ich ausgegangen, dir entgegen, um dein Angesicht zu suchen, und ich habe dich gefunden. Mit Teppichen habe ich mein Bett bereitet … Komm, wir wollen uns in Liebe berauschen bis zum Morgen, an Liebkosungen uns ergötzen. Denn der Mann ist nicht zu Hause, er ist auf eine weite Reise gegangen“ (Spr 7,11-20).
Es ist wie bei einer Fischreuse, bei der die Maschen des Netzes immer enger geknüpft werden, je weiter es zum Ende des Netzes geht, so dass der Fisch irgendwann nicht mehr entrinnen kann. Auf den ersten unbedachten Klick folgt die zweite Versuchung. Und dann die dritte. Bis die Falle der Sucht schließlich zuschnappt.

Eine verschobene Hemmschwelle

Das geschieht nicht immer direkt beim ersten verlockenden Bild. Der unverständige Jüngling in Sprüche 7 erlag der Verlockung auch nicht auf der Stelle. „Sie verleitete ihn durch ihr vieles Zureden, riss ihn fort durch die Glätte ihrer Lippen. Auf einmal ging er ihr nach, wie ein Ochse zur Schlachtbank geht und wie die Fußfesseln zur Züchtigung des Narren dienen, bis ein Pfeil seine Leber zerspaltet; wie ein Vogel zur Schlinge eilt und nicht weiß, dass es sein Leben gilt“ (V. 21-23).
Beim ersten Klick ist häufig die Neugierde und der Reiz des Unbekannten die Triebfeder. Schnell kann diese erste Sünde dazu führen, dass beim zweiten Mal schon die Erregung, die beim ersten Klick verspürt wurde, bewusst gesucht wird. Und mit jedem weiteren Mal setzt dieser Kick später ein. Bis er sich selbst dann nicht mehr einstellt, wenn die Schamlosigkeit nicht mehr gesteigert werden kann. Spätestens jetzt hat die Falle zugeschnappt und die Suche nach dem Kick ist zur Sucht geworden.

Ein weiser Ratschlag

„Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich, und horcht auf die Worte meines Mundes! Dein Herz wende sich nicht ab nach ihren Wegen, und verirre dich nicht auf ihre Pfade! Denn viele Erschlagene hat sie niedergestreckt, und zahlreich sind alle ihre Ermordeten. Ihr Haus sind Wege zum Scheol, die hinabführen zu den Kammern des Todes“ (Spr 7,24-27).
Am Ende des Kapitels gibt Salomo den Rat, sich gar nicht erst der Gefahr auszusetzen, die von der Frau in Hurenkleidern ausgeht. Der beste Schutz vor ihr ist demnach, sich gar nicht erst dorthin zu begeben, wo sie wohnt.
Eltern und Freunde können uns wie Salomo dazu motivieren, aber den Herzensentschluss dazu muss jeder für sich selbst fassen. Hiob ist uns darin ein Vorbild, wenn er sagt: „Ich habe mit meinen Augen einen Bund geschlossen, und wie hätte ich auf eine Jungfrau geblickt!“ (Hiob 31,1).

Welche Unterstützung ist möglich?

Das Beste ist, wenn wir schon den ersten sündigen Schritt vermeiden und die Tür zur Sucht damit gar nicht erst öffnen. Welche Hilfsmittel gibt es, die uns bei der praktischen Verwirklichung dieses Herzensentschlusses vorbeugend unterstützen können? Hier gibt es keine Methoden, die bei jedem und zu jeder Zeit funktionieren. Die folgenden Anregungen können und wollen nur Impulse geben und zu eigenem Nachdenken anregen.

Schutz-Software

Es gibt Apps und Software[1], die uns darin unterstützen können, keine Seiten mit pornographischen Inhalten aufzurufen oder zweifelhafte Chats zu starten. Einige dieser Programme bieten wirklich gute Hilfe. Ihr Einsatz allein reicht aber nicht aus. Denn der, der die Software installiert und auf dem Gerät einrichtet, weiß dadurch auch, wie er die eingerichteten Sperren umgehen kann. Und wir können sicher sein, dass der Teufel die Lust der Augen und des Fleisches nutzen wird, uns dahin zu bringen, diese Sperren auch tatsächlich zu umgehen. Auch hier ist ein fester Herzensentschluss erforderlich!

Maßvolle Mediennutzung

Das Smartphone nur für unumgängliche Zwecke in die Hand zu nehmen, ist eine weitere sinnvolle Maßnahme. Ich muss nicht zwingend alle technischen Hilfsmittel nutzen, die einem das tägliche Leben vereinfachen wollen. Zettel und Stift zu nutzen, mag altertümlich und unbequem erscheinen. Sie erfüllen aber nach wie vor ihren Zweck. Und für alles, was nicht mit dem Handy oder Smartphone erledigt wird, muss es schon nicht mehr in die Hand genommen werden.
Zur maßvollen Mediennutzung gehört auch, im Tagesablauf bewusst medienfreie Zeiten einzuplanen. Laut einer Studie von Wissenschaftlern der Universität Bonn wurden Smartphones in Deutschland zwischen Juni und Oktober 2020 durchschnittlich 3 Stunden und 44 Minuten am Tag genutzt. Prüfen wir uns einmal selbst: Wie lange nutze ich das Smartphone täglich? Und wie viel Zeit investiere ich, um zu beten und die Bibel zu lesen?

