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Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

„Ein armer weiser Mann“ – Jesus, der Heiland der Welt

© Sandra Schlomann

„Es war eine kleine Stadt, und wenige Männer waren darin; und gegen sie kam ein großer König, und er umzingelte sie und baute große Belagerungswerke gegen sie. Und es fand sich darin ein armer weiser Mann, der die Stadt durch seine Weisheit rettete; aber kein Mensch erinnerte sich an diesen armen Mann. Da sprach ich: Weisheit ist besser als Kraft; aber die Weisheit des Armen wird verachtet, und seine Worte werden nicht gehört“ (Pred 9,14-16).
Im Buch des Predigers finden wir hier und da „versteckte“ Hinweise auf unseren Herrn Jesus.

Die Schriften, auch die des Alten Testaments, zeugen von Ihm – der „das Brot des Lebens“ ist (s. Joh 5,39; 6,35). Das macht sie so wertvoll. Im Nachsinnen über Jesus, unseren Herrn, empfangen wir für den „inneren Menschen“ Nahrung, Wegweisung und Trost.
Ein solcher Hinweis auf unseren Herrn Jesus Christus, den Heiland der Welt, ist der arme weise Mann in Prediger 9,15.

Der große Widersacher Gottes

Wie hilflos waren die „wenigen Män­ner“ in jener „kleinen Stadt“ ge­genüber dem „großen König“ (s. Pred 9,14). Ebenso hilflos sind alle ungläu­bigen Menschen gegenüber dem Teufel, dem „Gott dieser Welt“ (2. Kor 4,4). Bis heute „umzingelt“ der Widersacher Gottes die Menschen und baut „große Belagerungstürme“ gegen sie auf, um sie unter seine Gewalt zu bringen und darunter zu halten.
Der Teufel hat die Macht des Todes; er ist der Fürst der Gewalt der Luft und der Weltbeherrscher dieser Finsternis (s. Heb 2,14; Eph 2,2; 6,12).
Wer kann den Menschen in solch einer ausweglosen Lage Rettung schaffen?

Der wahre „arme weise Mann“

Wie gut, dass sich in jener Stadt dieser „arme weise Mann“ fand, der die Stadt durch seine Weisheit rettete! Er erinnert uns an unseren Retter, den Herrn Jesus Christus.
Ja – Er, der reich war, wurde um unsertwillen arm (s. 2. Kor 8,9): Für Ihn war nach seiner Geburt kein Raum in der Herberge (s. Lk 2,7). Die Tempelsteuer konnte Er nicht einfach mit einem Griff in die Geldbörse bezahlen (s. Mt 17,24-27). Den Leibrock, den Er besaß, hatten Ihm Frauen aus dankbarer Anerkennung gefertigt – Frauen, die Ihm mit ihrer Habe dienten (s. Lk 8,3). Füchse haben Höhlen und die Vögel des Himmels Nester, aber der Sohn des Menschen hatte nicht, wo Er sein Haupt hinlegen konnte (s. Lk 9,58).
Doch welche Weisheit besaß der Herr Jesus: Er war der Knecht, von dem der Prophet Jesaja geweissagt hatte, dass Er „einsichtig handeln“ würde (Jes 52,13). Wie viele Menschen seiner Zeit waren immer wieder beeindruckt von seiner Weisheit, die Ihm gegeben war (s. Mk 6,2).
Durch diesen armen, aber weisen Mann wird die Stadt, die dem Verderben ausgeliefert war, errettet!
So hat der Herr Jesus auch uns errettet „aus der Gewalt der Finsternis“ und vor der Strafe, dem „ewigen Verderben, weg vom Angesicht des Herrn“ (Kol 1,13; s. 2. Thes 1,9).

Nur zwei mögliche Reaktionen

Aber − die Begebenheit endet traurig: Später erinnert sich niemand mehr an jenen großen Retter!
Wir wollen es besser machen und nicht vergessen, Ihm immer wieder zu danken für die „große Errettung“ von „so großem Tod“ (Heb 2,3; 2. Kor 1,10).

