BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Die Liebe des Vaters – zum verlorenen Sohn

© valeasca, stock.adobe.com

„Gott aber, der reich ist an Barmherzigkeit, wegen seiner vielen Liebe, womit er uns geliebt hat … als wir in den Vergehungen tot waren …“ Epheser 2,4-5

Die sogenannte „Geschichte vom verlorenen Sohn“ illustriert uns in bewegender Weise die „viele Liebe“ unseres Gottes und Vaters und seine „große Barmherzigkeit“, in der Er sich zu uns sündigen Menschen herabgeneigt hat (s. 1. Pet 1,3). Wir waren hoffnungslos verloren – tot in Sünden und Vergehungen (s. Eph 2,1). Aber nun sind wir durch den Glauben an das vollbrachte Opfer Jesu Christi aus Gnaden errettet und dürfen uns Tag für Tag an der Liebe Gottes erfreuen (s. Eph 2,8; 5,1).
Wir erinnern uns: Der jüngere Sohn hatte mit prall gefüllter Geldtasche dem Vater den Rücken gekehrt und zunächst in Üppigkeit gelebt. Aber dann kam die große Not: Das Geld war ausgegeben, die Freunde hatten sich von ihm abgewandt. Am Ende war er bei den Schweinen gelandet. Er litt großen Hunger, aber niemand gab ihm (s. Lk 15,13-16).
Es wird ihm bewusst: Selbst die Tagelöhner meines Vaters haben mehr als satt zu essen; sie haben sogar Überfluss an Brot.
Deshalb fasst er den Entschluss: „Ich will mich aufmachen …“ Ein offenes Bekenntnis will er ablegen. Er fasst nicht nur einen „guten Vorsatz“, sondern begibt sich auch tatsächlich auf den Weg nach Hause, denn „er machte sich auf und ging zu seinem Vater“ (s. V. 17-20).

Das Herz des Vaters

Es ist beeindruckend, das Herz des Vaters zu sehen. Es ist ein Bild unseres Gottes und Vaters!
Der Vater muss nicht gerufen werden. Er hat schon Ausschau gehalten – jeden Tag mit der bangen Frage: Kommt mein Junge nicht zurück?
Es ist rührend: Der Vater sieht seinen Sohn schon von fern, wird innerlich bewegt, läuft ihm entgegen, fällt ihm um den Hals und küsst ihn sehr! (s. V. 20). Unbegreiflich, denn der Sohn ist immer noch in Lumpen gehüllt und der Geruch der Schweine hängt ihm in den Kleidern! Nur die Liebe des Vaters kann dieses so Abstoßende überwinden.
So ist unser Gott und Vater: Er liebt uns mehr als alle Väter auf Erden lieben können und zwar mit göttlicher Liebe – „als wir noch Sünder waren“ (Röm 5,8).
Der Sohn bekennt seinem Vater: „Ich habe gesündigt gegen den Himmel und vor dir. Ich bin nicht mehr würdig, dein Sohn zu heißen“ (V. 21).
Dabei wollte er noch seinen Vater bitten, ihn zum Tagelöhner zu machen! Aber dazu kommt er nicht mehr. Der Vater fällt ihm scheinbar ins Wort und fordert seine Knechte auf:

Bringt schnell das beste Gewand her …

„Das beste Gewand“ bedeutet für uns das „Kleid des Heils“.
Als wir uns als Sünder erkannten und uns zu Gott bekehrten, das heißt im Bekenntnis unserer Sünden zu Ihm umkehrten, hat Er uns alle Schuld vergeben und in der Wiedergeburt neues Leben geschenkt, gewissermaßen „bekleidet mit Kleidern des Heils, den Mantel der Gerechtigkeit“ uns umgelegt (Jes 61,10).
Wir sind nun Gottes Gerechtigkeit geworden in Ihm (s. 2. Kor 5,21). Gott sieht uns jetzt in dem ganzen Wert des Opfers seines Sohnes, er sieht uns „in Christus“ (s. Eph 1,6).