Bewusster Umgang mit freier Zeit

Jeder muss mal Pause machen und sich erholen. Gott will uns die Zeit dazu schenken. Doch wie werden diese Pausen gestaltet? Es ist gut, auch diese Erholungsphasen in Abhängigkeit vom Herrn und in Übereinstimmung mit Ihm zu gestalten. Das bedeutet nicht, dass die Pausen freudlos wären. Ganz im Gegenteil. Gott gönnt uns den Genuss und gibt uns alles, was dazu nötig ist (s. 1. Tim 6,17b). Es gibt viele sinnvolle Möglichkeiten, um Pausen erholsam zu gestalten – auch ohne Handy, Tablet oder Computer. Aber wir sollten es nicht in Müßiggang ausarten lassen.

Eine Umkehr ist möglich

Was kannst du tun, wenn du dich doch in der Schlinge verfangen hast? Pornographie-Sucht ist keine Einbahnstraße, keine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit. Befreiung von der Sucht und Heilung der Seele sind möglich. In einem Artikel wie diesem können dazu allerdings nur Impulse und Orientierungshilfen gegeben werden. Dabei stehen die geistlichen Aspekte der Suchtproblematik eher im Vordergrund.

Der erste Schritt

Wie bei jeder Sucht ist der erste Schritt dazu die Einsicht, süchtig zu sein, und sich das auch selbst einzugestehen. Davon frei zu werden, muss der Süchtige selbst wollen. Wer sich nur aufgrund äußerer Zwänge mit seiner Sucht auseinandersetzt, steht in großer Gefahr, bei der nächsten Gelegenheit wieder rückfällig zu werden.

Ein notwendiger Schritt

Die Sucht so zu sehen und zu beurteilen, wie Gott sie sieht und darüber urteilt, gehört für einen Christen ebenfalls unbedingt zur Befreiung von dieser Sucht dazu! Neben dem Eingeständnis sich selbst gegenüber ist das Bekenntnis vor Gott deshalb unerlässlich. Nicht nur, um die Sünde zu bekennen, sondern auch, um sich von dem verderblichen Einfluss zu reinigen.
Um von der Sucht loszukommen, ist es sicher förderlich, wenn diese beiden Schritte Hand in Hand gehen. Vielleicht reift diese Einsicht in die Gedanken Gottes aber auch erst Schritt für Schritt wieder. Auch dann sieht der Herr in das Herz und den Wunsch, wieder in Übereinstimmung mit Ihm und seiner Heiligkeit zu kommen. Doch ohne Bekenntnis vor Gott wird eine dauerhafte Heilung nicht gelingen.

Pornographie-Sucht kann viele Ursachen haben. Erlittener sexueller oder seelischer Missbrauch, hormonelle Fehlfunktionen, Stressabbau bei körperlicher und psychischer Überforderung sind nur einige weitere Beispiele dafür. Oft ist neben seelsorgerlicher Hilfe und Betreuung sorgfältige medizinische und therapeutische Behandlung nötig, die speziell auf den jeweils Betroffenen ausgerichtet sein muss. Ein Zeitschriftenartikel kann hier nur darauf hinweisen, dass Hilfe nötig, verfügbar und möglich ist.

Ein unerlässlicher Baustein

Ein weiterer Baustein ist die Abschottung vom Suchtmittel „Pornographie“. Je nach Ausprägung der Sucht kann das von Mediennutzung nur unter Beobachtung (oder zumindest an gut einsehbaren Plätzen) bis zu völliger Medien-Abstinenz reichen. Generell stellt sich hier die Frage, ob es wirklich unbedingt erforderlich ist, ein Smartphone mit Internetzugang zu nutzen. Vielleicht reicht ja auch ein reiner Telefonvertrag oder sogar ein klassisches Handy mit Tastenfeld.
Süchtigen fehlen jedoch oft die Kraft und der feste Wille, solche Maßnahmen umzusetzen und durchzuhalten. Deshalb kann es notwendig sein, sich dabei von einer Vertrauensperson unterstützen zu lassen. Ein solcher Vertrauter kann dann zum Beispiel das Recht haben, das Handy allein einzurichten und Schutzsoftware oder Sperren zu in­stallieren, so dass es dem Süchtigen erschwert wird, für ihn gefährliche Seiten oder Dienste aufzurufen.

Weitere Bausteine

Neben diesen hier nur kurz angerissenen Schritten und Bausteinen sind – abhängig vom Einzelfall – eine Reihe weiterer Überlegungen und Maßnahmen erforderlich, zum Beispiel:

  • nicht beim Entzug stehen bleiben,
  • Hilfe suchen und annehmen,
  • kein Selbstmitleid haben,
  • die eigene Verantwortung anerkennen,
  • sinnvolle Freizeitbeschäftigungen suchen (z. B. Sport oder Hobbies, die nichts mit Handy, Tablet oder Computer zu tun haben),
  • gute, vertrauensvolle Beziehungen pflegen.

