BleibtInMir

...denn außer mir könnt ihr nichts tun

Zeitschrift für die christliche Familie

Dies ist ein Test

Christ sein – das hat Konsequenzen für das Leben (Teil 3)

© gustavofrazao, stock.adobe.com

Zweimal kommt das Wort „Christ“ in der Apostelgeschichte vor, einmal im ersten Petrusbrief. Dort zeigt Petrus auf, dass es Konsequenzen für das Leben hat, seinen Weg als Christ zu gehen.
„Wenn ihr im Namen Christi geschmäht werdet, glückselig seid ihr! Denn der Geist der Herrlichkeit und der Geist Gottes ruht auf euch. Dass doch niemand von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt; wenn aber als Christ, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen“ (1. Pet 4,14-16).

Das große Thema des ersten Petrusbriefes lautet: „Durch Leiden zur Herrlichkeit“. Petrus macht seinen (jüdischen) Briefempfängern deutlich, dass die Leiden, durch die sie zu gehen hatten, nichts Ungewöhnliches waren, sondern dass es auf diesem Weg zur Herrlichkeit gehen würde. Als Beispiel stellt er ihnen den Herrn Jesus vor, dessen Weg ebenfalls durch Leiden zur Herrlichkeit geführt hat.
Immer wieder kommen diese beiden Schlüsselworte „Leiden“ und „Herrlichkeit“ in seinem Brief vor. In Kapitel 4 zeigt er, dass es sein kann, dass ein Mensch deshalb leidet, weil er etwas Böses getan hat und zum Beispiel ein Mörder oder ein Dieb geworden ist. Solche Leiden sollten Christen nicht erdulden. Allerdings gibt es Leiden, die wir als „Christ“ erdulden – und darüber können wir uns sogar freuen.
Hierbei erkennen wir wieder etwas für uns:

  1. Christsein ist ein Bekenntnis für diese Erde: Petrus greift hier unter der Leitung des Heiligen Geistes das Wort „Christ“ auf und verbindet es mit einem Namen. Es ist der Name, den die Menschen den Gläubigen gegeben haben. Dieser Name ist mit Leiden und deshalb mit dieser Erde verbunden. Im Himmel gibt es keine Leiden mehr und dort sind wir keine „Christen“ mehr. Wir werden nie aufhören, „Kinder“ und „Söhne“ Gottes zu sein. Christen hingegen sind wir so lange, wie wir auf der Erde ein Bekenntnis zu Christus ablegen.
  2. Als „Christ“ leiden wir: Wer sich als Christ zu dem Namen Christi bekennt, muss damit rechnen, zu leiden, wie Christus gelitten hat[1], der hier auf der Erde abgelehnt wurde. Menschen, die Ihm jetzt folgen (Christen), müssen damit rechnen, dass sie ebenfalls abgelehnt werden und leiden. Viele Christen auf der Erde erleben das täglich hautnah und mit voller Wucht. Wenn die meisten Leser dieser Zeilen das weniger erfahren, stimmt uns das einerseits dankbar, andererseits stellt sich die Frage, ob es nicht zugleich mit unserer Inkonsequenz in der Nachfolge und im Zeugnis zu tun hat. Der Grundsatz bleibt, dass jeder, der sich bewusst auf die Seite des abgelehnten Jesus Christus stellt, mit Unannehmlichkeiten (zumindest Unverständnis und Spott) zu rechnen hat (s. 2. Tim 3,12).

Christen haben keinen Grund, sich zu schämen, sondern sollen Gott verherrlichen: Wer wollte von sich behaupten, er habe sich nie geschämt, sich als Christ zu Christus zu bekennen? Es fällt den meisten von uns leicht, sich allgemein als „Christ“ zu outen. Wenn es jedoch darum geht, sich konsequent zu Christus zu bekennen, sieht die Sache häufig leider anders aus. Pe­trus macht uns Mut, indem er uns sagt, dass es keinen Grund gibt, sich zu schämen (und Petrus hat es in seinem Leben bewiesen). Anstatt uns zu schämen, sollten wir Gott „in diesem Namen“ verherrlichen. Das kann sich einerseits auf den Namen „Christus“ beziehen, andererseits auf den Namen „Christ“.
Genau das sollte in unserem Leben als Christen der Fall sein. Gott möchte durch unser Verhalten hier auf der Erde geehrt werden, indem wir so leben, dass es zu unserem Bekenntnis zu Christus passt.

Gott zu verherrlichen, geschieht einerseits durch Worte (indem wir Gott loben und preisen), andererseits jedoch durch
unsere Lebensführung. Wenn Gott verherrlicht wird, wird etwas von seinen herrlichen Eigenschaften gesehen.