… tut einen Ring an seine Hand und …

„Der Ring“ an der Hand weist auf Gottes „ewige Liebe“ hin, denn ein Ring hat keinen Anfang und kein Ende. Beständig möchte der Vater daran erinnern: „Mit ewiger Liebe habe ich dich geliebt …“ (Jer 31,3). So sind auch wir Gegenstände seiner nie endenden Liebe (s. Joh 16,27). Und das in einem für uns unbegreiflichen Maß: Der Vater liebt uns so, wie Er den Sohn liebt (s. Joh 17,23).
Außerdem bezeugt der Herr Jesus selbst, dass er „die Seinen, die in der Welt waren, geliebt hatte“ und lieben würde „bis an Ende“, das bedeutet, „bis zum Äußersten, durch und durch …“ (Joh 13,1).

 Sandalen an seine Füße.

Die „Sandalen an den Füßen“ sind das Kennzeichen eines freien Mannes, denn Sklaven oder Tagelöhner trugen keine Sandalen – wohl aber der Sohn! Nichts erinnert den Sohn mehr an seine Vergangenheit.
So sind auch wir „zuvor bestimmt zur Sohnschaft“ und haben „einen Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba Vater!“ (Eph 1,5; Röm 8,15).

Alles aus Gnade

Wir fragen erstaunt: Musste der zurückgekehrte Sohn irgendetwas „tun“?
Nein – alles ging vom Vater aus! Ob es sich um das Kleid handelte, den Ring oder die Sandalen, alles wurde ihm gebracht bzw. angetan. Keinesfalls musste er sich diese „Stücke“ verdienen, vielleicht in der Form einer Bewährung. Nein, keine „guten Werke“ als Verdienst, sondern alles aus Gnade.
So sind auch wir allein „aus Gnade errettet – nicht aus Werken, damit niemand sich rühme“ (s. Eph 2,8.9).

Ungetrübte Gemeinschaft

Schließlich möchte der Vater Gemeinschaft haben mit seinem Sohn. Das gemästete Kalb wird geschlachtet. Gemeinsam essen sie davon.
Denken wir bei dem Schlachten des Tieres nicht an Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst opferte – für uns zum Fluch, aber für Gott „zu einem lieblichen Geruch“ am martervollen Kreuzesstamm (s. Eph 5,2)?
Auf der Grundlage seines Opfers haben wir das Vorrecht, „Gemeinschaft zu haben mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“ (1. Joh  1,3) – zu unserer völligen Freude.
Damals „fingen sie an, fröhlich zu sein“. Von einem Ende ist nicht die Rede!
Bald werden wir bei der Wiederkunft des Herrn Jesus vom Glauben zum Schauen geführt werden und voller Anbetung seine große Barmherzigkeit bewundern, die sich so über uns erbarmt hat – „wegen seiner vielen Liebe“.

Friedhelm Müller

Du hast uns lieb!
Du treuer Gott und Vater,
wie nie ein Mensch geliebt.
Du hast uns lieb!
Selbst nicht im Mutterherzen
es solche Liebe gibt.

Du hast uns lieb!
Mit Kleidern ew’gen Heiles
hast du uns angetan.
Du hast uns lieb!
Als vielgeliebte Kinder
anbetend wir Dir nahn.

Du hast uns lieb,
und Deine Liebe gossest
Du in das Herz uns aus.
Du hast uns lieb!
Drum eilen frohen Mutes
wir heim ins Vaterhaus.
Lied 130, Strophen 1,3,4, aus „Geistliche Lieder“

Aktuelle Artikel

Gottes Führung

Die Wanderschaft durch eine Wüste ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Zunächst sind auf sandigem Wüstenboden keine festen Wege oder gebahnte Straßen erkennbar. Die karge und eintönige Landschaft selbst bietet auch kaum eine Möglichkeit zur Orientierung. Darüber hinaus findet man dort keine Nahrung und ist gleichzeitig von vielen Gefahren umgeben – es ist eine „große und schreckliche Wüste, wo feurige Schlangen und Skorpione sind, und Dürre, wo kein Wasser ist“ (5. Mo 8,15). In einer solch feindseligen Umgebung ist Wegweisung und Führung absolut notwendig. Was damals für das Volk Israel galt, ist auch für uns heute in geistlicher Weise der Fall. Auch wir könnten ohne die Führung Gottes das Ziel auf sicherem Weg nicht erreichen. Wie gut zu wissen, dass Gott uns führt! Und dies tut Er in besonderer Weise. Gleich zu Beginn der Wüstenreise des Volkes Israels kön­nen wir einige wesentliche Merkmale der Führung Gottes erkennen, die auch uns zur Verfügung steht.
Mehr lesen