Eine Bitte zum Schluss

Wenn ein Leser der Pornographie-Sucht verfallen ist oder in der Gefahr steht, süchtig zu werden, ist die herzliche Bitte, innezuhalten und von diesem verkehrten, Verderben bringenden Weg umzukehren. Der Herr kann alles schenken, was zur Umkehr und Heilung nötig ist.
Und allen anderen schenke Er einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit dem Smartphone (oder dem Tablet oder Computer). Sich der Gefahren bewusst zu sein und über sündige Angebote so zu denken und zu urteilen wie Gott, sind eine wichtige Voraussetzung, um nicht unachtsam den ersten Schritt in einen Kreislauf zu machen, an dessen Ende die Sucht steht.

Stefan Busch

Es muss nicht immer Pornographie sein. Die in diesem Artikel aufgezeigte Entwicklung bis hin zur Sucht trifft auf Computerspiele genauso zu. Auch Bildungs-Apps und Wissens-Quiz bergen Suchtpotential. Bei missbräuchlicher Nutzung kann in letzter Konsequenz alles zu einer Sucht werden.

Fußnoten:

  1. Ausführlichere Informationen zu technischen Hilfsmitteln sind unter anderem auf bleibtinmir.de am Ende des Artikels „Internet und Smartphone in unseren Familien – Umgang, Gefahren, Schutz“ zu finden (ursprünglich erschienen in „Bleibt in mir“ Heft 1/2021).

Bildung fängt im Elternhaus an

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Auf dem Weg zur Arbeit fällt mein Blick auf ein Wahlplakat einer bedeutenderen Partei in Deutschland. Unübersehbar ist dort zu lesen:

„Bildung fängt mit Kita an“

Ein griffiger Spruch? Eine typische Wahlkampfparole? Das ist sicher nicht ganz von der Hand zu weisen. Dennoch steckt vermutlich mehr dahinter. Und was sich griffig anhört, ist nicht automatisch richtig.

Aus biblischer Sicht fängt Bildung nicht mit Kita an. Wer das glaubt, irrt sich gewaltig. Die Folgen einer Bildung, die erst in der Kita beginnt, sind gravierend: für die Kinder, für die Sache des Herrn – und übrigens auch für die Gesellschaft. Bildung fängt ganz woanders an, nämlich im Elternhaus – und nirgendwo anders.

Die Taktik des Teufels

Es muss uns natürlich nicht wundern, dass der Staat versucht, so früh wie möglich nach unseren Kindern zu greifen und sie dem Einfluss der Eltern zu entziehen. Schon der Pharao in Ägypten wusste:

Wer die Kinder hat, hat die Zukunft.

Deshalb wollte er die Alten schließlich laufen lassen, aber die Jungen unbedingt behalten (s. 2. Mo 10,7-11). Nebukadnezar, der König von Babel, wusste das ebenfalls. Er nahm die junge Elite der Juden und brachte sie an seinen Hof. Die Alten interessierten ihn weniger. Die Jungen haben das Leben noch vor sich. Deshalb sind sie für die Welt viel wichtiger.
Dahinter steckt ein Programm. Dieses Programm wird von dem großen Widersacher Gottes bewusst initiiert und raffiniert gesteuert. Er will verhindern, dass die Kinder nach Gottes Plan erzogen und beeinflusst werden. Er weiß, dass er dem Volk Gottes am meisten schaden kann, wenn die Kinder so früh wie möglich im Sinn der Welt beeinflusst werden.

Die Ziele geistlicher Erziehung

Genau das sollten christliche Eltern wenn möglich verhindern! Es stimmt tatsächlich: Wer die Jugend hat, hat die Zukunft! Für wen erziehen wir unsere Kinder? Das Beispiel Hannas im 1. Buch Samuel zeigt die Richtung an. Ihr Ziel war es, Samuel zu erziehen, damit er „vor dem Herrn erscheine und dort für immer bleibe“ (1. Sam 1,22). Das zeigt in der Übertragung auf uns heute die zwei großen geistlichen Ziele einer guten Erziehung unserer Kinder:

  • Vor dem Herrn erscheinen: Sie sollen sich bekehren.
  • Für immer dort bleiben: Sie sollen ein Leben in Gemeinschaft mit dem Herrn und im Dienst für Ihn führen.

Diese Ziele können wir nur erreichen, wenn wir die Bildung unserer Kinder nicht anderen überlassen.

Was ist eigentlich Bildung?

Nun stellt sich die Frage, wie Bildung überhaupt definiert wird. Bildung ist etwas, was einen Menschen prägt. Es geht um seine geistige, kognitive, gestalterische und moralische Entwicklung, die ihn fähig macht, die Anforderungen des Lebens zu meistern. Für einen Christen kommt unbedingt die geistliche Prägung und Entwicklung dazu. Sie hat sogar den höchsten Stellenwert.
Wenn man nach Synonymen für „Bildung“ sucht, stößt man relativ schnell auf den Begriff „Erziehung“. Erziehung und Bildung hängen untrennbar zusammen. Bildung kommt nicht von selbst. Als (kleines) Kind wird man gebildet. Als Jugendlicher und Erwachsener kann man seine Bildung bis zu einem bestimmten Grad selbst beeinflussen.