Preis Dir, o großer Erretter,
Du hast es vollendet!
Wer nun in Reue und Glauben
zu Dir, Herr, sich wendet,
der wird versöhnt,
der wird mit Gnaden gekrönt.
Frieden Dein Wort ihm nun spendet.
aus: Geistliche Lieder Nr. 146


Der Herr Jesus ist nach vollbrachtem Erlösungswerk nicht mehr der „arme Mann“. Gott hat Ihn, der sich so tief erniedrigt hat, indem Er gehorsam war bis zum Tod, ja, zum Tod am Kreuz, hoch erhoben und Ihm den Namen gegeben, der über jeden Namen ist (s. Phil 2,8.9).

Ein schwerwiegender Irrtum

Wie furchtbar sind die Folgen für sol­che Menschen, die heute die „Weisheit des Armen“ (Pred 9,16) verachten und den Herrn Jesus als Heiland ablehnen.
Ob weise oder töricht, gebildet oder ungebildet – all jenen widerfährt am Ende das gleiche Geschick: Sie müs­sen sterben und es wird ihnen „keine ewige Erinnerung zuteil, weil in den kommenden Tagen alles längst vergessen sein wird“ (Pred 2,16).
Manche Namen von berühmten Men­schen sind in den Geschichtsbüchern zu finden – aber ist die Erinnerung an sie ewig? Nur einer Person wird man in Ewigkeit gedenken: unseres Herrn Jesus Christus, der „Gott, gepriesen in Ewigkeit“, ist (Röm 9,5).

Eine weitreichende Entscheidung

Welche Gnade ist es, dass die Namen solcher, die den Herrn im Glauben annehmen, im Buch des Lebens stehen – ewig und unauslöschlich (s. Lk 10,20).
Durch Glauben wissen wir, dass alle, die dem Herrn angehören, nicht ster­ben „gleich dem Weisen und dem Toren“ (s. Pred 2,16). Sie sind nicht einem blinden Schicksal ausgeliefert, sondern wissen, dass Gottes gute Hand ihren Weg lenkt. Und am Ende ihres Lebens gilt: „Gott aber wird meine Seele erlösen von der Gewalt des Scheols; denn er wird mich aufnehmen“ (Ps 49,16).
Bald wird Er uns zu sich holen, und wir werden Ihn preisen – Ihn, der uns durch seine Armut unendlich reich gemacht hat!

Friedhelm Müller

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Im praktischen Glaubensleben ist es nötig, inmitten der alltäglichen Umstände immer wieder den Blick nach oben zu richten. Alles Sichtbare, was uns auf der Erde noch umgibt und beschäftigt, ist zeitlich und vergänglich (s. 2. Kor 4,18). Oft besteht die Gefahr, durch solche Dinge von unserer eigentlichen Blickrichtung nach oben abgelenkt zu werden.Ablenkungen durch Schwierigkeiten, Ängste oder Sorgen, aber auch durch Geschäftigkeit, Erfolge oder Versuchungen ste­hen di­rekt mit den sichtbaren (bzw. wahrnehm­baren) Dingen auf der Erde in Ver­bindung. Pau­lus erklärt, dass durch diese Dinge der äußere (das heißt der natürliche) Mensch verzehrt oder aufgerieben wird (s. 2. Kor 4,16, be­achte die Anmerkung). Dagegen sind die Dinge, die wir mit den natürlichen Augen nicht sehen können, ewig (s. 2. Kor 4,18). Durch den Glauben sind wir in der Lage, auch diese unsichtbaren und unvergänglichen Dinge wahrzunehmen (s. Heb 1,1). Beim Betrachten von Christus im Himmel und der himmlischen Dinge wird im Gegenzug der innere, d. h. der geistliche Mensch erneuert – und zwar Tag für Tag (s. 2. Kor 4,16). Diese erneuernde Kräftigung ist also fortwährend notwendig, jeden Tag aufs Neue. Der Apostel Paulus kommt deshalb wiederholt in seinen Briefen auf die­ses Thema zurück und ermuntert uns, zu „suchen, was droben ist“ (Kol 3,1). Zwei wesentliche Aspekte sollen dabei in diesem Artikel vorgestellt werden, die uns immer wieder veranlassen sollen, den Blick nach oben zu richten: Es sind unser Erbteil und unser Leben.
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