Fassen wir noch einmal kurz zusammen: Christ zu sein ist mehr als ein äußeres Bekenntnis zu einer bestimmten Religion oder einem Glaubensbekenntnis. Die drei Stellen, in denen das Wort vorkommt, zeigen uns, was es wirklich bedeutet.
Es ist erstens eine Frage unseres persönlichen Lebensstils. Es geht zweitens um eine bewusste Entscheidung, die jeder für sich treffen muss. Drittens ist Christsein mit der Bereitschaft verbunden, für Christus zu leiden und gleichzeitig Gott in unserem Leben zu verherrlichen.

Ernst-August Bremicker


Fußnoten:

  1. Dabei geht es nicht um die sühnenden Leiden Christi in den drei Stunden der Finsternis (s. 1. Pet 3,18), sondern um seine Leiden auf seinem ganzen Weg bis zu diesem Augenblick, die für uns vorbildhaften Charakter haben (s. 1. Pet 2,21).

Aktuelle Artikel

Wer weiß, was gut ist im Leben?

König Salomo erforscht und beurteilt im Buch des Predigers das, was er „unter der Sonne“ gesehen und erlebt hat: „Ich, der Prediger, war König über Israel in Jerusalem. Und ich richtete mein Herz darauf, alles mit Weisheit zu erforschen und zu erkunden, was unter dem Himmel geschieht“ (Pred 1,12.13).
Mehr lesen

Wir haben ja nichts!

Dass es im Dienst für den Herrn Hindernisse gibt, sehen wir in Markus 6 und 7. Kaum hatte der Herr die zwölf Jünger zu sich gerufen und zum Dienst ausgesandt (s. Mk 6,7-13), lernten sie diese Hindernisse kennen: 1. Das Böse in der Welt: Herodes, der Johannes den Täufer brutal enthaupten ließ (s. Kap. 6,14-29) 2. Eigenes Unvermögen: die Jünger, die nichts hatten, was sie der Volksmenge zum Essen geben konnten (s. Kap. 6,34-44) 3. Schwierige Lebensumstände: die Jünger, die nachts auf dem See bei Gegenwind in Not waren (s. Kap. 6,45-52) 4. Religiöser Eifer: die Pharisäer und Schriftgelehrten, die die Jünger wegen Verstößen gegen jüdische Rituale angriffen (s. Kap. 7,1-5)
Mehr lesen

Was wir von vier kleinen Tieren lernen können

In Sprüche 30,24-28 werden uns vier verschiedene Tiere vorgestellt. Dabei zeigt uns Gottes Wort als Erstes zwei gemeinsame Merkmale dieser Tiere: „Vier sind die Kleinen der Erde, und doch sind sie mit Weisheit wohl versehen“ (V. 24). Sie sind alle klein. Der Mensch neigt dazu, große Menschen zu bewundern (s. 1. Sam 16,7) und will selbst gerne groß sein (s. Mt 20,26). Gott aber sieht oft bewusst auf das Kleine (s. Mt 18,6.10.14). Sie sind von Gott mit Weisheit wohl versehen worden. Die den Gläubigen von Gott gegebene Weisheit ist die Weisheit von oben, die wunderbare Züge hat (s. Jak 3,17). Wenn uns Weisheit mangelt, dürfen wir Ihn darum bitten (s. Jak 1,5). Nachdem Agur die gemein­sa­men Merkmale der vier Tie­re vorgestellt hat, wendet er sich den einzelnen Tieren zu.
Mehr lesen

Wir sind die Nullen – ER ist die Nummer Eins!

Die heutige deutsche Bezeichnung Null stammt vom lateinischen Wort nullus (= keiner) bzw. altitalienisch nulla figura (= keine Ziffer, nichts). Die ursprüngliche Bedeutung von null im Deutschen steckt noch in der Wendung null und nichtig = ungültig (ohne Wert). Dies ist eine Doppelung, auch null bedeutet hier „nichtig“ (s. Wikipedia).
Mehr lesen

Damit Er sie anrühre!

Als der Herr Jesus lehrend und heilend durch Judäa zog, folgten Ihm große Volksmen­gen. Anscheinend waren auch Fami­lien unter der Volksmenge. Es ist anzunehmen, dass es die Eltern waren, die ihre Kinder zu dem Herrn Jesus brachten, damit Er sie anrühre. Es gibt keine bessere Tätigkeit für Eltern, als ihre Kinder zum Herrn Jesus zu bringen. Sie brachten sie zu dem, dem diese „Kleinen“ besonders am Herzen lagen (s. Mt 18,6.10.14).
Mehr lesen

Persönliche Worte (Der gute Hirte)

Liebe Leser, als Zöllner und Sünder zum Herrn Jesus kommen, um Ihn zu hören, murren die Pharisäer und Schriftgelehrten. Der Herr wendet sich in einem Gleichnis an die Murrenden und stellt ihnen die Freude vor, die im Himmel ist, wenn ein Sünder Buße tut. Dieses Gleichnis besteht aus drei Teilen. Der erste handelt von einem Hirten, der hundert Schafe hat. Eines davon entfernt sich von der Herde und verirrt sich in der Wüste.
Mehr lesen
© 2024 Ernst-Paulus-Verlag
Ernst Paulus Verlag Logo