„Paulus, ein Gefangener Christi Jesu, und Timotheus, der Bruder, Philemon, dem Geliebten und unserem Mitarbeiter, und Apphia, der Schwester, und Archippus, unserem Mitkämpfer, und der Versammlung in deinem Haus: Gnade euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“
Philemon war offenbar ein wohlhabender Mann, der Sklaven unter sich hatte. Einer seiner Sklaven, Onesimus, lief ihm davon und kam nach Rom. Wahrscheinlich hatte er vorher seinen Herrn bestohlen. In Rom traf Onesimus den Apostel Paulus und fand durch ihn den Herrn Jesus als seinen Heiland – und jetzt wurde er sein Sklave. Paulus schreibt diesen lieblichen kleinen Brief, worin er Onesimus seinem alten Herrn empfiehlt, zu dem Paulus ihn zurücksendet. Das ist Gottes Ordnung, und wir dürfen überzeugt sein, dass Philemon seinen Onesimus „für immer“ aufnimmt; „nicht länger als einen Sklaven, sondern – mehr als einen Sklaven – als einen geliebten Bruder, besonders für mich, wie viel mehr aber für dich, sowohl im Fleisch als auch im Herrn“ (V. 16).
Wir nehmen an, dass Apphia Philemons Frau war, die Herrin des Hauses; und Archippus war wohl ihr erwachsener Sohn. Sein Name bedeutet „Pferdelenker“. Vielleicht war er junger Kavallerieoffizier in der römischen Armee. Wahrscheinlich lebten sie in Kolossä (s. Kol 4,17), aber ganz sicher wissen wir es nicht. Jedenfalls versammelten sich die Gläubigen der Stadt, in der sie lebten, bei ihnen im Haus.
Archippus, der Sohn, war mit einem besonderen Dienst betraut worden. Welcher Art dieser Dienst war, wird uns nicht mitgeteilt, aber der Apostel schreibt: „und sagt Archippus: Sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst“ (Kol 4,17). In Matthäus 25,14-30 lesen wir von einem Menschen, der außer Landes reiste und seine Habe seinen Knechten übergab: „Und einem gab er fünf Talente, einem anderen zwei, einem anderen eins, jedem nach seiner eigenen Fähigkeit.“
So denke ich, dass unter meinen Lesern keiner ist, dem der Herr nicht irgendeinen besonderen Dienst anvertraut hat; jedem unter uns nach seiner eigenen Fähigkeit. Möchten wir es nicht machen wie der Knecht, der nur das eine Talent empfangen hatte und es in der Erde vergrub (s. Mt 25,24 ff.)! Das Wort des Herrn an Archippus gilt jedem unter uns und unter unseren Kindern, wenn wir sein Eigentum sind: „Sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst.“
„Sieh auf den Dienst, den du im Herrn empfangen hast, dass du ihn erfüllst.“
Wir haben gesehen, dass unsere Kinder uns vom Herrn geliehen sind, damit wir sie für Ihn erziehen. Jedem unserer Kinder hat Er gewisse Fähigkeiten und Talente gegeben, für deren Ausübung sie Ihm verantwortlich sind und es ist unser Vorrecht, ihnen dabei zu helfen, dass sie diesen Dienst erfüllen und ihn auf sein volles Maß bringen. Gebe Gott uns Treue und Weisheit, die wir so dringend nötig haben, um das in der rechten Weise für Ihn zu tun, dem unsere Kinder gehören und dem sie dienen.
G.C. Willis (aus „An die Eltern meiner Enkelkinder“, S. 176, ebenfalls beim Herausgeber
dieser Zeitschrift erschienen unter der Art.-Nr.: 50004)