Prägung für das ganze Leben

Zurück zum Ausgangspunkt: Bildung fängt nicht in der Kita an, sondern im Elternhaus. Wir geben unseren Kindern zu Hause die entscheidende Prägung für ihr Leben.
Es stimmt, dass jedes Kind sich einmal selbst entscheiden muss, ob es den Herrn Jesus als Heiland annehmen und dann mit Ihm als seinem Herrn leben möchte oder nicht. Selbst im Sinn der Bibel „gut gebildete“ Kinder können sich für ein Leben ohne den Herrn Jesus entscheiden (s. Jes 1,2).
Doch wenn unsere Kinder nicht im Sinn unseres Herrn gebildet und erzogen werden, müssen wir uns nicht wundern, wenn andere dieses Vakuum füllen und das Ergebnis entsprechend ausfällt. Wenn Bildung wirklich mit der Kita (oder in der Schule) anfängt, gibt es wenig Hoffnung.

Ein motivierendes Beispiel

Ein aufschlussreiches und motivierendes Beispiel ist Mose. In seiner Rede in Apostelgeschichte 7 erwähnt Stephanus diesen Führer Israels mehrmals. Ich möchte auf zwei Zitate hinweisen, die zeigen, wie Mose „ausgebildet“ wurde:

  • „In dieser Zeit wurde Mose geboren, und er war schön für Gott; und er wurde drei Monate im Haus des Vaters aufgezogen“ (Apg 7,20).
  • „Und Mose wurde unterwiesen in aller Weisheit der Ägypter; er war aber mächtig in seinen Worten und Werken“ (Apg 7,22).

Der erste Vers zeigt, dass Mose im „Haus des Vaters“ aufgezogen und unterwiesen wurde. Dieses Haus wird in der Bibel dreimal erwähnt: In dem historischen Bericht in 2. Mose 2,1-10 handelt die Mutter. Im Rückblick von Stephanus steht der Vater als der Aktive im Vordergrund. In der Beschreibung der Glaubenshelden in Hebräer 11 sind es die Eltern (s. Heb 11,23). Das zeigt, dass es unterschiedliche Verantwortungsbereiche gibt, die aber gemeinsam angegangen werden sollen.
Der zweite Vers zeigt, dass Mose in Ägypten eine Ausbildung bekam. Es war mit Sicherheit eine Ausbildung, die damals höchsten Ansprüchen gerecht wurde. Sie entsprach allen Erkenntnissen der damaligen Zeit Ägyptens. Doch welche Ausbildung hat Mose letzten Endes wirklich geprägt? Die biblische Aussage lässt keinen Zweifel daran:
„Durch Glauben weigerte sich Mose, als er groß geworden war, ein Sohn der Tochter des Pharaos zu heißen, und wählte lieber, mit dem Volk Gottes Ungemach zu leiden, als den zeitlichen Genuss der Sünde zu haben, indem er die Schmach des Christus für größeren Reichtum hielt als die Schätze Ägyptens; denn er schaute auf die Belohnung“ (Heb 11,24-26).
Wir fragen uns, wo Mose einen solchen Glauben gelernt hatte. Die Antwort ist wiederum eindeutig: im Elternhaus! Der Glaube seiner Eltern hat Mose für sein Leben geprägt. Auch er zeigte den gleichen Glaubensmut wie sie. Alle Ausbildung Ägyptens hatte ihm diesen Glauben nicht austreiben können.

Glaubenseltern prägen Glaubensmenschen

Die erste Prägung zählt. Es ist logisch und unvermeidbar, dass unsere Kinder eine irdische Ausbildung durchlaufen – und das ist übrigens gut so. Sie müssen für das Leben viele Dinge lernen, die wir Eltern ihnen gar nicht beibringen können. Dies geschieht in der Grundschule, der weiterführenden Schule, der Berufsschule und der Berufsausbildung im Betrieb, vielleicht einem Studium oder einer Weiterbildung. Alles an seinem Platz. Aber wo fängt die Bildung an? Im Elternhaus. Wer begleitet die irdische Ausbildung? Wir Eltern!
Es ist unsere ureigenste Aufgabe, unsere Kinder mit dem Herrn und für den Herrn zu erziehen. Was unsere Kinder im Elternhaus erleben, prägt sie. Was sie hören! Was sie sehen! Und das fängt mit unserem Vorbild an.
Nichts prägt so sehr wie das, was wir vorleben. Ist es authentisches Christenleben? Sehen unsere Kinder und jungen Leute an uns, was es bedeutet, mit dem Herrn und für den Herrn zu leben? Ist da Hingabe an den Herrn und Interesse für seine Sache? Wenn ja, dann erleben sie die beste Bildung! Sie nehmen sie sozusagen mit der Muttermilch auf. Alles Weitere überlassen wir dann unserem Herrn.

Übrigens: Das Wort „auf(er)ziehen“ in Apostelgeschichte 7,21 hat etwas mit nähren (ernähren) und pflegen zu tun. Es kommt darauf an, womit wir unsere Kinder „füttern“ und wie wir sie pflegen. Die beste Nahrung ist das Wort Gottes. Die intensivste Pflege und den sichersten Schutz finden wir bei unserem Herrn.

Übrigens: Das Wort „auf(er)ziehen“ in Apostelgeschichte 7,21 hat etwas mit nähren (ernähren) und pflegen zu tun. Es kommt darauf an, womit wir unsere Kinder „füttern“ und wie wir sie pflegen. Die beste Nahrung ist das Wort Gottes. Die intensivste Pflege und den sichersten Schutz finden wir bei unserem Herrn.

Es lohnt sich, Zeit und Energie in die Bildung unserer Kinder zu stecken!

Ernst-August Bremicker

Aquila & Priszilla – ein Beispiel für ein Leben in Hingabe an den Herrn

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Der biblische Bericht über Aquila und Priszilla deckt einen Zeitraum von etwa 15 Jahren ab (s. Apg 18 bis 2. Tim 4). Das, was der Herr uns in seinem Wort über die beiden zu sagen hat, ist durchweg positiv. Sie sind gekennzeichnet von einem anhaltenden Dienst in Hingabe an den Herrn Jesus. Und das in Umständen, die nicht immer einfach waren.

Sie wohnten ursprünglich in Rom, mussten die Stadt aber verlassen, weil Klaudius befohlen hatte, dass alle Juden sich von dort entfernen sollten. So kamen sie nach Korinth, wo sie das erste Mal auf den Apostel Paulus trafen. Später reisten sie mit ihm nach Ephesus. Dann wohnten sie wieder in Rom und Paulus richtete im Römerbrief Grüße an sie aus. Schließlich finden wir sie wieder in Ephesus (s. 2. Tim 4,19), wo Timotheus diente. Sie wohnten offensichtlich jeweils an dem Ort, den der Herr für sie vorgesehen hatte.
Es wird uns berichtet, dass Aquila ein Jude war, aus Pontus gebürtig und dass die beiden von Beruf Zeltmacher waren. In ihrer Hingabe im Dienst für den Herrn haben sie Fußspuren hinterlassen. Fußspuren, denen wir folgen dürfen. Sie sind ein Vorbild an Hingabe und Ausharren. Die beiden haben sich ihren Weg nicht selbst ausgesucht, aber wir sehen, wie Gott die Umstände lenkt und benutzt, um sie jeweils an dem Ort, wo sie sind, in seinem Dienst zu gebrauchen. Aquila und Priszilla nahmen ihren Weg aus der Hand Gottes an.
Der Geist Gottes brachte ihren Dienst, der im Wesentlichen in der Stille geschah, an die Öffentlichkeit. Es ist ein Beispiel für das Wort in 2. Korinther 10,18: „Denn nicht der ist bewährt, der sich selbst empfiehlt, sondern der, den der Herr empfiehlt.“ Es wird uns viel von ihrem Handeln berichtet, aber wenig oder gar nichts direkt davon, was sie gesagt haben. Sie taten in Treue den Dienst, den der Herr für sie vorgesehen hatte.

Erkennen wir den Dienst, den der Herr für uns vorgesehen hat? Lassen wir uns durch Ihn leiten, nehmen wir die Wege, die Er für uns hat, aus seiner Hand an und nutzen die Zeit da, wo Er uns hingestellt hat im Dienst für Ihn!


Ihr gemeinsamer Dienst als Ehepaar

Es ist auffallend, dass Aquila und Priszilla immer zusammen genannt werden. Das zeigt uns Einmütigkeit und Harmonie auf dem gemeinsamen Weg und im Handeln in der Ehe. Sie gingen in Gemeinschaft miteinander an der Hand des Herrn voran. „Eine dreifache Schnur zerreißt nicht so schnell“ (Pred 4,12). Und dieses Miteinander erhöhte ihre Nützlichkeit für andere.
Mal wird Aquila zuerst genannt und mal seine Frau Priszilla. Schauen wir uns diese Stellen kurz an:

  • Apg 18,2: Wenn der Beruf der beiden genannt wird, wird Aquila zuerst genannt. Er hatte bei der Arbeit die Führung.
  • Apg 18,18: Nun begleiten sie Paulus auf der Reise nach Ephesus und dabei wird Priszilla zuerst genannt. Sie war bereit, als es darum ging, etwas im Dienst für den Herrn aufzugeben und sich auf eine erneute Reise zu begeben.
  • Apg 18,26: Sie nehmen Apollos in ihr Haus auf, um ihm das Wort Gottes genauer auszulegen. Im Zusammenhang mit dem Hören wird Priszilla zuerst genannt. Ob sie besondere Aufmerksamkeit und Bereitschaft zum Hören der Botschaft hatte? Danach handeln sie und ihr Mann gemeinsam. Es ist ein sehr schönes Zeugnis, das der Geist Gottes ihnen ausstellt.
  • 1. Kor 16,19: Bei den Grüßen von Paulus wird wiederum Aquila als Repräsentant des Hauses zuerst genannt.
  • Röm 16,3: In den Grüßen steht erneut Priszilla (Priska) an erster Stelle. Hier nennt Paulus die beiden „meine Mitarbeiter in Christus Jesus“. Auch Priska zeigte eine große Selbstaufopferung im gemeinsamen Dienst für den Herrn.
  • 2. Tim 4,19: Auch hier wird Priszilla zuerst genannt. Paulus scheint damit eine besondere Wertschätzung für die Aufnahme und Gastfreundschaft in ihrem Haus auszudrücken. Liegt dabei die Hauptlast nicht oft bei den Schwestern?
Nehmen wir persönlich und als Eheleute den uns von Gott gegebenen Platz ein und dienen wir Ihm darin in Treue! Dadurch kann der Herr uns zum Segen für andere sein lassen.


Ihr Dienst an und mit Paulus

Vermutlich waren Aquila und Priszilla schon gläubig, als sie Paulus in Korinth kennenlernten. Es war jedenfalls sofort eine Beziehung zwischen ihnen da. Und diese Beziehung über eine sehr lange Zeit ist von einer innigen gegenseitigen Zuneigung gekennzeichnet. In Korinth kam Paulus zu ihnen und wohnte ein Jahr und sechs Monate bei ihnen im Haus (s. Apg 18,11). In dieser Zeit genoss er die Gastfreundschaft dieses gläubigen Ehepaares.
Zur Gastfreundschaft werden wir wiederholt aufgefordert. Sie hat eine besondere Wertschätzung unseres Herrn (s. Röm 12,13; 1. Tim 3,2; 1. Tim 5,10; Tit 1,8; Heb 13,2; 1. Pet 4,9). Dazu ist keine Gabe, aber besondere Hingabe erforderlich.
Paulus hatte den gleichen Beruf erlernt und unterstützte sie bei der Arbeit. Wir finden darin ein Vorbild für gegenseitige Hilfe, auch in irdischen Dingen. In dieser Zeit haben sie sicher einen intensiven geistlichen Austausch miteinander gehabt.
Aquila und Priszilla waren dann bereit, ihre Existenz in Korinth aufzugeben und mit Paulus nach Ephesus zu reisen. Im Römerbrief erwähnt Paulus die besondere Selbstaufopferung dieses vorbildlichen Ehepaares (s. Röm 16,4). Er erwähnt ihre Bereitschaft, für ihn zu sterben. Es ist möglich, dass Paulus dabei auf den Aufstand in Ephesus anspielt (s. Apg 19,29). Jedenfalls war Paulus durch ihren Einsatz den Gläubigen erhalten geblieben. Der Herr hatte ihn bewahrt und dafür Aquila und Priszilla benutzt.
Wir sehen darin die besondere Liebe dieser beiden zu Paulus (s. 1. Joh 3,16). Sie waren darin auch Nachahmer des Apostels, denn Paulus und Barnabas wird das Zeugnis ausgestellt, dass sie Männer waren, „die ihr Leben hingegeben haben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus“ (Apg 15,26).
Paulus nennt sie „meine Mitarbeiter“. Damit meint er nicht ihren gemeinsamen Beruf als Zeltmacher, sondern er sagt „meine Mitarbeiter in Christus“. Die Arbeit für den Herrn in Gemeinschaft mit anderen ist ein besonderes Vorrecht und zum besonderen Segen. Sie taten sie dort, wo sie hingestellt waren, nicht in der Öffentlichkeit, sondern im Verborgenen, und Gott bezeugt seine Wertschätzung dafür.
Als alle, die in Asien waren, wo auch Ephesus lag, sich von Paulus abgewandt hatten, standen diese beiden weiter treu zu ihm (s. 2. Tim 4,19). Welch ein Trost für das Herz des alten Apostels und welch ein schönes Zeugnis für dieses Ehepaar!

Ihr Dienst an Apollos

In Ephesus treffen Aquila und Priszilla auf Apollos. Sie hören ihn in der Synagoge reden und das veranlasste sie, ihn zu sich zu nehmen und ihm den Weg Gottes im privaten, häuslichen Umfeld genauer auszulegen. Sie traten in Hingabe für den christlichen Weg ein. Dazu war und ist es notwendig, diesen Weg zu kennen. Bei den Predigten von Apollos vermissten sie offensichtlich etwas. Das, was er sagte, war richtig, aber er stellte nicht den vollen Umfang der offenbarten Wahrheit Gottes vor.
Er kannte nur die Taufe des Johannes. Das volle Evangelium beinhaltet den Tod und die Auferstehung des Herrn Jesus und die daraus hervorgehenden Segnungen. Sie hatten von Paulus gelernt und gaben nun das weiter, was sie in ihre Herzen aufgenommen hatten.
Sie dienten ihrem Mitbruder in Liebe. Apollos war ein beredter Mann und sie „nur Zeltmacher“, aber unter der Leitung des Geistes Gottes waren sie zu diesem Dienst befähigt. Sie erkannten die Aufrichtigkeit und die Inbrunst bei Apollos und dienten ihm im Verborgenen.
Bei der Unterweisung von Apollos hat Priszilla ganz sicher die von Gott gegebenen Grenzen für eine Frau beachtet (s. 1. Tim 2,12). Auch für eine gläubige Frau ist es wichtig, die christliche Lehre zu kennen. Ist es nicht eine schöne Aufgabe gläubiger Frauen, insbesondere Kinder und jüngere Frauen (s. Tit 2,4) anzuleiten und ihre persönlichen Glaubensüberzeugungen weiterzugeben? Gerade die Belehrung in den Häusern hat einen hohen Stellenwert (s. Apg 20,20), sei es gegenüber Kindern, Gästen oder zum Beispiel Jungbekehrten, die wir als Ehepaar oder Familie in unsere Häuser aufnehmen.
Das segensreiche Ergebnis dieses Dienstes an Apollos wird uns in Apostelgeschichte 18,28 mitgeteilt: „Denn kräftig widerlegte er die Juden öffentlich, indem er durch die Schriften bewies, dass Jesus der Christus ist.“ So hatte Paulus ihn verkündigt (s. Apg 9,22). Von ihm hatten es Aquila und Priszilla gelernt und sie durften dann Apollos darin unterweisen.

Ihr Dienst für die Versammlung

Aquila und Priszilla hatten auch für die Versammlung ein offenes Haus. Sowohl in Rom als auch in Ephesus wird uns von der Versammlung in ihrem Haus berichtet. Als Zeltmacher hatten sie wahrscheinlich eine Werkstatt und vielleicht haben sie diese regelmäßig für die Zusammenkünfte als Versammlung vorbereitet und zur Verfügung gestellt. Auch diesen schlichten Dienst haben sie in Treue und in Hingabe getan. Wir wollen lernen, auch die vielfältigen praktischen Aufgaben, die im Volk Gottes mit Hingabe getan werden, mehr wertzuschätzen.
Wenn Paulus die Grüße von Aquila und Priszilla an die Versammlung in Korinth weitergibt (s. 1. Kor 16,19), dann zeigt sich, dass sie weiter die Geschwister auf dem Herzen trugen, mit denen sie eine Zeit zusammengekommen waren. Zu dieser Zeit waren sie in Ephesus, aber sie fühlten sich immer noch mit ihren Geschwistern in Korinth aufs Herzlichste verbunden.
So darf dieses gottesfürchtige Ehepaar in seinem stillen und hingebungsvollen Dienst für uns ein Vorbild und ein Ansporn sein, unserem Herrn persönlich, aber auch besonders gemeinsam als Ehepaar oder als Familie in Treue zu dienen.

Dirk Mütze

Impulse für Eltern aus dem Propheten Maleachi (Teil 2)

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Im letzten Heft hatten wir fünf wichtige Punkte aus dem Propheten Maleachi angesehen, in denen das Handeln Gottes mit seinem irdischen Volk Israel ein Vorbild für unser Handeln mit denen, für die wir Verantwortung tragen, ist. Im aktuellen Heft wollen wir über drei weitere Punkte nachdenken.

6. Treue gegenüber dem Wort Gottes

Dieser Vorwurf Gottes wiegt schwer: „Seit den Tagen eurer Väter seid ihr von meinen Satzungen abgewichen und habt sie nicht bewahrt“ (Kap. 3,7). Die Übertragung auf uns ist einfach: Wie ernst nehmen wir Gottes Wort?
Wenn wir es täglich zur Hand nehmen und es einen festen Stellenwert für uns hat, wird es zur alleinigen Richtschnur in unseren Ehen und Familien. Dann prägt es unser Denken, Handeln, unsere Kontakte und unseren Tagesablauf.
Es muss uns ein Herzensanliegen sein, unseren Kindern die Wertschätzung für das Wort Gottes weiterzugeben. Mose ermahnte das Volk in 5. Mose 6,7: „Du sollst sie (die Worte) deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst und wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“ Geistliches Wachstum hat als Grundlage den Gehorsam Gottes Wort gegenüber. Gleichzeitig ist dieser Gehorsam der Beweis echter Liebe zum Herrn Jesus (s. Joh 14,21.23). Und wenn wir in unserem Leben Abweichungen erkennen, dann sind wir gefordert, den Kurs zu korrigieren und umzukehren (s. Kap. 3,7b).

7. Bereitschaft zu materiellen Gaben

„Darf ein Mensch Gott berauben, dass ihr mich beraubt? Und ihr sprecht: ‚Worin haben wir dich beraubt?‘ Im Zehnten und im Hebopfer“ (Kap. 3,8). Ein Hebopfer war eine von dem Herrn geforderte oder freiwillige materielle Gabe.
Das bekannteste vorgeschriebene Hebopfer war sicherlich die Abgabe des Zehnten. Dieser diente zur Versorgung der Leviten, die kein eigenes Einkommen haben konnten, mit ihrer Arbeit jedoch den Priesterdienst ermöglichten. Darin waren sie offenbar nachlässig geworden.
Wie ist das bei uns? Auch heute dürfen wir Woche für Woche etwas zurücklegen (s. 1. Kor 16,1-3), um insbesondere die Versorgung der Diener (und ihrer Familien), die vollzeitig im Werk des Herrn arbeiten, sicherzustellen. Gott zählt auf unsere Freiwilligkeit, denn „einen fröhlichen Geber liebt Gott“ (2. Kor 9,7).
Gott lässt sich bekanntlich nichts schenken und wir könnten kein besseres „Tauschgeschäft“ machen. Die „Rendite“ unseres Einsatzes wird uns in Kapitel 3,10 in Aussicht gestellt: „Speise im Haus“, „geöffnete Fenster des Himmels“, „Segen bis zum Übermaß!“ Spornen wir uns gegenseitig an, (auch unsere Kinder) mit Freude zu geben – Gott wird es reichlich belohnen!

8. Bereitschaft zum Dienst für den Herrn

Der letzte Kritikpunkt betraf ihre Dienstbereitschaft. Sie sagten: „Vergeblich ist es, Gott zu dienen, und was für Gewinn, dass wir seinen Dienst versahen …?“ (Kap. 3,14). Offenbar waren sie nur noch zum Dienen bereit, wenn eine entsprechende Vergütung damit verbunden war – zumindest sicht- und greifbare Vorteile. Die Folge war, dass viele Aufgaben nicht mehr wahrgenommen wurden.
Auch heute gibt es eine Fülle von Aufgaben im Volk Gottes, wo jeder und jede von uns mit den von Gott ausgestatteten Fähigkeiten gebraucht wird. Sicherlich haben wir eine besondere Aufgabe als Eltern, unseren Kindern dabei zu helfen: erstens ihre Fähigkeiten zu entdecken und zweitens sie zu motivieren, diese Fähigkeiten und ihre Zeit einzusetzen, um Aufgaben und Dienste zu übernehmen.
Das können praktische Dinge sein (z. B. Gartenarbeit bei einer alten Schwester, die das nicht mehr kann) bis hin zu geistlichen Diensten (z. B. Sonntagschularbeit). Wichtig bei allem ist, dass es nicht aus Zwang oder Gewinnstreben getan wird, sondern aus freiwilligem und glücklichem Herzen: „Dient dem Herrn mit Freuden“ (Ps 100,2).
Was ist das Ergebnis? „Da unterredeten sich miteinander, die den Herrn fürchten, und der Herr merkte auf und hörte.“ Und weiter: „… ich werde sie verschonen, wie ein Mann seinen Sohn verschont, der ihm dient“ (Kap. 3,16.17). Gott in seiner Treue bekennt sich zu solchen, die Ihn fürchten und Ihm dienen.

Zum Abschluss

Lassen wir diese Botschaft Gottes, unseres vollkommenen väterlichen Vorbilds, auf unsere Herzen wirken. Im letzten Vers des Propheten finden wir eine wunderbare Zusage Gottes, die wir auch auf uns beziehen dürfen: „Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden“ (Kap. 3,24). Sein Wunsch ist es, dass die Generationen übergreifend eine gute innere Herzensverbindung haben. Lasst uns als Eltern und Ältere unseren Beitrag hierzu leisten!
Andererseits ist unsere Treue als Eltern natürlich keine Garantie dafür, dass unsere Kinder einen guten Weg einschlagen, denn sie handeln ab einem gewissen Alter in eigener Verantwortung. Insofern ist es reine Gnade, wenn auch unsere Kinder den Weg in der Nachfolge des Herrn gehen.
In unserer Verantwortung liegt es, ihnen das vorzuleben, sie auf biblischer Grundlage zu erziehen und ihnen vor allem in allen Lagen deutlich zu machen: „Ich habe euch geliebt …“
Dazu wird sich unser Herr ganz sicher bekennen!

Markus Krauss

Persönliche Worte (Ich habe den guten Kampf gekämpft...)

Ich habe den guten Kampf gekämpft, ich habe den Lauf vollendet, ich habe den Glauben bewahrt.
2.Timotheus 4,7


Sicher kennen die meisten Leser diese dreiteilige Aussage von Paulus über sein Leben in der Nachfolge seines Herrn, das sich seinem Ende entgegen neigte. Vielleicht sind einige Leser in einem Alter, in dem sie den Wunsch haben, dies auch sagen zu können. Andere − und sicher die meisten − möchten so leben, dass sie es einmal sagen können.

  • Den guten Kampf kämpfen. Das bezieht sich auf den Dienst von Paulus und es bedeutete für ihn, für das Evangelium (s. Kol 1,23; Phil 4,3) und für die Wahrheit (s. Kol 1,25; Jud 3) einzustehen. Diesen guten Kampf zu kämpfen, fordert Paulus auch Timotheus auf (s. 1. Tim 6,12).
  • Den Lauf vollenden. Den Philippern schreibt Paulus, wie er diesen Lauf läuft, wie er sein Leben führt und ausrichtet. Er fordert sie auf, ihn darin nachzuahmen, wie andere es schon taten (s. Phil 3,12-17).
  • Den Glauben bewahren. Auch das legt Paulus Timotheus sowohl im ersten als auch im zweiten Brief ans Herz, wenn er ihm schreibt, das anvertraute Gut zu bewahren (s. 1. Tim 6,20; 2. Tim 1,14).

Paulus ist in all diesem ein Vorbild für Timotheus gewesen, das dieser genau beobachtet und erkannt hatte (s. 2. Tim 3,10). Unsere Kinder und Enkelkinder beobachten uns auch. Möchten auch wir ihnen ein Vorbild in diesen Dingen sein.
Auch dieses Heft will uns wieder Hilfestellung für diese schöne Aufgabe sein.

Horst Zielfeld

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