Von Kind auf die heiligen Schriften kennen (2. Timotheus 3,15)

Der Einfluss des modernen Grundsatzes einer in jeder Hinsicht „gewaltfreien“ Kindererziehung ist auch in christlichen Familien nicht zu verkennen. Nach dieser modernen, gottlosen Erziehungstheorie soll alles ohne jeden Zwang geschehen. Die Kinder sollen in allem selbst entscheiden. Für die geistliche Entwicklung der Kleinen und Heranwachsenden kann dies gefährliche Folgen haben. Das Wort Gottes belehrt uns nicht, die Kinder möglichst in allem ihren eigenen Willen tun zu lassen, sondern sie „in der Zucht und Ermahnung des Herrn“ aufzuziehen (Eph 6,4). Das sind ernste Worte. Doch unser Gott ist ein Gott der Gnade. Er will nicht nur, dass die Eltern errettet werden, sondern auch ihre „Häuser“, das heißt die ganzen Familien (Apg 16,31.34). Er wird nicht aufhören, den Eltern – auch wenn es vielleicht nur ein Elternteil ist – bei ihren Erziehungsaufgaben beizustehen. Ein Beispiel dieser Gnade Gottes ist die Familie des Timotheus.
Mehr lesen

Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein

Es wird heute sehr viel über Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen geredet. Sollen wir als Christen diese Eigenschaften kultivieren und sie auch an unsere Kinder weitergeben?
Mehr lesen

Zeit für Kinder?

Folgende kleine Geschichte – die hier mit kleinen Änderungen wiedergegeben ist – war vor einiger Zeit in diversen Internetforen zu lesen. Es handelt sich um eine Unterredung eines noch jüngeren Kindes mit seinem beruflich engagierten Vater: „Papa, kann ich dich mal was fragen?“ „Klar, mein Junge. Was ist los?“ „Papa, wie viel Geld verdienst du in der Stunde?” „Nun, ich denke, solche Dinge haben dich noch nicht zu interessieren. Warum fragst du so was?“, antwortet der Vater etwas ungehalten. „Ich möchte es einfach nur wissen. Bitte, bitte, sag mir, wie viel du in der Stunde verdienst.“ „Na gut, wenn du es unbedingt wissen möchtest, ich verdiene 50 Euro in der Stunde.“ „Oh.“ Enttäuscht senkt der Kleine den Kopf. Doch dann bittet er: „Papa, kannst du mir vielleicht 50 Euro leihen?“
Mehr lesen

Barnabas – Diener und Mutmacher (Teil 1)

Jeder von uns braucht Vorbilder – ob wir jung oder alt sind, schon erfahren sind oder noch ganz am Anfang des Glaubenslebens stehen. Von Barnabas wird uns in der Apostelgeschichte nicht sehr viel berichtet. Aber das, was Gottes Wort von ihm erwähnt, ist wirklich beachtenswert. Es motiviert und spornt an, einen positiven Einfluss unter den Gläubigen zu haben, wie es bei Barnabas der Fall war. Er ist wirklich ein nachahmenswertes Vorbild!
Mehr lesen

Ehe für alle?

Am 30.06.2017 hat der Deutsche Bundestag die „Ehe für alle“ beschlossen. Anders Denkenden wird vorgeworfen, sie seien intolerant, lebten noch im vorigen Jahrhundert und ignorierten die Lebensrealität. Für den gläubigen Christen jedoch ist die Bibel, das Wort Gottes, der einzig gültige Maßstab für sein Leben, auch was die moralischen Prinzipien angeht.
Mehr lesen
1 55 56 57 58 59 71
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo